Fischlexikon: Bronzefarbener Maulbrüter (Astatoreochromis straeleni)

Übersicht

Der Bronzefarbene Maulbrüter (Astatoreochromis straeleni, Syn.: Haplochromis straeleni, Astatoreochromis vanderhorsti), auf Englisch "Bluelip haplo", ist ein Süßwasserfisch aus der Familie der Buntbarsche (Cichlidae) und der Gattung Astatoreochromis.

Merkmale

wichtige Merkmale des Bronzefarbenen Maulbrüters:

• sein Körperbau ist kräftig und seitlich nur mäßig abgeflacht. Bei adulten (älteren) Exemplaren kann sich das Kopfprofil konkav verformen
• der Rücken ist gelblich-grau gefärbt und in der Regel dunkler als der restliche Körper. Die Körperflanken sind gelblich-braun, im hinteren Bereich oft bläulich. Die obere Seite des Kopfes, die Kiemendeckel und die Bauchseite sind gelblich-orange und heller als der restliche Körper gefärbt. Seine Lippen, der Hals bzw. Unterseite des Kopfes sind leuchtend hellblau gefärbt
• je nach Habitat kann die Färbung dieser Art heller oder dunkler ausfallen
• die Flossen sind gelblich-orange gefärbt. Bei größeren Exemplaren (> 8 cm) ist die Afterflosse mit mehreren (ca. 10) orange-gelblichen Eiflecken gezeichnet. Die Rückenflosse ist oben rötlich eingesäumt
• die Schwanzflosse ist konvex gerundet und zeigt mehrere Reihen schwarzer Punkte
• das Maul ist endständig oder leicht oberständig
• die Eiflecken auf der Afterflosse sind bei weiblichen Exemplaren kleiner
• Flossenformel: D XVII-XVIII/8-9, A III-IV/8-9
• Schuppenformel: mLR 31-32, SL 13-21/2-8

Verwechslungsarten: Alluaudi-Buntbarsch (Astatoreochromis alluaudi). Dieser wird jedoch größer und besitzt mehr Hartstrahlen in der Rückenflosse und Afterflosse.

Größe

Der Bronzefarbene Maulbrüter (Astatoreochromis straeleni) wird maximal ca. 12 cm lang.

Maximales Alter

Nicht bekannt.

Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet des Bronzefarbene Maulbrüter (Astatoreochromis straeleni) ist Ostafrika: hier findet man diese Art in den Zuflüssen des Tanganjikasees Malagarasi und Ruzizi, außerdem im Tanganjikasee selbst und im Lukuga (3°S - 8°S). Sein natürliches Habitat sind dicht bewachsene Uferbereiche (auch Sumpfzonen) klarer Flüsse.

Aquaristik-Info

Temperatur: 24 °C - 26 °C
pH-Wert: 7,8-9,0
Gesamthärte: 9°-20° dH (optimal 9° – 11° dH)
Carbonat-Härte: 15° – 20° KH (optimal 15° – 18° KH)
Nitrat: < 10 mg/L
Nitrit: 0,0 mg/L
NH₃, NH₄: 0,0 mg/L
Wasserregion: unten
Aquarium: ab ca. 100 cm Kantenlänge
Schwierigkeit: einfach, Zucht mittel

Fütterung:
Lebendfutter: Schnecken, Insekten, Wirbellose, Frostfutter, auch pflanzliche Nahrung

Haltung:
Das gut strukturierte Becken sollte einen Bodengrund aus Sand oder Kies und ausreichend Versteckmöglichkeiten (wie z.B. Steinaufbauten bzw. Steinhöhlen, Wurzelverstecke) enthalten. Eine Bepflanzung des Beckens wird empfohlen, außerdem eine kräftige Strömung. Da diese Art klares Wasser benötigt, sollte wöchentlich ein Teilwasserwechsel durchgeführt werden.

Diese Barsche sollten in kleinen Gruppen mit mehr Weibchen als Männchen (3:1) gehalten werden. Das Becken sollte nicht zu klein ausfallen, da die Männchen Reviere bilden und diese aggressiv verteidigen.

Zucht:
Diese Buntbarsche sind Maulbrüter. Das Weibchen laicht ihre Eier zunächst in vorbereitete Gruben ab (auch Steinen) und das Männchen befruchtet sie danach. Das Weibchen nimmt dann die befruchteten Eier ins Maul auf und brütet sie dort aus.

Die Jungfische schlüpfen nach ca. 3 Wochen. Das Weibchen entlässt später die Jungfische aus dem Maul und diese suchen gemeinsam mit dem Weibchen ein Versteck zwischen Pflanzen oder Steinen auf. Bei Gefahr flüchten die Jungfische wieder ins Maul der Mutter. Die Jungfische können mit frisch geschlüpften Artemia-Nauplien, Infusorien oder Cyclops gefüttert werden.

Fortpflanzung

(siehe unter "Aquaristik")

Nahrung

Der Bronzefarbene Maulbrüter (Astatoreochromis straeleni) ernährt sich in freier Natur hauptsächlich von Schnecken, Ostrakoden (Muschelkrebsen), Insekten, Wirbellosen, Detritus und pflanzlichen Materialien.

Krankheiten

häufige Krankheiten bei Buntbarschen (Cichlidae):

• Infektiöse Bauchwassersucht
  Der Bauch der erkrankten Fische ist bei der Infektiösen Bauchwassersucht extrem angeschwollen, die Fische sondern einen hellen, schleimigen Kot ab, der Afterausgang ist entzündet [weiterlesen...]
• Maul- oder Flossenfäule (Columnaris-Krankheit)
  Wie man aus der deutschen Bezeichnung dieser Krankheit entnehmen kann, bilden sich an den Flossen, an den Rändern der Schuppen und im Bereich des Fischmauls milchig weiße Stellen (ähnlich Schimmel) [weiterlesen...]
• Pilzerkrankung (Mykose)
  Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
• Samtkrankheit
  Wenn man die befallenen Fische schräg von vorne in Längsrichtung (gegen das Licht) betrachtet, erscheint die Haut trübe und wie mit Puderzucker bestreut [weiterlesen...]