Fischlexikon: Tanganjika-Clown (Eretmodus cyanostictus)

Übersicht

Der Tanganjika-Clown (Eretmodus cyanostictus), auch "Gestreifter Grundelbuntbarsch" genannt, auf englisch "Tanganyika Clown", ist ein Süßwasserfisch aus der Familie der Buntbarsche (Cichlidae) und der Gattung Eretmodus. Dieser Buntbarsch lebt endemisch im Tanganjikasee in Ostafrika und ist ein Bewohner des Felslitorals.

Merkmale

Die wichtigsten Merkmale des Tanganjika-Clowns:

• der Körperbau des Tanganjika-Clowns ist langgestreckt, seitlich ein wenig abgeflacht und nur mäßig hochrückig
• die Grundfärbung und Zeichnung ist, je nach Herkunft, äußerst variabel: gräulich-bräunlich, grünlich, dunkelbraun bis schwärzlich oder gelblich. Sein Körper einschließlich Kopf und Flossen kann unterschiedliche Zeichnungen wie Querbänder (6-9) oder Punktmuster aufweisen
• der untere Teil seines Kopfes und auch seine Lippen sind meistens bläulich gefärbt
• seine lange Rückenflosse (Dorsale) läuft am Ende spitz zu und endet kurz vor der Schwanzflosse
• das Maul ist leicht unterständig, sein Kopf sehr groß
• die Männchen sind etwas kräftiger und länger als die Weibchen und besitzen etwas länger ausgezogene Bauchflossen
• Flossenformel: D XXIII-XXV/3-5, A III/6-7
• Schuppenformel: mLR 32-35, SL 22-23/6-9

Größe

Der Tanganjika-Clown (Eretmodus cyanostictus) wird maximal ca. 10 cm (Männchen) bzw. 8 cm (Weibchen) lang.

Maximales Alter

Nicht bekannt.

Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Tanganjika-Clown lebt endemisch in Ostafrika an den Küsten des Tanganjikasees (3°S - 9°S). Sein Habitat sind Geröllzonen in flachen (bis 10 m), ufernahen Bereichen.

Aquaristik-Info

Temperatur: 24 °C - 26 °C
pH-Wert: 7,8-9,0
Gesamthärte: 9°-20° dH (optimal 9° – 11° dH)
Carbonat-Härte: 15° – 20° KH (optimal 15° – 18° KH)
Nitrat: < 10 mg/L
Nitrit: 0,0 mg/L
NH₃, NH₄: 0,0 mg/L
Wasserregion: unten
Aquarium: ab 200 Liter
Schwierigkeitsgrad: mittel

Fütterung:
Spirulina-Flocken, Garnelen-Mix, Frostfutter, Cyclops, Artemia (Aufwuchsfresser, ballaststoffreiche Ernährung ist wichtig)

Haltung:
Der tagaktive, revierbildende und territoriale Tanganjika-Clown ist Geschlechtsgenossen gegenüber recht aggressiv und sollte daher vorzugsweise als Paar gehalten werden. Da es nicht einfach ist, ein verträgliches Paar zu finden, sollte man eine kleine Gruppe von Jungtiere erwerben, damit sich die Paare selbst finden. Er kann mit anderen Cichliden aus dem Tanganjikasee vergesellschaftet werden.

Diese Art schwimmt nur wenig (kleine Schwimmblase), bewegt sich recht "ruckelig" fort und sitzt meistens, gestützt durch die kräftigen Bauch- und Brustflossen, auf den Steinen.

Das Becken sollte einen sandigen oder kiesigen Untergrund, hohe Steinaufbauten (bis zur Oberfläche) und Versteckmöglichkeiten aufweisen. Das Becken kann z.B. mit Anubias oder Crinum bepflanzt werden (nicht zu zarte Pflanzen). Das Wasser sollte eine leichte Strömung aufweisen.

Zucht:
Der Tanganjika-Clown ist ein Maulbrüter (Weibchen). Die Eier werden normalerweise auf einem Stein abgelaicht, der vorher "geputzt" wird. Nach der Eiablage (bis zu 30 Eier) werden diese sofort vom Männchen befruchtet und danach vom Weibchen ins Maul aufgenommen.

Interessant bei dieser Art ist, dass beide Geschlechter abwechselnd die Eier und die Brut pflegen: das Weibchen übergibt nach ca. 10-14 Tagen die Eier dem Männchen, das diese nun für weitere ca. 10 Tage in sein Maul aufnimmt. Nach dem Schlupf werden die Fischlarven aus dem Maul entlassen. Mit einer Länge von ca. 1 cm sind die Jungfische voll entwickelt und die Brutpflege endet damit.

Fortpflanzung

(siehe oben unter "Aquaristik-Info")

Nahrung

Der Tanganjika-Clown (Eretmodus cyanostictus) ernährt sich in freier Natur hauptsächlich von Algenaufwuchs und den darin enthaltenen Mikroorganismen.

Krankheiten

häufige Krankheiten bei Buntbarschen (Cichlidae):

• Infektiöse Bauchwassersucht
  Der Bauch der erkrankten Fische ist bei der Infektiösen Bauchwassersucht extrem angeschwollen, die Fische sondern einen hellen, schleimigen Kot ab, der Afterausgang ist entzündet [weiterlesen...]
• Maul- oder Flossenfäule (Columnaris-Krankheit)
  Wie man aus der deutschen Bezeichnung dieser Krankheit entnehmen kann, bilden sich an den Flossen, an den Rändern der Schuppen und im Bereich des Fischmauls milchig weiße Stellen (ähnlich Schimmel) [weiterlesen...]
• Pilzerkrankung (Mykose)
  Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
• Samtkrankheit
  Wenn man die befallenen Fische schräg von vorne in Längsrichtung (gegen das Licht) betrachtet, erscheint die Haut trübe und wie mit Puderzucker bestreut [weiterlesen...]