Fischlexikon: Gelber Schlankcichlide, Gestreifter Tanganjikabarsch (Julidochromis ornatus)

Übersicht

Der Gelbe Schlankcichlide (Julidochromis ornatus), manchmal auch "Gestreifter Tanganjikabarsch" genannt, ist ein Süßwasserfisch der Familie der Buntbarsche (Cichlidae). Dieser Buntbarsch lebt endemisch im Tanganjikasee in Ostafrika und ist ein Bewohner des Felslitorals. Der Gelbe Schlankcichlide erreicht eine max. Länge von ca. 8 cm. Seine englische Bezeichnung lautet "Golden julie".

Merkmale

Gelber Schlankcichlide (Julidochromis ornatus)

wichtige Merkmale des Gelben Schlankcichliden:

• der Körper des Gelben Schlankcichliden ist langgestreckt und spindelförmig (zylindrisch)
• die Grundfärbung des Gelben Schlankcichliden ist silbrig-weißlich auf den Körperflanken, es existieren jedoch auch leuchtend gelbe Exemplare
• seine Bauchseite ist meistens gelblich gefärbt, jedoch gibt es auch Exemplare mit weißlich oder gelblich-weiß gefärbtem Bauch
• entlang der Rückenlinie und auf den Körperflanken verlaufen 3 dunkelbraune oder schwärzliche Längsbänder, die sich an einigen Stellen berühren können
• das oberste Längsband, das entlang der Rückenlinie verläuft, ist etwas kürzer als die beiden anderen
• die Flossen sind meistens gelblich gefärbt, es existieren jedoch auch Populationen mit gräulichen, fast transparenten Flossen. Meistens sind die Rücken-, Schwanz, After- und Bauchflossen bläulich eingesäumt
• die Rückenflosse kann außerdem unterschiedliche dunkelbraune Striche oder Punkte besitzen
• auf der Schwanzflossenbasis sitzt ein großer dunkler Fleck
• das Maul des Gelben Schlankcichliden ist unterständig, seine Lippen sind verdickt
• seine Augen sind gelb umrandet
• seine Schnauze läuft vorne spitz zu
• die Geschlechtsbestimmung ist nur anhand der Genitalpapillen (am besten während der Paarungszeit) möglich

Größe

Der Gelbe Schlankcichlide (Julidochromis ornatus) wird maximal ca. 8-10 cm lang.

Maximales Alter

Der Gelbe Schlankcichlide (Julidochromis ornatus) wird maximal ca. 8 Jahre alt.

Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Gelbe Schlankcichlide (Julidochromis ornatus) lebt endemisch im afrikanischen Tanganjikasee. Sein Habitat ist das flache Felslitoral in Wassertiefen von ca. 2-5 m.

Aquaristik-Info

Temperatur: 24 °C - 26 °C
pH-Wert: 7,8-9,0
Gesamthärte: 9°-20° dH (optimal 9° – 11° dH)
Carbonat-Härte: 15° – 20° KH (optimal 15° – 18° KH)
Nitrat: < 10 mg/L
Nitrit: 0,0 mg/L
NH₃, NH₄: 0,0 mg/L
Wasserregion: unten
Aquarium: ab ca. 160-180 Liter
Schwierigkeit: auch für Anfänger geeignet

Fütterung:
Lebendfutter, Frostfutter (muss an Trockenfutter gewöhnt werden!)

Haltung:
Das Becken sollte einen grob-sandigen Untergrund und felsigen Aufbauten, Geröll und Versteckmöglichkeiten (Spalten und Höhlen) besitzen. Jedes Tier benötigt sein eigenes Revier. Obwohl das nicht seinem natürlichen Habitat entspricht, kann das Becken auch bepflanzt werden.

Der Gelbe Schlankcichlide sollte paarweise oder, ein entsprechend großes Aquarium vorausgesetzt, in einem Gesellschaftsbecken mit anderen Schlankcichliden oder z.B. Tropheus-Arten (nur robuste Arten!) gehalten werden. Der Gelbe Schlankcichlide verteidigt energisch sein Revier und ist innerartlich und auch gegenüber anderen Arten sehr aggressiv. Damit es nicht zu Hybridisierung kommt, sollten Julidochromisarten möglichst getrennt gehalten werden.

Zucht:
Der Gelbe Schlankcichlide ist ein Höhlenbrüter (Elternfamilie). Die ca. 20-40 Eier werden an der Decke von Höhlen oder Felsspalten abgelaicht. Das Weibchen betreibt Brutpflege, während das Männchen das Revier beschützt.

Die Fischlarven schlüpfen bereits nach ca. 2-3 Tagen. Beide Elternfische beschützen die Jungfische bis zum nächsten Ablaichen.

Fortpflanzung

(siehe unter "Aquaristik")

Nahrung

Der Gelbe Schlankcichlide (Julidochromis ornatus) ernährt sich in freier Natur hauptsächlich von kleinen Krebstieren und Insektenlarven.

Krankheiten

häufige Krankheiten bei Buntbarschen (Cichlidae):

• Infektiöse Bauchwassersucht
  Der Bauch der erkrankten Fische ist bei der Infektiösen Bauchwassersucht extrem angeschwollen, die Fische sondern einen hellen, schleimigen Kot ab, der Afterausgang ist entzündet [weiterlesen...]
• Maul- oder Flossenfäule (Columnaris-Krankheit)
  Wie man aus der deutschen Bezeichnung dieser Krankheit entnehmen kann, bilden sich an den Flossen, an den Rändern der Schuppen und im Bereich des Fischmauls milchig weiße Stellen (ähnlich Schimmel) [weiterlesen...]
• Pilzerkrankung (Mykose)
  Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
• Samtkrankheit
  Wenn man die befallenen Fische schräg von vorne in Längsrichtung (gegen das Licht) betrachtet, erscheint die Haut trübe und wie mit Puderzucker bestreut [weiterlesen...]