Fischlexikon: Weißer Stör (Acipenser transmontanus)
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Süßwasserfische"
Übersicht
Der Weiße Stör (Acipenser transmontanus) kann max. über 600 cm lang und 800 kg schwer werden. Der Weiße Stör lebt die meiste Zeit im Süßwasser oder an Flussmündungen im Brackwasser.
Ab einem Gewicht von ungefähr 5-15 kg kann er auch im Meer leben. Dort lebt er nahe der Küste in Wassertiefen bis etwa 30 m.
Ursprünglich war der Weiße Stör von der Westküste Nordamerikas von Kalifornien bis zum Golf von Alaska verbreitet. Mittlerweile findet man ihn nur noch in Kalifornien, Oregon, Washington (USA) und der Provinz Britisch Columbia (Kanada). Der Weiße Stör ist bei Sportfischern sehr beliebt.
Mittlerweile ist der Weiße Stör durch das "Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES)" geschützt. Speziell die Süßwasserpopulationen des Weißen Störs im Columbia River-System sind heutzutage bedroht. Populationen in anderen Flüssen scheinen noch intakt und können teilweise noch von Sportfischern genutzt werden.
Bedeutung als Speisefisch
Der Weiße Stör (Acipenser transmontanus) ist ein wertvoller Speisefisch. Sein Fleisch kann gebraten, gegrillt, geräuchert, gebacken oder auch gedünstet werden. Die Eier des Weißen Störs werden als Kaviar vermarktet.
Merkmale
Die wichtigsten Merkmale des Weißen Störs:
- der Weiße Stör besitzt eine gestreckte, kräftige und spindelförmige Körperform
- die Körperfärbung des Weißen Störs ist am Rücken und den Körperflanken gräulich-weißlich bis gräulich-braun, wobei manche Exemplare dunkler gefärbt sind als andere
- seine Bauchseite ist schmutzig-weißlich
- die Längsreihen mit Knochenschildern heben sich hell vom Rücken und den Körperflanken ab. Die Knochenschilder auf der Bauchseite sind gelblich gefärbt
- sein Rostrum (Schnauze) ist kurz, stumpf und breit.
- die breite und vorstülpbare Maulspalte des Weißen Störs besitzt wulstige Lippen
- vorne an der Schnauze und in einiger Entfernung vom Maul des Weißen Störs befinden sich 4 Barteln, welche zurückgelegt nicht bis zum Maul reichen
- auf der Schnauze des Weißen Störs sitzen Sinnesorgane (Elektrorezeptoren), mit denen selbst schwache elektrische Felder und feine Temperaturunterschiede wahrgenommen und somit Beutetiere geortet werden können
- der Rücken, die Körperflanken und die Bauchseite des Weißen Störs sind mit 5 Längsreihen aus Knochenschildern bedeckt. Auf dem Rücken verläuft eine Längsreihe mit 11-14 Knochenschildern und endet an der Rückenflosse. Auf jeder Körperseite entlang der Seitenlinie verläuft jeweils 1 Reihe mit 35-48 Knochenschildern und auf der Bauchseite jeweils 1 Reihe an der linken und rechten Bauchkante mit jeweils 9-12 Bauchschildern
- zwischen der Afteröffnung und der Afterflosse verlaufen 2 Reihen mit 4-8 Knochenschildern
- diese Knochenschilder besitzen eine rhombische Form und sind mit einer glänzenden Schicht aus Ganoin (Schmelz) überzogen (Ganoidschuppen oder Schmelzschuppen)
- Flossenformel: D 0/44-48, A 0/28-31
Größe
Der Weiße Stör (Acipenser transmontanus) wird maximal ca. 610 cm lang, seine durchschnittliche Länge beträgt ungefähr 210 cm. Das max. veröffentlichte Gewicht beträgt 816 kg (fischbase.org).
Maximales Alter
Das maximal publizierte Alter eines Weiße Störs (Acipenser transmontanus) beträgt laut
Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Der Weiße Stör (Acipenser transmontanus) lebt die meiste Zeit im Süß- oder auch im Brackwasser.
Ursprünglich war der Weiße Stör von der Westküste Nordamerikas von Kalifornien bis zum Golf von Alaska verbreitet. Mittlerweile findet man ihn nur noch in Kalifornien, Oregon, Washington (USA) und der Provinz Britisch Columbia (Kanada).
