Fischlexikon: Barbe (Barbus barbus)


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Süßwasserfische"

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Name:
Barbe
Ordnung:
(deutsch)
Karpfenartige
Familie:
(deutsch)
Karpfenfische
Gattung:
Barbus
Gattung+Art:
Barbus barbus
gesamt:
2892 Fischarten

Übersicht

Barbe (Barbus barbus)

Kopf einer Barbe

Die Barbe (Barbus barbus) kann über 100 cm lang und bis zu 10 kg schwer werden. Sie ist ein Süßwasserfisch und gehört zur Familie der Karpfenfische.

Die Barbe ist in ganz Europa verbreitet (mit Ausnahme der Alpen, Skandinaviens, des größten Teils Griechenlands und Südbulgariens)

Sie ist ein typischer Flussfisch und bevorzugt schnell fließende, sauerstoffreiche Gewässer mit steinigem, kiesigem und bewachsenem Grund.

Die Barbe hat dieser Region unserer Gewässer auch die Bezeichnung "Barbenregion" gegeben, da sie hier der Leitfisch ist.

Die Barbe wird auch Flussbarbe oder Pigge genannt.


Korpulenzfaktor (KF)

Für diese und einige andere Fischarten wurde ein sogenannter Korpulenzfaktor (abgekürzt KF) festgelegt. Mit Hilfe dieses Korpulenzfaktors kann aus der Fischlänge das Fischgewicht bzw. aus dem Fischgewicht die Fischlänge berechnet werden. Diese Berechnung kann mit Hilfe unseres Fisch-Kalkulators durchgeführt werden.


Merkmale

Barbe (Barbus barbus)

seitliches Kopfprofil

Die wichtigsten Merkmale der Barbe:

  • die Barbe hat einen langgestreckten Körper mit ovalem Querschnitt
  • der Körper ist seitlich nur wenig abgeflacht
  • das Kopfprofil der Barbe ist keilförmig, die Schnauze ist lang gestreckt. Das rüsselartige Maul ist unterständig und hat dicke Lippen
  • die Barbe hat 4 Barteln (2 am Rand der Oberlippe, 2 an den oberen Mundwinkeln)
  • der Bauch der Barbe ist gerade, der Rücken nur mäßig gewölbt
  • der Rücken ist olivgrün oder grünlich-weiß, die Seiten goldgelb oder grünlich schimmernd
  • der Bauch ist weißlich
  • der Körper der Barbe ist mit mittelgroßen Schuppen bedeckt. Entlang der Seitenlinie verlaufen 55-65 Schuppen
  • Brustflossen, Bauchflossen, Afterflosse und der untere Teil der Schwanzflosse der Barbe können manchmal rötlich gefärbt sein
  • die Rückenflosse und der obere Teil der Schwanzflosse sind farblos, fast durchsichtig oder zart graugrün gefärbt. Alle Flossen der Barbe sind relativ groß
  • der dritte und längste Flossenstrahl der Rückenflosse ist verdickt, härter als die anderen und an der Hinterkante "gesägt"
  • ihre Kiemendeckel glänzen oft goldfarben
  • Flossenformel: D III/8-9, A II-III/5-6, P I/15-17, V II/8, C 0/19-20
  • Schlundzähne: 2.3.5-5.3.2
  • Schuppenformel: mLR 58-61

Verwechslungsarten: Im Mittelmeerraum und in Osteuropa ist die Hundsbarbe (Barbus meridionalis) an den dunklen Flecken, dem nicht verdickten und gesägten 3. Rückenflossenstrahl und der längeren Afterflosse (reicht zurückgelegt bis zum Schwanzflossenansatz) zu erkennen.

Jungfische können mit Gründlingen (Gobio spp.) verwechselt werden, die sich am einfachsten durch die Anzahl der Barteln unterscheiden (1 Paar beim Gründling, 2 Paar bei der Barbe).


Größe

Barbe (Barbus barbus)

frisch gefangene Barbe

Die Barbe (Barbus barbus) kann maximal über 100 cm lang werden, die durchschnittliche Länge beträgt etwa 30-40 cm. ein Gewicht von etwa 10 kg erreichen.

