Fischlexikon der Süßwasserfische: Huchen


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deut. Name:
Huchen
sonst. Name:
Donaulachs
engl. Name:
Danube salmon, Huchen
Ordnung:
 
(Lachsartige)
Familie:
 
(Lachsfische)
Gattung+Art:
Hucho hucho

Einträge:
1727

Info

Huchen (Hucho hucho)

Huchen (Hucho hucho)

Der Huchen (Hucho hucho) ist ein Süßwasserfisch, der in Europa im Entwässerungssystem der Donau verbreitet ist. Er kann über 170 cm lang und über 50 kg schwer werden.

Er lebt ganzjährig in größeren, sauerstoffreichen Fließgewässern mit starker bis mäßiger Strömung.

Der Huchen benötigt kaltes, klares, sauerstoffreiches Wasser mit tiefen Kolken als Versteckmöglichkeiten, aber auch stark strömende Bereiche.

Er bevorzugt tiefere Gewässerabschnitte mit hartem Grund (Fels oder grober Kies) und ist standorttreu.

Weitere Namen für den Huchen sind "Donaulachs", "Rotfisch" oder "Donauzalm". Sein englische Name lautet "Huchen" oder "Danube salmon".


Maximales Alter

Der Huchen (Hucho hucho) kann bis zu 20 Jahre alt werden. Es wird berichtet, dass dieser Lachsfisch bis zu 40 Jahre alt werden kann.


Merkmale

Huchen (Hucho hucho)

Huchen (Hucho hucho)

Die wichtigsten Merkmale des Huchens:

  • der Huchen hat einen langgestreckten, fast drehrunden (spindelförmigen) Körper, der mit sehr kleinen Schuppen bedeckt ist
  • der langgestreckte, an der Oberseite deutlich abgeflachte Kopf des Huchens besitzt ein stark bezahntes Maul und eine tiefe, bis hinter das Auge reichende Maulspalte
  • die Fettflosse des Huchens ist verhältnismäßig groß und langgestreckt, die anderen Flossen sind relativ klein
  • seine Schwanzflosse ist deutlich eingekerbt
  • die Rückenfärbung des Huchens ist grau bis grünlichgrau
  • die rötlich-golden schimmernden Flanken sind mit kleinen dunklen Flecken bedeckt (nicht jedoch die Flossen)
  • die Bauchseite ist weißlich gefärbt
  • auf dem 1. Kiemenbogen des Huchens sitzen 13-19 Kiemenrechen, das Pflugscharbein weist am Hinterrand 4 bis 8 kräftige, hakenförmige Zähne auf
  • Flossenformel: D III-V/8-14, A III-V/7-14
  • Schuppenformel: 180-200 SL
  • Wirbelzahl: 66-72

Verwechslungsarten: Der Huchen ist in seinem Lebensraum nur mit der Bachforelle, der Regenbogenforelle und dem Bachsaibling zu verwechseln. Von ihnen unterscheidet er sich durch die drehrunde Körperform und den langgestreckten und abgeflachten Kopf sowie durch das Fehlen des roten Flankenstreifens, der roten Körperflecken und der weißen Flossensäume.


Größe

Der Huchen (Hucho hucho) erreicht meist eine Länge von 60 cm bis 120 cm, in Ausnahmefällen auch über 170 cm und ein Gewicht von über 50 kg.

Im Jahr 1897 fing der Fischer Christoph Wimmer in der Donau bei Tulln (Niederösterreich) einen 52 kg schweren und ca. 175 cm langen Huchen. Dies ist ein inoffizieller Weltrekord. Bestätigt sind Fänge von Huchen mit Längen um 140 cm und Gewichten um 40 kg.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Huchen (Hucho hucho) ist ein standorttreuer Lauerjäger größerer Fließgewässer.

Dabei bevorzugt er tiefe Gumpen. Hat der Huchen ein Revier erobert, verteidigt er es energisch gegen Konkurrenten.

Früher war der Huchen auf die mittlere und obere Donau (bis Ulm) und ihre größeren Nebenflüsse beschränkt. Er wird daher auch als "Donaulachs" bezeichnet.

Durch die anhaltende Gewässerverschmutzung, den Rückgang der Beutefische und die Behinderung der Laichwanderung (Wehre) sind die Huchenbestände jedoch stark zurückgegangen.

Die Verbreitung des Huchens hat sich durch Besatz vergrößert: Er kommt in Österreich, der Slowakei, Tschechien und einigen anderen Gebieten vor, sofern die Lebensbedingungen (vor allem die Laichmöglichkeiten) nicht durch menschliche Eingriffe zerstört wurden. Auch in der Schweiz und in Marokko konnten in geeigneten Gewässern größere Bestände aufgebaut werden.


Fortpflanzung

Huchen (Hucho hucho)

Huchen (Hucho hucho)

Die Laichzeit des Huchen (Hucho hucho) liegt im März und April (deutlich später als andere Salmoniden).

Die Milchner entwickeln zur Laichzeit eine verdickte Haut und ihr Unterkiefer verformt sich zu einem sog. "Laichhaken".

Die Laichplätze des Huchen (Hucho hucho) liegen meist etwas stromaufwärts oder in kleinen Nebenbächen in flachem, sauerstoffreichem Wasser mit starker Strömung über Kiesgründen.

Weibliche Huchen legen flache Laichgruben an, in die bis zu 10.000 Eier abgelegt werden und die mit Kies bedeckt werden.

Nach etwa 35 Tagen schlüpfen die jungen Huchen. Die jungen Huchen ernähren sich zunächst von Wirbellosen, ab dem 2. Lebensjahr und einer Länge von ca. 15 cm gehen die Jungfische bereits zur Fischnahrung über. Die Geschlechtsreife erreicht der Huchen nach 3-4 Jahren.


Nahrung

Der Huchen (Hucho hucho) ernährt sich fast ausschließlich von anderen Fischen. Junge Huchen fressen vor allem Fischbrut, Krebse und Insektenlarven.


Fangmethoden

empfohlene Angelmethode

Fliegenfischen, Spinnfischen (empfohlen), Grundfischen (mit "Tiroler Hölzl")
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)

Rute

Fliegenrute, Spinnrute - Beispiel Spinnrute: 2,70-3,00 m, 80-250 gr Wurfgewicht

Rolle

Stationärrolle, Fliegenrolle (Antireverse), Multirolle (nur qualitativ hochwertige Rollen verwenden, da die Rollen beim Drill enormen Belastungen ausgesetzt werden)

Hauptschnur

0,50 - 0,60 monofil oder 0,25-0,30 geflochtene

Vorfach, Montage

kein zusätzliches Vorfach notwendig, Köder direkt an der Hauptschnur befestigen. Wenn geflochtene Schnur verwendet wird, sollte man ein 0,50-er Vorfach zum Abpuffern vorschalten.

Haken, System

4/0-6/0 (großer Hakenbogen)

Köder

Gummifische mit Jighaken (15-22 cm, 30-40 gr, weiß oder schwarz), Huchenzopf, Effzett-Blinker, Fliege, große Twister, toter Köderfisch am "Tiroler Hölzl"

Fangzeit

November bis Februar. Am besten bei Schnee, Schneeregen, Nebel. Vorzugsweise in der Dämmerung oder während der Nacht. Wetterwechsel erhöhen die Fangaussichten.

zusätzliche Tipps

der Huchen hat ein sehr hartes Maul - daher muss der Anschlag hart sein (viele Angler verwenden einen doppelten Anschlag)


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