Fischlexikon: Mekong-Riesenwels (Pangasianodon gigas)


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Süßwasserfische"

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Name:
Mekong-Riesenwels
Ordnung:
(deutsch)
Welsartige
Familie:
(deutsch)
Haiwelse
Gattung:
Pangasianodon
Gattung+Art:
Pangasianodon gigas
gesamt:
2891 Fischarten

Übersicht

Mekong-Riesenwels (Pangasianodon gigas)

Mekong-Riesenwels (Pangasianodon gigas)

Der Mekong-Riesenwels (Pangasianodon gigas) ist ein Süßwasserfisch aus der Familie der Haiwelse (Pangasiidae).

Mit einer Maximallänge von etwa 300 cm ist der Mekong-Riesenwels einer der größten Süßwasserfische der Welt. Sein englischer Name lautet "Mekong giant catfish".

Er kommt ausschließlich im Mekong vor und gilt aufgrund von Überfischung und Lebensraumverlust als vom Aussterben bedroht.

In Südostasien wird er als Flaggschiffart eingesetzt, um auf die Notwendigkeit des Schutzes der Großfische im Mekong aufmerksam zu machen.

Mekong-Riesenwelse zeichnen sich durch eine sehr hohe Wachstumsrate aus und werden daher auch in Aquakulturen gezüchtet. Inwieweit sich künstliche Nachzuchten zur Stützung der Wildbestände eignen, ist allerdings noch unklar.


Merkmale

Mekong-Riesenwels (Pangasianodon gigas)

Mekong-Riesenwels (gefangen von J. Vagner)

wichtige Merkmale des Mekong-Riesenwelses:

  • Mekong-Riesenwelse sind wie alle Haiwelse schuppenlos und haben einen langgestreckten, seitlich etwas abgeflachten Körper
  • Mekong-Riesenwelse sind silbergrau mit blass weißem Bauch und weisen keine besondere Zeichnung auf
  • die Flossen des Mekong-Riesenwelses sind immer grau
  • ungtiere sind dunkler mit silbrig glänzendem Bauch und zwei Streifen entlang der Flanken
  • der Kopf dieser Welse macht 14 bis 21 % der Standardlänge aus und ist breiter als beim Pangasius (Pangasianodon hypophthalmus), aber nicht so breit wie beim Pangasius sanitwongsei
  • das Maul des Mekong-Riesenwelses ist stumpf oder abgerundet und endständig, wobei der Unterkiefer etwas hervorsteht
  • bei Jungfischen sitzen an Ober- und Unterkiefer je ein Paar Barteln und das Auge sitzt höher als bei anderen Haiwelsen
  • bei adulten Tieren (ab etwa 40 cm Länge) fallen die Zähne aus und die Barteln bilden sich zurück. Das Bartelpaar des Oberkiefers ist dann nur noch drei bis vier Millimeter lang, das des Unterkiefers verschwindet vollständig im Fettgewebe
  • die Augen des Mekong-Riesenwelses wandern bis unter die Höhe des Mundwinkels herab, was bei keiner anderen Haiwelsart vorkommt
  • die Kiemenbögen weisen einen sehr kurzen oberen und einen stark verlängerten unteren Arm auf. Der obere Arm trägt drei Kiemenreusendornen, der untere 14; auch diese sind bei älteren Tieren fast vollständig zurückgebildet
  • die dreieckige Rückenflosse hat 2 Hartstrahlen, von denen der erste sehr klein und von außen oft nicht sichtbar ist, und 7, selten 8 verzweigte Weichstrahlen
  • Mekong-Riesenwelse haben eine kleine Fettflosse
  • die Brustflossen besitzen 1 Hartstrahl und 10 bis 11 Weichstrahlen auf, die Bauchflossen 1 unverzweigten und 7 oder 8 verzweigte Weichstrahlen
  • die langgestreckte Afterflosse hat 31 bis 35 Weichstrahlen, von denen die ersten 6 oder 7 unverzweigt sind
  • die Schwimmblase des Mekong-Riesenwelses ist einkammerig und auf den Bauchraum beschränkt
  • Flossenformel: D II/7-8, P I/10-11, V 0/6-8, A 0/31-35
  • Wirbelzahl: 48

Größe

Der Mekong-Riesenwels (Pangasianodon gigas) wird maximal etwa 300 cm lang und bis zu 300 kg schwer. Die Weibchen werden dabei länger und schwerer als die Männchen.


