Fischlexikon: Atlantischer Stör, Golfstör (Acipenser oxyrinchus)


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Name:
Atlantischer Stör
Ordnung:
(deutsch)
Störartige
Familie:
(deutsch)
Störe
Gattung:
Acipenser
Gattung+Art:
Acipenser oxyrinchus
gesamt:
2903 Fischarten

Übersicht

Atlantischer Stör (Acipenser oxyrinchus)

Atlantischer Stör (Kopfprofil)

Der Atlantische Stör (Acipenser oxyrinchus) kann max. ungefähr 420 cm lang und 370 kg schwer werden.

Der Atlantische Stör ist ein Meeresfisch und lebt entlang der Atlantikküste Nordamerikas und im Golf von Mexiko (Unterart "Golfstör").

Als anadromer Wanderfisch wandert er zum Laichen die Süßwasserflüsse hinauf.

Auf Grund genetischer Unterschiede werden 2 Unterarten unterschieden:

Acipenser oxyrinchus oxyrinchus (Atl. Stör)

Diese Unterart kommt nur an der entlang der ostamerikanischen Küste zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten bei Lubec bis nach Key West (Florida) vor. Durch Analysen mitochondrialer DNA (mtDNA) können weitere 3 flussspezifische Populationen unterschieden werden: südliche Populationen, kanadische und eine Population aus dem Hudson-River.

Acipenser oxyrinchus desotoi (Golfstör)

Diese Unterart lebt ausschließlich im Golf von Mexiko. Durch Analysen mitochondrialer DNA (mtDNA) können weitere 4 flussspezifische Populationen unterschieden werden: Populationen aus dem Pearl/Pascaguola-River (im US-Bundesstaaten Mississippi und Louisiana), Populationen aus dem Escambia, Blackwater und Yellow-River, Populationen aus dem Choctawhatchee River (Alabama, Florida) und Populationen aus dem Apalachicola (Florida), dem Ochlockonee (Florida) und Suwannee River (Florida und Georgia).

Wissenschaftliche Untersuchungen aus dem Jahr 2000 belegten aufgrund molekulargenetischen Untersuchungen und der Morphologie der Knochenschilde, das der Atlantische Stör (Acipenser oxyrinchus) früher auch in der Ostsee vorkam.

Der Atlantische Stör ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Schwestertaxon des Europäischen Störs (Acipenser sturio) und ist nur sehr schwer von diesem zu unterscheiden. Der Atlantische Stör lebte früher gemeinsam mit dem Europäischen Stör in der Ostsee, wo es wahrscheinlich auch zu Hybridisierungen zwischen diesen beiden Arten kam. Anfang des 20. Jahrhunderts starb der Atlantische Stör in der Ostsee aus.

Aufgrund der intensiven Befischung des Atlantischen Störs erfolgte ein drastischer Bestandsrückgang (ca. 90 %). In einigen Flüssen ist der Atlantische Stör komplett verschwunden. Mittlerweile wurden drastische Schutzmaßnahmen ergriffen. Die Fang des Atlantischen Störs ist seit 1997 in den USA untersagt, lediglich in Kanada darf er noch (stark eingeschränkt) gefangen werden.

Seit mehreren Jahren werden außerdem Besatzmaßnahmen (z.B. im Hudson-River) durchgeführt. Auch die Gewässerverschmutzung und die Verbauung der Stammgewässer durch Dämme, Kraftwerke usw. bedrohen den Fortbestand diese Art, da dadurch Laichwanderungen nicht mehr möglich sind.


Merkmale

Atlantischer Stör (Acipenser oxyrinchus)

Atlantischer Stör

Die wichtigsten Merkmale des Atlantischen Störs:

