Fischlexikon: die Gattung "Tor"


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Tor

Systematik

Gattung:
Tor


Ordnung:
Cypriniformes
(Karpfenartige)

Tor

Tor ist eine Gattung von Karpfenfischen aus der Familie Karpfenfische (Cyprinidae) und der Ordnung Karpfenartige (Cypriniformes).


Inhalt

  1. Verbreitung, Lebensraum
  2. Merkmale
  3. Fortpflanzung
  4. Nahrung
  5. Fischkrankheiten
  6. Artenverzeichnis (Systematik)

Verbreitung, Lebensraum

Tor-Arten sind in Asien verbreitet sind. Ihr Habitat sind in schnell oder langsam fließende Gewässer oder Stauseen mit steinigen oder felsigen Untergründen. Diese Fische leben in Flüssen, Seen und Stauseen, die von Schmelzwasser gespeist werden, jedoch auch in warmen Seen. Auf Grund der Temperaturtoleranz ist diese Gattung eurytherm (hohe Toleranz gegenüber Temperaturen).

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Merkmale

Der Körperbau der Tor-Arten ist langgestreckt und seitlich komprimiert. Der Körperbau dieser Fische ähnelt dem unserer heimischen Barbe (Barbus barbus). Tor-Arten sind wahrscheinlich Fische mit den größten Schuppen (in Nepal werden manchmal Spielkarten aus diesen Schuppen geschnitzt).

Ihre Lippen sind dick und fleischig. Wenn sie ihr meistens unterständiges Maul öffnen, werden die „Lippen“, mit denen sie Nahrung von Steinen abschaben können, nach außen gekehrt. Vorne und hinten am Oberkiefer sitzen lange Barteln, die zahlreiche Tast- und Geschmacksorgane besitzen. Augen und Nasenöffnungen sind sehr groß.

Als ein sehr seltenes Merkmal bei Fischen besitzen Tor-Arten nur 1 Schuppenreihe über je 2 Muskelsegmenten. Bei anderen Fischarten ist dieses Verhältnis eher umgekehrt oder zumindest 1:1.

Die Seitenlinie dieser Fische ist vollständig und (unter der Rückenflosse) nach unten durchgebogen. Ihre Rückenflosse beginnt auf Höhe des Bauchflossenansatzes. Die Schwanzflosse ist meistens tief eingekerbt

Wie bei Barben stehen seine Schlundzähne auf den Pharyngealia (Teile des Kiemenbogenskeletts) in 3 Reihen (von innen nach außen: 5, 3, 2) – sie sind aber, wie bei allen Cypriniden, mit ihnen verschmolzen. Sie werden nicht gewechselt, wachsen aber von der Basis her weiter. Die Grundfärbung der meisten Tor-Arten ist silbrig, der Rücken bzw. die obere Körperhälfte ist dunkler als der Rest des Körpers.

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Fortpflanzung

Tor-Arten benötigen zum Laichen etwas kühlere Gewässer, in die sie vor Beginn der Regenzeit aufsteigen. Leider ist dies mittlerweile durch Verbauungen nicht mehr möglich. Während der Laichwanderung und bis zum Ablaichen nehmen diese Fische nur wenig Nahrung zu sich. Die Laichzeit liegt, je nach Region, zwischen März und September.

Männchen zeigen am Kopf (Stirn) einen Laichausschlag. Pro Saison kann ein großes Weibchen in mehreren Laichvorgängen bis zu etwa 130.000 gelbe Eier mit einem Durchmesser bis etwa 2-3 mm an Steinen bzw. Felsen ablaichen.

Die Fischlarven ernähren sich nach dem Schlupf etwa 6-7 Tage vom Dottersack. Um sich gut zu entwickeln, müssen sie vorwiegend tierische Nahrung wie z.B. Ruderfußkrebse oder Zuckmückenlarven aufnehmen.

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Nahrung

Tor-Arten ernähren sich hauptsächlich von Benthos wie z.B. Weichtieren (Mollusken), Insektenlarven, Krebstieren, und Würmern, jedoch auch von Plankton und auch Algen, die sie von Steinen und Felsen abschaben, einschließlich der in den Algen lebenden Schnecken. Manche Arten fressen auch Fische.