Rekordfische

Im Jahr 2006 wurde in Großbritannien eine Barbe mit einem Gewicht von 9,65 kg und einer Länge von 90 cm gefangen.

Im Jahr 2005 wurde in Deutschland im Ismaninger Speichersee eine Barbe mit einem Gewicht von 7,2 kg und einer Länge von 87 cm gefangen.


Maximales Alter

Die Barbe (Barbus barbus) wird maximal etwa 12 bis 15 Jahre alt.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Barbe (Barbus barbus)

Körperprofil der Barbe

Die Barbe ist in ganz Europa verbreitet (mit Ausnahme der Alpen, Skandinaviens, des größten Teils Griechenlands und Südbulgariens).

Die Barbe lebt als Grundfisch in sauerstoffreichen Fließgewässern mit stärkerer Strömung und sandigem oder kiesigem Untergrund.

Diese Gewässerregionen sind nach ihr benannt und werden als "Barbenregion" bezeichnet.

Barben sind typische Grundfische, die sich in starker Strömung wohl fühlen.

Barben bevorzugen Gumpen im Fluss oder halten sich unterhalb von Wehren, Turbinen und Mühlen auf. Wenn es dort kiesigen Grund und Wasserpflanzen gibt, hat man seinen "Barbenplatz" gefunden.

In den Wintermonaten sammeln sich die Barben zu großen Schwärmen und suchen ruhige Gewässerbereiche auf, wo sie in Unterständen wie Wurzeln oder Altholz überwintern.


Fortpflanzung

Barbe (Barbus barbus)

juvenile Barbe

Die Barbe wird mit etwa 4-5 Jahren geschlechtsreif. Sie laicht in den Sommermonaten (meist Mai bis Juli).

In dieser Zeit wandern die Fische in Schwärmen flussaufwärts und suchen flache, kiesige Laichplätze auf.

Dort laichen die Weibchen ihre ca. 3000 - 10000 Eier ab, die sie an den Untergrund kleben.

Die männlichen Barben befruchten anschließend die Eier. Nach ca. 2 Wochen schlüpfen die Fischlarven.

Männliche Barben bekommen zur Laichzeit einen Laichausschlag (weiße "Pickel" oder Knoten auf der Oberseite des Kopfes und im Nacken).

Die Eier (besonders vor dem Laichen) und das die Eier umgebende Bauchfleisch der Barben sind gesundheitsschädlich und dürfen nicht verzehrt werden.


Nahrung

Auf dem Speiseplan der Barbe (Barbus barbus) stehen Wasserinsekten, Mückenlarven, Würmer, Schnecken, Muscheln, gelegentlich auch Fischlaich.


Bedeutung als Speisefisch

Omega 3 Fettsäuren - Copyright by Reno Martin (fotolia.com)

Die Barbe hat ein schmackhaftes Fleisch, jedoch viele Gräten und wird daher meist zu Frikadellen oder zu Klößen verarbeitet.

Wie alle Fische versorgt auch die Barbe unseren Körper mit wichtigen Nährstoffen wie z.B. Vitamin A, B2, B6, B12, Jod, wichtigen Mineralstoffen und Omega-3-Fettsäuren.

Vorsicht!
Der Rogen der Barbe und das ihn umgebende Bauchfleisch sind für Menschen gesundheitsschädlich. Der Verzehr (roh und gekocht) führt zu Übelkeit und Durchfall.


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Karpfenfischen (Cyprinidae):

