Fortpflanzung
junger Europäischer Stör (Acipenser sturio)
Der Europäische Stör (Acipenser sturio) ist eine anadrome Wanderart, die im Frühjahr vom Meer in die Flüsse aufsteigt.
Mancherorts wurden auch Herbstwanderungen beobachtet, wobei die Europäischen Störe vor dem Laichen im Süßwasser eine Winterruhe durchführen.
Früher zogen Europäische Störe bis zu 1000 km flussaufwärts. Im Rhein wurden Wanderungen bis Basel nachgewiesen.
Europäische Störe sind äußerst langlebige Tiere. Die Geschlechtsreife erreichen die Männchen erst mit 7-15 Jahren, die Weibchen mit 8-20 Jahren.
Von März bis August (meist im Juni und Juli) laichen die die Europäischen Störe in tiefen Gruben im Kiesbett der Flüsse ab. Ein Weibchen kann bis zu 2.500.000 klebrige, schwarze Eier ablegen. Nach ca. 1 Woche schlüpfen die jungen Störe.
Nach dem Laichen kehren die Alttiere sofort wieder in das Meer zurück, während zumindest ein Teil der jungen Europäischen Störe, je nach Habitat, 2-4 Jahre im Süßwasser verbleiben. Sie wachsen recht langsam (20 cm nach einem Jahr) und lassen sich beständig flussab treiben.
Auch nach der Rückwanderung verbleiben die jungen Störe noch lange in der Nähe der Flussmündungen (Brackwasser). Erst mit einem Alter von 4-5 Jahren schwimmen sie dann ins offene Meer, da sie erst dann die höheren Salzkonzentrationen des Wassers vertragen.
Neben den (unbestätigten) Vorkommen im Schwarzen Meer gibt es nur einen einzigen Fluss in Europa, in den Störe zum Laichen aufsteigen. Durch Besatz und künstliche Erbrütung gelang es französischen Biologen, den Europäischen Stör wieder in der "Gironde" anzusiedeln.