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Fischkrankheiten

häufige Krankheiten bei Karpfenfischen (Cyprinidae):

  • Koi-Herpesvirusinfektion
    Die Koi-Herpesvirusinfektion ist eine durch das Koi-Herpesvirus (KHV) verursachte seuchenartige, akut bis subakut verlaufende virale Infektionskrankheit der Karpfen und Koi-Karpfen [weiterlesen...]
  • Beulen- oder Knotenkrankheit
    Zuerst bilden sich in der Muskulatur härtere Beulen, die mit der Zeit weicher werden und dann nach außen wie ein Geschwür aufbrechen [weiterlesen...]
  • Cyprinidenkrankheiten durch Flagellaten
    Erkrankungen durch Trypanosomen verlaufen in den meisten Fällen symptomfrei, lediglich bei stärkerem Befall kann es zu Nierenschäden, Bauchwassersucht und Glotzaugen kommen [weiterlesen...]
  • Fleckenseuche
    Die erkrankten Fische weisen in der Haut fleckenartige (runde, ovale oder längliche) Rötungen bzw. weißgraue Nekrosen auf. Später lösen sich an diesen Stellen die Schuppen ab [weiterlesen...]
  • Frühlingsvirämie der Karpfen (SVC)
    Insbesondere der aufgetriebene Bauch ermöglicht eine klinische Verdachtsdiagnose. Bei der pathologischen Untersuchung stellen sich ein blutig-seröses Exsudat in der Leibeshöhle, Ödeme und punktförmige Blutungen der inneren Organe dar [weiterlesen...]
  • Ichthyobodo necator (Costia necatrix)
    Erste Anzeichen für einen Befall mit diesem Parasiten ist ein schmieriger, grauer Belag auf der Hautoberfläche des Fisches bis hin zur Hauttrübung [weiterlesen...]
  • Infektiöse Bauchwassersucht
    Der Bauch der erkrankten Fische ist bei der Infektiösen Bauchwassersucht extrem angeschwollen, die Fische sondern einen hellen, schleimigen Kot ab, der Afterausgang ist entzündet [weiterlesen...]
  • Karpfenlaus (Argulus foliacaeus)
    Die Karpfenlaus ist nur wenig wirtsspezifisch und bei einer Vielzahl von Fischen aus zahlreichen Fischfamilien nachgewiesen [weiterlesen...]
  • Kiemennekrose (KN)
    An den Kiemen zeigen sich Schwellung, Schleimvermehrung, Erweiterung der Kapillaren und schließlich Blutungen [weiterlesen...]
  • Kratzwürmer
    Die Symptome durch den Kratzwurmbefall sind sehr unterschiedlich und hängen von den infizierten Arten, deren Alter und Konstitution sowie von der Anzahl und der Art der Parasiten ab [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit
    Bei einem starken Befall erscheint die Haut "samtartig", daher der Name "Samtkrankheit". Die Färbung dieses samtartigen Belages ist meistens golden-gelblich. Die Kiemen der befallenen Fische sind außerdem stark verschleimt [weiterlesen...]
  • Nierensphaerosporose
    Die Nierensphaerosporose wird bei adulten (erwachsenen) Cypriniden ab dem 2. oder 3. Lebensjahr durch den Parasiten Sphaerospora renicola verursacht [weiterlesen...]
  • Rotfleckenkrankheit (PFRD)
    Erkrankte Jungfische werden lethargisch, schwimmen nah der Wasseroberfläche oder sinken zum Gewässergrund. Auffallend ist das Zittern des kompletten Körpers der Jungfische [weiterlesen...]
  • Schwimmblasenentzündung (SBE)
    Erste Anzeichen für eine Schwimmblasenentzündung sind eine Verdickung sowie eine deutlich gelbliche bis braune Trübung der Schwimmblasenwand im hinteren Bereich der Verbindungsstelle von vorderer und hinterer Kammer [weiterlesen...]

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Literaturhinweise:

  1. Wikipedia (englisch)
  2. Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. Urania Verlag 1990, ISBN 3-89350-991-7

Systematik

Gattung Tor (Stand: 01/2023)

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