  • der Atlantischen Stör besitzt einen hat einen langen, gestreckten und spindelförmigen Körperbau
  • die Körperfärbung junger Atlantischer Störe ist dunkel-bräunlich, die Bauchseite ist weißlich. Die Färbung ihrer Knochenschilde ist dunkel mit hellem Zentrum. Ihr Rostrum (Schnauze) besitzt an den Seiten eine schwarze Färbung, ihre Schwanzflosse ist weißlich eingesäumt
  • erwachsene Exemplare des Atlantischen Störs sind am Rücken und den Körperflanken dunkel-bräunlich, schwärzlich oder dunkelblau bis hellbraun gefärbt. Die Bauchseite ist weißlich bis gelblich gefärbt. Auf der Spitze und der Unterseite ihres Rostrums befindet sich ein schwarzer Fleck
  • das Rostrum (Schnauze) des Atlantischen Störs ist relativ lang, die Form variiert jedoch recht stark von schlank und langgezogen bis breit und stumpf. Auf der Schnauze sitzen Sinnesorgane (Elektrorezeptoren), mit denen selbst schwache elektrischer Felder und feine Temperaturunterschiede wahrgenommen und somit Beutetiere geortet werden können
  • sein Körper ist mit 5 Längsreihen von Knochenplatten bzw. Knochenschilden bedeckt: entlang des Rückens verläuft eine Reihe mit 7-16 Knochenschildern, auf jeder Körperseite entlang der Seitenlinie jeweils 1 Reihe mit 24-35 Seitenschildern und auf der Bauchseite jeweils 1 Reihe an der linken und rechten Bauchkante mit jeweils 6-14 Bauchschildern. Durch diese 5 Längsreihen erscheint der Querschnitt des Körpers fünfeckig
  • diese Knochenschilder besitzen eine rhombische Form und sind mit einer glänzenden Schicht aus Ganoin (Schmelz) überzogen (Ganoidschuppen oder Schmelzschuppen)
  • die Oberfläche der Knochenschilder des Atlantischen Störs besitzen eine alveoläre (eingebuchtete) Struktur, die des Europäischen Störs eine tuberculare (ausgewölbte, warzige) Struktur
  • bei jungen Fischen laufen diese Knochenschilde nach hinten spitz zu und werden meistens mit zunehmendem Alter des Fisches immer flacher
  • zwischen den Knochenschildern sitzen außerdem kleine, rhombische Knochenplättchen
  • auf den Körperflanken befinden sich über der Afterflosse einige größere Knochenschilder
  • das große Maul des Atlantischen Störs ist vorstülpbar und öffnet sich nach unten (unterständig)
  • der obere Lobus der heterozerken Schwanzflosse ist sehr lang ausgezogen (verglichen mit dem unteren)
  • die 4 ungesägten Barteln stehen in der Regel näher zum Maul als zur Schnauzenspitze
  • die wulstige Oberlippe des Atlantischen Störs ist mittig unterbrochen, auch die ebenfalls wulstige Unterlippe
  • Flossenformel: D 0/38-46, A 0/23-30

Verwechslungsarten: Die Unterart Golfstör (oxyrinchus desotoi) unterscheidet sich von der Unterart Atlantischer Stör (oxyrinchus oxyrinchus) durch seinen längeren Kopf und eine längere Milz.


Größe

Der Atlantische Stör (Unterart Acipenser oxyrinchus oxyrinchus) kann maximal 430 cm lang und bis zu 370 kg schwer werden. Die Unterart Golfstör (Acipenser oxyrinchus desotoi) wird maximal ca. 240 cm lang und ca. 100 kg schwer.


Maximales Alter

Der Atlantische Stör (Acipenser oxyrinchus oxyrinchus) kann ein Alter von bis zu 60 Jahren erreichen. Die Unterart Golfstör (Acipenser oxyrinchus d


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Atlantischer Stör (Acipenser oxyrinchus)

Atlantischer Stör (Schnauzenspitze)

Unterart "Acipenser oxyrinchus oxyrinchus"

Diese Unterart kommt entlang der ostamerikanischen Küste vor. Dieser Atlantische Stör verbringt sein erstes Lebensjahr im Süßwasser.

Die folgenden 2-6 Jahre verbringt er in der Regel im Brackwasser und zieht danach ins Meer. Dort wandert er mit einer Geschwindigkeit von ca. 10km/Tag den Küsten entlang (bis zu 3.000 km).

Unterart "Acipenser oxyrinchus desotoi"

Der sogenannte " Golfstör" verbringt 2-3 Jahre im Süß- oder Brackwasser in Bereichen mit sandigen Untergründen und ohne Unterwasservegetation.

