Fischlexikon: Gefleckter Zitterrochen (Torpedo torpedo)
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Übersicht
Der Gefleckte Zitterrochen (Torpedo torpedo) ist eine Rochenart aus dem Ostatlantik und erreicht eine maximale Länge von etwa 60 cm.
Der Gefleckte Zitterrochen ist ein Rochen aus der Familie der Zitterrochen (Torpedinidae). Auf Englisch wird diese Art „Electric Ray” oder „Atlantic Torpedo” genannt.
Der Gefleckte Zitterrochen verfügt über ein elektrisches Organ (Elektroplax), das aus umgewandelten Muskeln besteht.
Damit kann er Spannungsstöße von bis zu 200 Volt erzeugen, um Beutetiere zu lähmen oder zu töten oder sich zu verteidigen.
Die Auswirkungen der Fischerei auf seine Population sind ungewiss, weshalb die „Internationale Union für Naturschutz (IUCN)” stuft ihn als gefährdet einstuft.
Sind Zitterrochen gefährlich für den Menschen?
Der Gefleckte Zitterrochen erzeugt kann elektrische Schläge von bis zu 200 Volt erzeugen. Er setzt diese zum Betäuben oder Töten seiner Beute sowie zur Verteidigung ein. Dieser Rochen ist nicht aggressiv. Er greift Menschen nur an, wenn er sich bedroht fühlt oder versehentlich berührt wird.
Ein Stromschlag eines Zitterrochens kann für einen Menschen sehr schmerzhaft sein. Zwar sind die Schläge selten lebensbedrohlich, sie können jedoch starke Schmerzen, Herzrasen sowie vorübergehenden Herz- oder Atemstillstand verursachen. Daher sollte man unbedingt den Kontakt zu diesem Zitterrochen vermeiden. Die plötzliche elektrische Entladung kann eine starke Desorientierung auslösen. Für einen Taucher im tiefen Wasser kann dies die Gefahr eines unkontrollierten Aufstiegs und somit einer Taucherkrankheit bedeuten.
Auf der Seite „die gefährlichsten elektrischen Fische der Welt” findet ihr eine Übersicht der gefährlichsten elektrischen Fische, zu denen beispielsweise Zitterrochen, Zitteraale und Zitterwelse gehören.
Merkmale
wichtige Merkmale des Gefleckten Zitterrochens:
- der Gefleckte Zitterrochen besitzt einen abgeplatteten, fast kreisrunden Körper mit einem kräftigen, kurzen Schwanzstiel
- er hat eine kurze, dicke Schwanzflosse sowie zwei fast gleich große Rückenflossen
- die Ober- und Unterseite des Gefleckten Zitterrochens sind unbeschuppt und weder mit Dornen noch mit Dentikeln bedeckt
- die Außenränder seines Körpers werden von breiten Brustflossen umsäumt
- sein kleiner, breiter und bogenförmiger Mund befindet sich auf der Bauchseite
- ein weiteres Erkennungsmerkmal sind die kleinen Knöpfe an den Rändern seiner Kiemenspalten
- die glatte Haut des Gefleckten Zitterrochens ist auf der Oberseite hell- bis dunkelbraun gefärbt
- auf der Oberseite sitzen 0–9 auffällig blaue und schwarz eingesäumte Flecken. Außerdem ist die Oberseite und Teile der Flossen mit zahlreichen kleinen hellen Flecken bedeckt
- die Unterseite des Gefleckten Zitterrochens ist cremefarben
- die Spritzlöcher (Spiraculum) sind fast rund und haben mit Papillen besetzte Ränder
- der Gefleckte Zitterrochen kann elektrische Schläge bis 200 Volt erzeugen
- die Länge der nierenförmigen elektrischen Organe beträgt etwa die Hälfte der Länge der Körperscheibe. Sie sind meist durch die Haut sichtbar, hauptsächlich an der Unterseite des Körpers
Elektrische Organe des Zitterrochens
Wie andere Mitglieder seiner Familie ist auch derGefleckte Zitterrochen in der Lage, aus einem Paar nierenförmiger elektrischer Organe (Elektroplax) in seiner Scheibe einen starken elektrischen Stromstoß zu erzeugen.
Dieser dient sowohl zum Angriff als auch zur Verteidigung. Diese Organe machen ein Sechstel des Gesamtgewichts des Rochens aus und enthalten etwa eine halbe Million mit Gelee gefüllte „elektrische Platten”, die in durchschnittlich 1.025 bis 1.083 vertikalen, sechseckigen Säulen angeordnet sind (sichtbar unter der Haut).
