Fischlexikon der Salzwasserfische: Pyjamahai

Info

Der Pyjamahai (Poroderma africanum), manchmal auch "Gestreifter Katzenhai" genannt, ist ein Salzwasserfisch aus der Familie der Katzenhaie (Scyliorhinidae) und der Ordnung der Grundhaie (Carcharhiniformes). Der Pyjamahai lebt endemisch in den Küstengewässern Südafrikas. Er kann eine Länge von etwa 100-110 cm und ein Gewicht von über 8 kg erreichen. Seine englische Bezeichnung lautet "Striped catshark".

Maximales Alter

Das maximale Alter des Pyjamahais (Poroderma africanum) ist uns zurzeit nicht bekannt.

Merkmale

Pyjamahai (Poroderma africanum)

wichtige Merkmale des Pyjamahais:

• der Pyjamahai besitzt einen schlanken, gestreckten und seitlich komprimierten Körperbau
• sein relativ kurzer Kopf ist relativ breit und dorsal abgeflacht, die ebenfalls kurze Schnauze ist vorne schwach abgerundet
• an seiner Schnauze sitzt 1 Paar kurzer Barteln
• die horizontal angeordneten, ovalen Augen des Pyjamahais sind hoch auf dem Kopf platziert und mit rudimentären Nickhäuten ausgestattet
• auf beiden Seiten des Ober- und Unterkiefers befinden sich 18–25 und 14–24 Zahnreihen. Die Zähne haben einen schlanken zentralen Höcker, der von zwei kleinen Höckern flankiert wird
• die oberen Zähne sind auch bei geschlossenem Maul sichtbar
• die Grundfärbung der oberen Körperhälfte und der Körperseiten des Pyjamahais ist gräulich-braun
• seine Bauchseite ist blass und zeigt manchmal hellgraue Flecken
• auf dem Rücken und den Körperflanken verlaufen 5-7 breite, meist dunkelbraune Längsbänder von der Schnauze bis zum Schwanzstiel
• juvenile Exemplare sind meist heller in der Grundfärbung und die Längsbänder sind meist dunkler als die der adulten Tiere
• hinter jedem Auge befindet sich ein Spritzloch (Spiraculum)
• ein Spiraldarm ist, wie bei allen Katzenhaien, vorhanden
• von den 5 Paar kurzen Kiemenspalten liegt das letzte oberhalb der Brustflossenbasis
• beide Rückenflossen sind sehr weit nach hinten versetzt. Der Ansatz der 1. Rückenflosse liegt kurz hinter dem Ansatz der Bauchflossen. Die erste Rückenflosse ist deutlich größer als zweite, beide Rückenflossen besitzen abgerundete Spitzen
• die Brustflossen des Pyjamahais sind groß und breit und besitzen ebenfalls abgerundete Spitzen
• die Afterflosse beginnt hinter der ersten Rückenflosse
• alle Flossen zeigen in der Regel helle Säume
• die Schwanzflosse ist groß und breit. Der obere Schwanzflossenlobus ist deutlich größer als der untere
• die sehr dicke Haut des Pyjamahais ist mit (gut verkalkten) dermalen Dentikeln bedeckt. Jedes Dentikel hat eine pfeilspitzenförmige Krone mit drei hinteren Punkten, die auf einem kurzen Stiel sitzen
• die Zähne der Männchen sind länger und stärker als die der Weibchen, damit sie sich bei der Paarung besser beim Weibchen festbeißen können

Größe

Der Pyjamahai (Poroderma africanum) erreicht eine maximale Länge von etwa 100-110 cm und ein Gewicht von über 8 kg.

Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Pyjamahai (Poroderma africanum) lebt endemisch in den Küstengewässern Südafrikas. Er kommt am häufigsten vor dem Westkap vor. Seine Verbreitung kann sich im Westen bis zur Saldanha-Bucht und im Osten bis KwaZulu-Natal erstrecken.

Das Habitat dieses benthisch lebenden Katzenhais sind sehr flache Gezeiten- und Küstengewässer, die in der Regel nicht tiefer als 5 m sind. Er kommt jedoch auch in und um die Algoa Bay (Ostafrika) in Wassertiefen von 50 bis 100 m vor. Er bevorzugt felsige Riffe und Bereiche, die mit der Braunalge Ecklonia bewachsen sind.

Der Pyjamahai ist ein eher langsamer Schwimmer und verbringt den größten Teil des Tages in Höhlen und Spalten oder zwischen Algen bzw. Seetang. Nachts geht er aktiv auf Nahrungssuche. Besonders im Sommer können sich viele Exemplare in größeren Gruppen versammeln.

Fortpflanzung

Der Pyjamahai (Poroderma africanum) ist ovipar (eierlegend). Er erreicht die Geschlechtsreife mit einer Länge von etwa 78-83 cm. Diese Haie laichen zu jeder Jahreszeit.

Adulte Weibchen besitzen einen einzelnen funktionellen Eierstock und zwei funktionelle Eileiter, in denen jeweils ein einzelnes Ei reift. Bei der Paarung führt das Männchen typischerweise ein "Balzritual" durch, bei dem es sich beim Weibchen (oft an den Brustflossen) festbeißt.

Das Weibchen legt ihre harten, rechteckigen Eikapseln (9,5 x 4,5 cm) über dem Gewässergrund ab. Diese besitzen an den Ecken lange, spiralförmige Ranken, mit denen sie sich am Boden an Algen oder Gorgonien (Hornkorallen) festklammern.

Die Embryonen ernähren sich bis zum Schlupf vom Eigelb. Direkt nach dem Schlupf scheinen die ca. 14-15 cm langen jungen Haie Miniaturversionen ihrer Eltern zu sein.

Nahrung

Der Pyjamahai (Poroderma africanum) ernährt sich von einer Vielzahl kleiner Tiere, darunter Knochenfische wie Sardellen, Knurrhähne und Seehechte, Schleimaale, kleinere Haie und Rochen sowie deren Eikapseln, Krebstiere, Kopffüßer, Muscheln und Vielborster.