Fischlexikon: Günthers Prachtbarsch (Chromidotilapia guntheri)
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Süßwasserfische"
Übersicht
Der Günthers Prachtbarsch (Chromidotilapia guntheri), auf englisch auch "Guenther's mouthbrooder", ist ein Süßwasserfisch aus der Familie der Buntbarsche (Cichlidae) und der Gattung Chromidotilapia.
Merkmale
Die wichtigsten Merkmale des Günthers Prachtbarsches:
- der Körperbau des Günthers Prachtbarsches ist langgestreckt und seitlich ein wenig abgeflacht
- die Körperflanken sind variabel gefärbt: gräulich, bräunlich, gelblich oder grünlich, sie können einen bläulichen Schimmer aufweisen
- der Rückenbereich ist etwas dunkler gefärbt
- die untere Körperhälfte der Weibchen (Rogner) weist eine lilafarbene oder rötliche Färbung auf, ihre Rückenflosse (Dorsale) ist silbrig-weiß eingesäumt
- entlang der Körperflanken verlaufen 2 horizontale, dunkle Längsbänder (eins oben am Rücken und eins in der Körpermitte). Diese Bänder können durchgängig oder auch unterbrochen sein. Je nach Stimmung des Fisches sind diese Bänder kontrastreich sichtbar (während der Balz), verschwommen oder garnicht sichtbar
- das Maul ist endständig, wirkt jedoch durch den längeren Unterkiefer leicht oberständig
- die Oberlippe ist weißlich oder bläulich gefärbt
- seine Iris ist gelblich bis bräunlich, die hintere Hälfte manchmal rötlich
- seine Kiemendeckel sind mit einem runden, meist glänzenden, bläulich-grünen, schwarzen oder auch rötlichen Fleck gezeichnet
- die Flossen sind je nach Grundfärbung des Körpers unterschiedlich gefärbt
- die Rückenflosse ist sehr lang, der weichstrahlige Bereich mit dunklen Punkten gezeichnet
- die Weibchen sind kleiner als die Männchen und besitzen eine weißlich eingesäumte Rückenflosse. Ihr untere Körperhälfte weist eine lilafarbene oder rötliche Färbung auf
- Flossenformel: D XV-XVII/9-12, A III-IV/6-8
- Schuppenformel: mLR 28-30, SL 19-20
Größe
Der Günthers Prachtbarsch (Chromidotilapia guntheri) wird maximal ca. 18 cm (Männchen) bzw. 13-15 cm (Weibchen) lang.
Maximales Alter
Nicht bekannt.
Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet des Günthers Prachtbarsches sind küstennahe Süßgewässer in Westafrika. Er lebt dort in Flüssen und Seen in Savannengebieten. Diese Art wird recht groß. Populationen aus Ost-Nigeria bis Südkamerun, die in kleinen Regenwaldbächen leben, sind kleiner.
Aquaristik-Info
Temperatur: 24° C - 28° C
pH-Wert: 6,0-7,5
Gesamthärte: 5°-19°
Wasserregion: unten
Aquarium: 100 cm Kantenlänge bei 1 Paar, 5-8 Tiere ca. 150 cm Kantenlänge
Schwierigkeitsgrad: einfach
Fütterung:
Trockenfutter, Cyclops, Mysis, Krill, Algen (nicht überfüttern, kein Tubifex oder Rote Mückenlarven)
Haltung:
Der Günthers Prachtbarsch ist innerartlich recht aggressiv, gegenüber andern Arten jedoch friedlich. Es sollte vorzugsweise nur 1 Paar gehalten werden. Die Paare gehen eine sehr starke Bindung ein, die i.d.R. ein ganzes Leben lang hält (monogam).
Das Becken sollte einen feinsandigen Untergrund, Steine, Wurzeln und einige Schwimmpflanzen aufweisen. Diese Fische mögen keine allzu starke Beleuchtung. Das Becken kann z.B. mit Anubias oder Crinum bepflanzt werden (nicht zu zarte Pflanzen). Die Pflanzen werden nicht angefressen oder ausgegraben.
Zucht:
Der Günthers Prachtbarsch ist ein Maulbrüter. Es gibt keine jahreszeitlich festgelegten Laichzeiten, er laicht über das ganze Jahr hinweg. Das Männchen erreicht die Geschlechtsreife mit ca. 8,5 cm Standardlänge, das Weibchen mit ca. 10 cm.
Die Anzahl der Eier liegt zwidchen 70 bis 470. Die Initiative zur Balz geht bei dieser Art vom Weibchen aus. Das Laichsubstrat (Holzwurzeln, Steine Kokosnuss-Schalten o.ä.) wird vorher "geputzt", wobei die Genitalpapillen hervortreten.Die Eier (3 mm, gelb und oval) werden in Schnüren abgelegt und sofort vom Männchen befruchtet und danach (vom Männchen!) ins Maul aufgenommen. Während der Brut verteidigt das Weibchen (!) das Laichrevier.
Nach ca. 10-12 Tagen verlassen die voll entwickelten und 5-8 mm langen Jungfische das Maul des Männchens und gehen sofort selbstständig auf Futtersuche, indem sie den Boden nach Nahrung absuchen. Sie können nun mit Artemia-Nauplien gefüttert werden.Bei der nachfolgenden Brutpflege (ca. 14 Tage) nehmen nun beide Elterntiere bei drohende Gefahr die Jungfische ins Maul auf.
Fortpflanzung
(siehe oben unter "Aquaristik-Info")
Nahrung
Der Günthers Prachtbarsch (Chromidotilapia guntheri) ernährt sich in freier Natur hauptsächlich von Algen und sonstigen Pflanzenteilen. An tierischer Nahrung (ca. 10-12%) fressen sie Insekten, kleine Krebstiere und Fischlaich.
Krankheiten
häufige Krankheiten bei Buntbarschen (Cichlidae):
- Infektiöse Bauchwassersucht
Der Bauch der erkrankten Fische ist bei der Infektiösen Bauchwassersucht extrem angeschwollen, die Fische sondern einen hellen, schleimigen Kot ab, der Afterausgang ist entzündet [weiterlesen...] - Maul- oder Flossenfäule (Columnaris-Krankheit)
Wie man aus der deutschen Bezeichnung dieser Krankheit entnehmen kann, bilden sich an den Flossen, an den Rändern der Schuppen und im Bereich des Fischmauls milchig weiße Stellen (ähnlich Schimmel) [weiterlesen...] - Pilzerkrankung (Mykose)
Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...] - Samtkrankheit
Wenn man die befallenen Fische schräg von vorne in Längsrichtung (gegen das Licht) betrachtet, erscheint die Haut trübe und wie mit Puderzucker bestreut [weiterlesen...]
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