Diese Säulen fungieren im Wesentlichen als parallel geschaltete Batterien, die es einem großen Gefleckten Zitterrochen ermöglichen, einen Stromstoß von etwa 220 Volt zu erzeugen.
Die Entladungen aus dem elektrischen Organ erfolgen in einer Reihe oder Folge von eng beieinanderliegenden Impulsen, die jeweils etwa 0,03 Sekunden dauern. Eine Folge enthält im Durchschnitt 12 Impulse, es wurden jedoch auch schon Folgen mit über 100 Impulsen registriert. Der Rochen sendet regelmäßig Impulse aus, auch ohne dass ein offensichtlicher äußerer Reiz vorliegt.
Größe
Der Gefleckte Zitterrochen (Torpedo torpedo) kann eine maximale Länge von ca. 60 cm erreichen.
Maximales Alter
Das maximale Alter des Gefleckten Zitterrochen ( Torpedo torpedo) ist uns zurzeit nicht bekannt.
Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Der Gefleckte Zitterrochen (Torpedo torpedo) lebt vor den Küsten Südspaniens sowie Nord-, West- und Südwestafrikas. In europäischen Gewässern kommt er seltener vor als andere Zitterrochenarten. Diese Art bevorzugt wärmere Temperaturen.
Er ist ein Bodenbewohner, der normalerweise in Küstennähe in Tiefen von zwei bis 70 Metern zu finden ist, obwohl er gelegentlich auch in Tiefen von bis zu 400 Metern gesichtet wurde. Er bewohnt Lebensräume mit weichem Boden wie Sandflächen und Seegraswiesen.
Fortpflanzung
Der Gefleckte Zitterrochen (Torpedo torpedo) ist ovovivipar, das heißt, er bringt seine Jungen lebend zur Welt. Die Eier werden im Mutterleib ausgebrütet und die Embryonen schlüpfen dort. Zunächst ernähren sie sich vom Eidotter, danach zusätzlich von der Mutter durch indirekte Absorption von Uterusflüssigkeit, die mit Schleim, Fett und Proteinen angereichert ist.
Ausgewachsene Weibchen haben zwei funktionsfähige Eierstöcke und zwei funktionsfähige Gebärmütter. Der Fortpflanzungstrakt ist auf der rechten Seite besser entwickelt und trägt daher tendenziell mehr Embryonen.
Die Fortpflanzung erfolgt in einem jährlichen Zyklus mit klar definierten Jahreszeiten, wobei die Details je nach geografischer Region variieren. Im Mittelmeerraum findet die Paarung von Dezember bis Februar statt und die Geburt erfolgt nach einer Tragzeit von vier bis sechs Monaten zwischen Ende August und Anfang September.
Die Wurfgröße beträgt bis zu 19 Jungtiere, die eine Länge von 8,0 bis 9,7 cm haben. Vor der Küste Westafrikas dauert die Tragzeit 6–8 Monate und die Geburten finden von September bis Oktober statt. Die Wurfgröße beträgt bis zu 28 Jungtiere, die Neugeborenen sind 10,2–12,5 cm lang. Die Wurfgröße nimmt mit der Größe der Weibchen zu.
Nahrung
Der Gefleckte Zitterrochen (Torpedo torpedo) ist ein nachtaktiver Raubfisch, der viel Zeit damit verbringt, eingegraben im Sediment auf dem Meeresboden zu ruhen.
Er lauert seiner Beute im Hinterhalt auf, stürzt sich auf sie und betäubt sie mit einem Stromstoß. Dieser Vorgang dauert nur einen Bruchteil einer Sekunde. Sobald die Beute bewegungsunfähig ist, wird sie mit Bewegungen der Scheibe zum Maul geführt und im Ganzen verschluckt.
Erwachsene Tiere ernähren sich fast ausschließlich von kleinen benthischen Knochenfischen wie Seezungen, Heringen, Meeräschen, Grundeln, Meerbarben und Makrelen. Große Zehnfußkrebse sind eine untergeordnete sekundäre Nahrungsquelle, während Rochen nur sehr selten gefressen werden.
Jungtiere sind weniger ausschließlich fischfressend als Erwachsene und ernähren sich auch von einer Vielzahl von Wirbellosen.
Krankheiten
häufige Krankheiten bei Zitterrochen:
- Parasitäre Erkrankungen
Zu den bekannten Parasiten des Zitterrochens gehören die Bandwürmer Calyptrobothrium occidentale und C. minus, Grillotia microthrix, Monorygma sp. und Phyllobothrium gracile sowie die zu den Monogenea gehörenden Amphibdella flabolineata und Amphibdelloides maccallumi und der Copepod Eudactylina rachelae. [weiterlesen...]
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