Im Kootenai-River (linker Nebenfluss des Columbia River in British Columbia) existiert eine natürliche, reine Süßwasserpopulation des Weißen Störs.
Nach dem Bau von Staudämmen im Columbia River und Snake-River existieren auch dort (erzwungener Maßen) Weiße Störe, die ausschließlich im Süßwasser leben.
Der Weiße Stör ist ein anadromer Wanderfisch. Geschlechtsreife Tiere wandern entweder im Herbst oder im Frühjahr flussaufwärts zu den Laichplätzen
Junge Weiße Störe verbringen die ersten Jahre ihres Lebens im Süßwasser und wandern dann ins Meer ab. Nach dem Erreichen der Geschlechtsreife wandern die Fische zum Laichen erneut zurück ins Süßwasser.
Junge Weiße Störe verbringen ihr Leben bis zu einem Gewicht zwischen ca. 5-15 kg ausschließlich im Süßwasser. Danach können sie auch im Meer überleben, wo sie nahe der Küste in Wassertiefen bis etwa 30 m leben.
Fortpflanzung
Die Geschlechtsreife des Weißen Störs (Acipenser transmontanus) tritt beim Männchen mit einer Körperlänge von ca. 120 cm und einem Alter von ca. 12 Jahren ein, bei den Weibchen erst bei einer Länge von ca. 150 cm und einem Alter von 15-20 Jahren.
Die Laichwanderungen beginnen in der Regel im Herbst (September bis November), manchmal erst im Frühjahr von Februar bis April. Die Fische wandern in dieser Zeit bodennah flussaufwärts zu ihren Laichplätzen im Süßwasser.
Weiße Störe, die bereits im Herbst ihre Laichwanderung begonnen haben, warten nun in tieferen Flussbereichen auf das Frühjahr.
Zwischen Februar und Juli beginnt der eigentliche Laichvorgang. Auslöser für das Ablaichen sind Hochwasserereignisse über einen längeren Zeitraum, welche die Strömungsgeschwindigkeit des Wassers erhöhen: diese steigt dann auf Werte von 0,8 m/s bis zu 30 m/s. Durch die starke Strömung werden die im Freiwasser abgelaichten Eier weit flussabwärts getrieben. Irgendwann sinken diese dann zu Boden um bleiben am Bodensubstrat haften.
Bei einer Wassertemperatur von ca. 11-13 °C schlüpfen die ca. 10 mm langen Fischlarven nach ca. 8-14 Tagen. Die erste Woche ernähren sich die Jungfische von Ihrem großen Dottervorrat. Danach ernähren sich von Schwebegarnelen (Mysida), Flohkrebsen (Amphipoda), Mollusken, Zuckmückenlarven und anderen Insekten bzw. Insektenlarven.
Nahrung
Der Weiße Stör (Acipenser transmontanus) ernährt hauptsächlich von bodenlebenden Organismen).
Juvenile Exemplare des Weißen Störs fressen bevorzugt Schwebegarnelen (Mysida), Flohkrebse (Amphipoda), Mollusken, Zuckmückenlarven und anderen Insekten bzw. Insektenlarven.
Größere bzw. erwachsene Weiße Störe ernähren sich von Krebstieren, Mollusken und Fischen wie Neunaugen (Petromyzontidae), Stinte (Osmerus eperlanus), Sardellen (Engraulis encrasicolus) und Salmoniden wie z.B. Forellen, Lachse und Saiblinge.
Vor dem Laichvorgang im Frühjahr stellt der Weiße Stör die Nahrungsaufnahme komplett ein.
Angelmethoden (so fängt man diese Fische..)
empfohlene Angelmethode
Grundfischen
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)
Rute
z.B. Karpfenrute (3,60-3,90, Wurfgewicht von 60 - 90 Gramm)
Rolle
Stationärrolle oder Multirolle
Hauptschnur
0,30-0,35 monofile Schnur
Vorfach, Montage
0,20-0,25 monofile Schnur
Haken, System
4-er - 6-er
Köder
Fischfetzen (z.B. Lachsstreifen) oder ganze Köderfische
Fangzeit
Störe dürfen in der Regel nur in speziellen "Angler-Teichen" gefangen werden. In den meisten Binnengewässern in Deutschland sind Störe ganzjährig geschützt. In Nordamerika ist in einigen Flüssen der Fang des Weißen Störs erlaubt.
zusätzliche Tipps
die Köder sollten dem Weißen Stör stets am Grund angeboten werden
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