Fischlexikon: Europäischer Stör, Gemeiner Stör (Acipenser sturio)


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Name:
Europäischer Stör
Ordnung:
(deutsch)
Störartige
Familie:
(deutsch)
Störe
Gattung:
Acipenser
Gattung+Art:
Acipenser sturio
gesamt:
2893 Fischarten

Übersicht

Europäischer Stör (Acipenser sturio) - Copyright:J. Westhauser

Europäischer Stör (Acipenser sturio)

Der Europäische Stör (Acipenser sturio), manchmal auch Gemeiner Stör genannt, kann maximal über 5m lang und über 500 kg schwer werden. Der Europäische Stör ist ein anadromer Wanderfisch, der zum Ablaichen ins Süßwasser zieht.

In freier Natur kommt er heute nur noch im Nordostatlantik vor. Mittlerweile laicht der Europäische Stör nur noch in Südwestfrankreich in der Gironde (einem sog. Ästuar - einem Zusammenfluss der Flüsse Garonne und Dordogne).

Früher lebte der Europäische Stör im Atlantik und in der Nord- und Ostsee und laichte in allen Flüssen, die in diese Gewässer münden (Rhein, Elbe usw.).

Auch im Schwarzen Meer sollen nach (unbestätigten) Berichten noch einige Populationen des Europäischen Störs existieren, welche in Georgien im Rioni-Fluss ablaichen. Mittlerweile ist der Europäische Stör durch die Zerstörung seines natürlichen Habitats nahezu ausgerottet. Auf der "Roten Liste der IUCN) wird der Europäische Stör als "vom Aussterben bedroht, extrem hohes Risiko des Aussterbens in der Natur in unmittelbarer Zukunft" geführt.


Merkmale

Europäischer Stör (Acipenser sturio) - Copyright by Vladimir Wrangel (fotolia.com)

Europäischer Stör (Acipenser sturio)

wichtige Merkmale des Europäischen Störs:

  • er besitzt einen langen und "haiförmigen" Körper mit einer lang ausgezogenen Schnauze
  • die Körperfärbung ist auf der Oberseite grünlich-grau bis braun und wird in Richtung Bauchseite langsam gelblich bis schmutzig-weißlich
  • der Europäische Stör besitzt eine asymmetrische (heterozerke) Schwanzflosse, in deren obere und verlängerte Hälfte das Ende der Wirbelsäule hineinreicht
  • seine Rückenflosse ist weit nach hinten verlagert
  • statt Schuppen sind 5 Längsreihen von Knochenplatten vorhanden: entlang des Rückens verläuft eine Reihe von 9-16 gehöckerten Rückenschildern, auf seinen Körperflanken verlaufen 2 Reihen von 24-40 sich teilweise überdeckenden Seitenschildern, deren Höhe der doppelten Breite entspricht und 2 Reihen von 8-14 Bauchschildern
  • auch zwischen den Schilderreihen sind kleine Hautknochen unregelmäßig verteilt, die sich vor allem bei jungen Europäischen Stören auffällig zeigen
  • der Kopf des Europäischen Störs ist zu einer breiten, an der Spitze leicht nach oben gebogenen Schnauze (dem sogenannten "Rostrum") ausgezogen
  • an deren Unterseite der Schnauze befinden sich 4 Barteln, die in einer Querreihe angeordnet sind. Diese Barteln sind rund, besitzen keine Fransen und reichen zurückgelegt nicht bis zum Rand seines Mauls
  • die Maulöffnung des Europäischen Störs ist unterständig und spaltförmig. Sie nimmt zwei 2/3 der Schnauzenbreite ein und kann wie ein Rüssel vorgestülpt werden
  • Flossenformel: D(insgesamt) 0/30-44, A 0/23-30

Verwechslungsarten: In der Nordsee, Atlantik und westlichem Mittelmeer gibt es keine ähnlichen Arten, in der östlichen Ostsee höchstens den Sterlet (Acipenser ruthenus) und den (eingeführten) Sibirischen Stör (Acipenser baerii). Dagegen lebt eine ganze Reihe naher Verwandter im Schwarzen und Kaspischem Meer sowie in der Adria. Der Europäische Stör (Acipenser sturio) kann leicht mit dem Atlantischen Stör (Acipenser oxyrinchus) verwechselt werden, da er diesem sehr ähnlich sieht.