Ältere Exemplare dieses Atlantischen Störs ziehen in der Regel im Frühjahr die Flüsse hinauf (ca. 3 km/Tag), verbringen die Sommermonate in tieferen Flussbereichen und ziehen im Herbst wieder die Flüsse hinab. Den Winter verbringen Sie im Golf von Mexiko.


Fortpflanzung

Atlantischer Stör (Acipenser oxyrinchus)

Atlantischer Stör

Unterart "Acipenser oxyrinchus oxyrinchus"

Bei dieser Unterart des Atlantischen Störs werden die Männchen im Sankt-Lorenz-Strom mit 22-24 (Weibchen 24-30) Jahren, im Hudson-River mit 10-19 (Weibchen 15-24) Jahren und in südlichen Regionen mit 7-9 (Weibchen 9-15) Jahren geschlechtsreif. In diesem Alter beträgt die Länge der Männchen ca. 120-180 cm und die der Weibchen ca. 180-240 cm.

Männchen haben einen Reproduktionszyklus von 1-4, Weibchen von 3-5 Jahren.

Die Laichwanderungen aus dem Meer ins Süßwasser können bereits im Herbst oder erst im Frühjahr stattfinden. Hierbei dringen sie hauptsächlich bei Neumond ins Süßwasser ein. Die Wanderung zu den Laichplätzen kann über 1.000 km betragen. Die eigentliche Laichzeit liegt (je nach Population) zwischen Februar und Juli (in wärmeren Bereichen früher als in kälteren).

Das nächtliche Ablaichen erfolgt über schottrigen Untergründen meistens ca. 1 Woche nach Neumond bei Wassertemperaturen von ungefähr 15-22 °C, einer Fließgeschwindigkeit des Wassers von 0,5-1,9m/s und in einer Wassertiefe von ca. 4-12 m

Die Weibchen legen hierbei pro kg Körpergewicht ca. 15.000-40.000 Eier mit einem Durchmesser von ca. 2-3 mm.

Die Eier der Störe besitzen eine dunkle Pigmentierung und einen großen Dottersack. Sie besitzen viele Spalten in der Eihülle, durch die die männlichen Spermien in die Eizelle (Chorion) eindringen können.

Bei einer Wassertemperatur von ca. 16-19 °C schlüpfen die 7-9 mm langen Fischlarven nach ungefähr 5-6 Tagen. Diese ernähren sich zunächst von dem großen Dottervorrat und beginnen nach ca. 10 Tagen mit der aktiven Nahrungsaufnahme.

Unterart "Acipenser oxyrinchus desotoi"

Bei dieser Unterart des Atlantischen Störs erreichen die Männchen im Suwanee River die Geschlechtsreife mit 5-11 und die Weibchen mit 7-13 Jahren. Nach der Laichwanderung zwischen Februar und April erfolgt das Ablaichen der ca. 10.000-40.000 Eier (pro kg Körpergewicht des Weibchens), die einen Durchmesser von ungefähr 2,5 mm besitzen.


Nahrung

Der Atlantische Stör (Acipenser oxyrinchus) ernährt sich in freier Natur hauptsächlich von Insektenlarven, Mollusken (Weichtieren) und Krebstieren, jedoch auch von kleinen Fischen. Juvenile Exemplare des Atlantischen Störs bis zu einem Alter von 1 Jahr ernähren sich vorzugsweise von Krebstieren. Bei der Aufnahme von Flohkrebsen der Gattung Gammarus wird auch ein relativ hoher Anteil pflanzlicher Materialien mit aufgenommen.


Angelmethoden (so fängt man diese Fische..)

empfohlene Angelmethode

Grundfischen
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)

Rute

z.B. Karpfenrute (3,60-3,90, Wurfgewicht von 60 - 90 Gramm)

Rolle

Stationärrolle oder Multirolle

Hauptschnur

0,35-0,45 monofile Schnur

Vorfach, Montage

0,30 monofile Schnur

Haken, System

4-er - 6-er

Köder

Fischfetzen (z.B. Lachsstreifen) oder ganze Köderfische

Fangzeit

Störe dürfen in Deutschland nur in speziellen "Angler-Teichen" gefangen werden.

zusätzliche Tipps

die Köder sollten dem Atlantischen Stör stets am Grund angeboten werden


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