Maximales Alter

Das Höchstalter des Mekong-Riesenwelses (Pangasianodon gigas) ist uns zurzeit nicht bekannt.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Mekong-Riesenwels (Pangasianodon gigas) ist im Mekonggebiet endemisch. Ursprünglich umfasste sein Verbreitungsgebiet wahrscheinlich den gesamten Mekong und seine Nebenflüsse in Laos, Thailand, Kambodscha, Burma, Vietnam und Südchina.

Heute werden die Tiere fast nur noch im Tonle Sap See und Fluss sowie im angrenzenden Unterlauf des Mekong beobachtet.

Ob das gesamte Verbreitungsgebiet von einer Population besiedelt wird oder ob es zwei Populationen im oberen und unteren Mekonggebiet gibt, ist unbekannt; die Seltenheit der Tiere verhindert genauere Untersuchungen.

Die dokumentierten weiten Wanderungen zur Laichzeit deuten jedoch auf eine einzige, zusammenhängende Population hin. Im Chao Phraya und in einigen Stauseen Thailands wurden Tiere ausgesetzt, die sich aber nicht zu selbsterhaltenden Populationen entwickelt haben.

Im Chao Phraya sowie in einigen Reservoirs in Thailand wurden Tiere ausgesetzt, woraus sich aber keine selbsterhaltenden Populationen entwickelt haben.

Mekong-Riesenwelse sind reine Süßwasserfische, die mittelgroße bis große Flüsse besiedeln und vorwiegend in Wassertiefen von 10 m und mehr vorkommen. Sie bevorzugen steinigen oder kiesigen Untergrund und sind gelegentlich auch in Unterwasserhöhlen anzutreffen.

Die Tiere sind fast ausschließlich tagaktiv. Messungen mit akustischen Sonden in einem Stausee im Norden Thailands deuten darauf hin, dass sie sich tagsüber in deutlich tieferen Wasserschichten und nachts oberflächennah in Ufernähe aufhalten. Dieses Verhalten könnte mit dem Sauerstoffgehalt des Wassers zusammenhängen.


Fortpflanzung

Mekong-Riesenwels (Pangasianodon gigas)

Mekong-Riesenwels (von J.-F. Helias)

Über die Fortpflanzung des Mekong-Riesenwelses (Pangasianodon gigas) in freier Wildbahn ist wenig bekannt.

Jungtiere von weniger als 50 cm Länge wurden so gut wie nie gefangen, was mit dem schnellen Wachstum der Tiere zusammenhängen könnte.

Die Laichzeit beginnt Ende April mit dem Rückgang des Hochwassers und dauert bis Mitte Mai.

Die Tiere wandern bis zu mehrere tausend Kilometer flussaufwärts, wobei die Fettreserven für die Wanderung und die Entwicklung der Gonaden verbraucht werden. Die Laichgründe werden im Mekong im Norden Thailands und möglicherweise auch im Norden Kambodschas vermutet.

Die Eier sind gelblich und klebrig und haben einen Durchmesser von etwa 1,7 mm. Eineinhalb bis zwei Meter lange Weibchen können etwa fünfhunderttausend bis zwei Millionen Eier legen, bei einem 175 Kilogramm schweren Tier wurden 13,5 Kilogramm oder etwa 11 Millionen Eier gefunden.

Die Jungtiere lassen sich wahrscheinlich flussabwärts treiben und wandern in der nächsten Regenzeit in die Überschwemmungsgebiete. Sie wachsen extrem schnell. Von 3,8 Millimeter Länge beim Schlüpfen wuchsen die Tiere in Gefangenschaft innerhalb einer Woche auf 13,4 Millimeter.

Nach 4 Monaten erreichten sie eine Länge von 40 Zentimetern und ein Gewicht von über 600 Gramm, nach drei Jahren ein Gewicht von über 100 Kilogramm.

Messungen an Wildtieren lassen noch höhere Wachstumsraten vermuten. Die Geschlechtsreife wird vermutlich mit 6 bis 8 Jahren erreicht.


Nahrung

Jungtiere des Mekong-Riesenwelses (Pangasianodon gigas) ernähren sich, nachdem sie den Dotter aufgebraucht haben, von Zooplankton, vor allem kleinen Krebstieren und Phytoplankton und neigen auch zu Kannibalismus.

Der Magen-Darm-Trakt der Tiere (einschließlich des Afters) ist sehr dehnbar und ermöglicht die Aufnahme großer Nahrungsmengen.

Ältere Tiere sind reine Pflanzenfresser und ernähren sich hauptsächlich von Tang, der vermutlich vom felsigen Untergrund aufgenommen wird. Gelegentlich werden bis zu faustgroße Steine und wahrscheinlich auch Periphyton und Insektenlarven aufgenommen.


Literaturhinweis
  1. Wikipedia
  2. Fishbase (englisch)
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