Von allen anderen Störverwandten ist der Europäische Stör (Acipenser sturio) anhand folgender Merkmale zu unterscheiden: seine Barteln sind nicht ausgefranzt und näher an der Mundspalte als an der Schnauzenspitze. Seine Mundspalte ist klein und gerade, sie erreicht nicht die Seite seiner Schnauze.


Größe

Der Europäische Stör (Acipenser sturio) kann maximal ca. 6 m lang werden, seine durchschnittliche Länge beträgt ca. 1,25 m. Das maximal publizierte Gewicht eines Europäischen Störs beträgt 400 kg, er kann jedoch weit über 500 kg schwer werden. Die Weibchen werden größer als die Männchen.


Maximales Alter

Das maximal publizierte Alter eines Europäischen Störs (Acipenser sturio) beträgt 100 Jahr.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Europäischer Stör (Acipenser sturio) - Copyright by Vladimir Wrangel (fotolia.com)

Europäischer Stör (Acipenser sturio)

Das Verbreitungsgebiet des Europäischen Störs (Acipenser sturio) reichte früher von der Ostatlantikküste über Nordskandinavien bis Marokko. Es gab außerdem Vorkommen im Mittelmeer und im Schwarzen Meer.

Seine Laichwanderungen führten den Europäischen Stör in den Rhein, die Elbe und die Oder jeweils bis in die Oberläufe.

Noch in den zwanziger Jahren wurde ein Europäischer Stör in der Vechte gefangen. Heute kommt der Europäische Stör heute nur noch im Nordostatlantik vor.

Mittlerweile laicht er wahrscheinlich nur noch in Südwestfrankreich in der Gironde (Ästuar, Zusammenfluss der Flüsse Garonne und Dordogne). Auch im Schwarzen Meer sollen nach (unbestätigten) Berichten noch einige Populationen des Europäischen Störs existieren, welche in Georgien im Rioni-Fluss ablaichen.


Fortpflanzung

Europäischer Stör (Acipenser sturio) - Copyright by trofimov_pavel (fotolia.com)

junger Europäischer Stör (Acipenser sturio)

Der Europäische Stör (Acipenser sturio) ist eine anadrome Wanderart, die im Frühjahr vom Meer in die Flüsse aufsteigt.

Mancherorts wurden auch Herbstwanderungen beobachtet, wobei die Europäischen Störe vor dem Laichen im Süßwasser eine Winterruhe durchführen.

Früher zogen Europäische Störe bis zu 1000 km flussaufwärts. Im Rhein wurden Wanderungen bis Basel nachgewiesen.

Europäische Störe sind äußerst langlebige Tiere. Die Geschlechtsreife erreichen die Männchen erst mit 7-15 Jahren, die Weibchen mit 8-20 Jahren.

Von März bis August (meist im Juni und Juli) laichen die die Europäischen Störe in tiefen Gruben im Kiesbett der Flüsse ab. Ein Weibchen kann bis zu 2.500.000 klebrige, schwarze Eier ablegen. Nach ca. 1 Woche schlüpfen die jungen Störe.

Nach dem Laichen kehren die Alttiere sofort wieder in das Meer zurück, während zumindest ein Teil der jungen Europäischen Störe, je nach Habitat, 2-4 Jahre im Süßwasser verbleiben. Sie wachsen recht langsam (20 cm nach einem Jahr) und lassen sich beständig flussab treiben.

Auch nach der Rückwanderung verbleiben die jungen Störe noch lange in der Nähe der Flussmündungen (Brackwasser). Erst mit einem Alter von 4-5 Jahren schwimmen sie dann ins offene Meer, da sie erst dann die höheren Salzkonzentrationen des Wassers vertragen.

Neben den (unbestätigten) Vorkommen im Schwarzen Meer gibt es nur einen einzigen Fluss in Europa, in den Störe zum Laichen aufsteigen. Durch Besatz und künstliche Erbrütung gelang es französischen Biologen, den Europäischen Stör wieder in der "Gironde" anzusiedeln.


Nahrung

Der Europäische Stör (Acipenser sturio) ernährt sich von Krustentieren, Schnecken, Würmern und Insektenlarven. Größere Exemplare ernähren sich zunehmend von in Grundnähe lebenden Fischen.


Angelmethoden (so fängt man diese Fische..)

Der Europäische Stör (Acipenser sturio) ist stark vom Aussterben bedroht und sollte daher nicht geangelt werden (außer in speziell hierfür angelegten Angelteichanlagen).


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