  • Koi-Herpesvirusinfektion
    Die Koi-Herpesvirusinfektion ist eine durch das Koi-Herpesvirus (KHV) verursachte seuchenartige, akut bis subakut verlaufende virale Infektionskrankheit der Karpfen und Koi-Karpfen [weiterlesen...]
  • Beulen- oder Knotenkrankheit
    Zuerst bilden sich in der Muskulatur härtere Beulen, die mit der Zeit weicher werden und dann nach außen wie ein Geschwür aufbrechen [weiterlesen...]
  • Cyprinidenkrankheiten durch Flagellaten
    Erkrankungen durch Trypanosomen verlaufen in den meisten Fällen symptomfrei, lediglich bei stärkerem Befall kann es zu Nierenschäden, Bauchwassersucht und Glotzaugen kommen [weiterlesen...]
  • Fleckenseuche
    Die erkrankten Fische weisen in der Haut fleckenartige (runde, ovale oder längliche) Rötungen bzw. weißgraue Nekrosen auf. Später lösen sich an diesen Stellen die Schuppen ab [weiterlesen...]
  • Frühlingsvirämie der Karpfen (SVC)
    Insbesondere der aufgetriebene Bauch ermöglicht eine klinische Verdachtsdiagnose. Bei der pathologischen Untersuchung stellen sich ein blutig-seröses Exsudat in der Leibeshöhle, Ödeme und punktförmige Blutungen der inneren Organe dar [weiterlesen...]
  • Ichthyobodo necator (Costia necatrix)
    Erste Anzeichen für einen Befall mit diesem Parasiten ist ein schmieriger, grauer Belag auf der Hautoberfläche des Fisches bis hin zur Hauttrübung [weiterlesen...]
  • Infektiöse Bauchwassersucht
    Der Bauch der erkrankten Fische ist bei der Infektiösen Bauchwassersucht extrem angeschwollen, die Fische sondern einen hellen, schleimigen Kot ab, der Afterausgang ist entzündet [weiterlesen...]
  • Karpfenlaus (Argulus foliacaeus)
    Die Karpfenlaus ist nur wenig wirtsspezifisch und bei einer Vielzahl von Fischen aus zahlreichen Fischfamilien nachgewiesen [weiterlesen...]
  • Kiemennekrose (KN)
    An den Kiemen zeigen sich Schwellung, Schleimvermehrung, Erweiterung der Kapillaren und schließlich Blutungen [weiterlesen...]
  • Kratzwürmer
    Die Symptome durch den Kratzwurmbefall sind sehr unterschiedlich und hängen von den infizierten Arten, deren Alter und Konstitution sowie von der Anzahl und der Art der Parasiten ab [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit
    Bei einem starken Befall erscheint die Haut "samtartig", daher der Name "Samtkrankheit". Die Färbung dieses samtartigen Belages ist meistens golden-gelblich. Die Kiemen der befallenen Fische sind außerdem stark verschleimt [weiterlesen...]
  • Nierensphaerosporose
    Die Nierensphaerosporose wird bei adulten (erwachsenen) Cypriniden ab dem 2. oder 3. Lebensjahr durch den Parasiten Sphaerospora renicola verursacht [weiterlesen...]
  • Rotfleckenkrankheit (PFRD)
    Erkrankte Jungfische werden lethargisch, schwimmen nah der Wasseroberfläche oder sinken zum Gewässergrund. Auffallend ist das Zittern des kompletten Körpers der Jungfische [weiterlesen...]
  • Schwimmblasenentzündung (SBE)
    Erste Anzeichen für eine Schwimmblasenentzündung sind eine Verdickung sowie eine deutlich gelbliche bis braune Trübung der Schwimmblasenwand im hinteren Bereich der Verbindungsstelle von vorderer und hinterer Kammer [weiterlesen...]

Angelmethoden (so fängt man diese Fische..)

empfohlene Angelmethode

Grundangeln, Feedern, Stippfischen (nur bei schwacher Strömung)
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)

Rute

z.B. Grundrute oder (Heavy-) Feederrute (3,00-4,20 m, ca. 60-100 gr Wurfgewicht)

Rolle

z.B. Stationärrolle (robuste Spinnrolle) oder Baitcastrolle

Hauptschnur

0,25 - 0,30 monofile Schnur

Vorfach, Montage

0,20

Haken, System

Größe 6 bis 10 (mit starkem Rückgrat, damit sie nicht aufbiegen)

Köder

Maden, Würmer, im Feederkorb geriebenen Käse oder Käsestücke (junger Gauda) hinzufügen

Fangzeit

beste Fangzeit ist der Herbst (September-November), am besten in der Dämmerung

zusätzliche Tipps

Rute und Rolle sollten sehr stabil sein, Barben sind sehr starke Kämpfer. Trotzdem sind Barben relativ scheue Fische


Literaturhinweis
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