Fischlexikon: Tor remadevii

Übersicht

Tor remadevii ist ein Süßwasserfisch aus der Gattung Tor und der Familie Karpfenfische (Cyprinidae). Er kann eine Länge von bis zu 175 cm und ein Gewicht von etwa 54 kg erreichen. Tor remadevii stammt aus Asien, wo er in den Westghats Indiens verbreitet ist. Seine englische Bezeichnung lautet "Hump-backed mahseer", auf Deutsch wird er auch "Orangenflossen-Mahseer" bezeichnet. Dieser Fisch wird von Anglern als "der größte und kampfstärkste Süßwasserfisch der Welt" bezeichnet.

Eine Bedrohung für diese Art ist der massive Bau von Staudämmen entlang des Cauvery sowie der Einsatz von Dynamitfischerei, die seit 2004 zu einem starken Rückgang der Mahseer-Populationen geführt haben. Mittlerweile wird Tor remadevii von der IUCN als die am stärksten bedrohte Art dieser Gattung eingestuft (kritisch gefährdet).

Merkmale

Tor remadevii

Die wichtigsten Merkmale von Tor remadevii:

• vom Körperbau her ähnelt Tor remadevii unserer heimischen Barbe (Barbus barbus)
• dieser Fisch unterscheidet sich von anderen indischen Arten durch seinen ausgeprägten Buckel zwischen Präopercel und dem Beginn der Rückenflosse und durch seine Flossenformel (D IV/9, A II/5)
• Fische dieser Gattung besitzen wahrscheinlich die größten Schuppen aller Fischarten
• die Lippen von Tor remadevii sind dick und fleischig
• wenn dieser Fisch das schwach unterständige Maul öffnet, werden die „Lippen“, mit denen er Nahrung von Steinen abschaben kann, nach außen gekehrt
• vorne und hinten am Oberkiefer sitzen lange Barteln, die zahlreiche Tast- und Geschmacksorgane besitzen
• hochstehenden Augen und Nasenöffnungen sind relativ groß
• als ein sehr seltenes Merkmal bei Fischen besitzt er nur 1 Schuppenreihe über je 2 Muskelsegmenten. Bei anderen Fischarten ist dieses Verhältnis eher umgekehrt oder zumindest 1:1
• die Grundfärbung von Tor remadevii variiert von silbrig bis bronzefarben oder auch grünlich
• Schwanzflosse ist immer orangefarben (manchmal auch alle Flossen)
• wie bei Barben stehen seine Schlundzähne auf den Pharyngealia (Teile des Kiemenbogenskeletts) in 3 Reihen (von innen nach außen: 5, 3, 2) – sie sind aber, wie bei allen Cypriniden, mit ihnen verschmolzen. Sie werden nicht gewechselt, wachsen aber von der Basis her weiter
• seine Seitenlinie ist vollständig und (unter der Rückenflosse) nach unten durchgebogen
• Weibchen werden größer als Männchen.
• Flossenformel: D IV/9, A II/5

Größe

Tor remadevii wird maximal etwa 175 cm lang und kann ein Gewicht von etwa 54 kg erreichen.

Maximales Alter

Tor remadevii wird wahrscheinlich etwa 10 Jahre alt.

Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Tor remadevii stammt aus Asien, wo er in den Westghats und dem Kaveri-Flussbecken Indiens verbreitet ist. Das Habitat von Tor remadevii ist der mittlere bis obere Flusslauf des Kaveri River und einige seiner Nebenflüsse. Diese Fische leben in flachen Stromschnellen sowie in tiefen, langsam fließenden Tümpeln, deren Bodensubstrate in der Regel aus Felsen und Geröll bestehen.

Fortpflanzung

Tor remadevii (Bild von 1978)

Tor remadevii benötigt zum Laichen kühlere Gewässer mit kiesigen bzw. felsigen Untergründen, zu denen er vor Beginn der Regenzeit aufsteigt.

Leider ist dies mittlerweile durch Verbauungen oft nicht mehr möglich.

Während der Laichwanderung und bis zum Ablaichen nimmt er nur wenig Nahrung zu sich. Die Laichzeit liegt, je nach Region, zwischen März und September.

Männchen zeigen am Kopf (Stirn) einen Laichausschlag. Die Weibchen laichen ihre gelben Eier zwischen Steinen bzw. Felsen am Bodengrund ab.

Die Fischlarven ernähren sich die ersten Tage nach dem Schlupf von ihrem Dottersack. Um sich gut zu entwickeln, müssen sie vorwiegend tierische Nahrung wie z.B. Ruderfußkrebse oder Zuckmückenlarven aufnehmen.

Nahrung

Tor remadevii ernährt sich hauptsächlich von Benthos wie zum Beispiel Weichtieren (Mollusken), Insektenlarven, Krebstieren, und Würmern, Plankton auch Algen, die er von Steinen und Felsen abschabt, einschließlich der in den Algen lebenden Schnecken. Er frisst auch Fische.

Krankheiten

Weitere Informationen über Krankheiten dieser Fische erhaltet ihr in der Gattungsbeschreibung "Tor".