Fischlexikon der Süßwasserfische: Giebel


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deut. Name:
Giebel
sonst. Name:
./.
engl. Name:
Prussian carp
Ordnung:
 
(Karpfenartige)
Familie:
 
(Karpfenfische)
Gattung+Art:
Carassius gibelio

Einträge:
1857

Info

Der Giebel (Carassius gibelio), auch Silberkarausche genannt, kann bis zu 50 cm lang und über 3 kg schwer werden. Er lebt in Eurasien im Süß- und auch im Brackwasser. Der Giebel ist ein Fisch aus der Gattung Carassius und gehört zur Familie der Karpfenfische (Cyprinidae). Der Giebel ist die Stammform des Goldfisches. Er ist der Karausche (Carassius carassius) in Aussehen und Biologie sehr ähnlich.

Der Giebel ist seit langem aus Westasien und der Schwarzmeerregion bekannt, sein Verbreitungsgebiet reicht vermutlich bis nach Zentralasien. Seine ursprüngliche Heimat liegt in Ostasien und Sibirien. Durch den Menschen wurde er in ganz Eurasien verbreitet.

Der Giebel breitet sich mittlerweile stetig nach Westen aus (er wurde auch in Spanien und England ausgesetzt) und verdrängt dabei die Karausche (Carassius carassius).


Maximales Alter

Der Giebel (Carassius gibelio) kann über 10 Jahre alt werden.


Merkmale

Giebel (Carassius gibelio)

Kopf eines Männchens

Die wichtigsten Merkmale des Giebels:

  • der Giebel hat einen gestreckten, mehr oder weniger hochrückigen Körper, der seitlich stark abgeflacht ist
  • der Schwanzstiel ist sehr breit
  • die Mundspalte ist endständig
  • der Giebel besitzen keine Barteln
  • die Kiefer des Giebels enthalten keine Zähne, er besitzt jedoch kräftige Schlundzähne
  • die Seitenlinie des Giebels ist vollständig ausgebildet
  • er hat große Schuppen - 27-32 entlang der Seitenlinie
  • der Rücken ist dunkelgrau bis graubraun gefärbt (nie grünlich). Zur Bauchseite hin wird die Färbung heller
  • die Körperflanken schimmern silbrig, die Bauchseite ist gelblich gefärbt. Die Schwanzwurzel des Giebels ist nicht gefleckt
  • alle Flossen des Giebels zeigen keine Rotfärbung
  • die Rückenflosse ist lang, mit gerader oder konkaver Oberkante
  • seine Afterflosse ist kurz, die Schwanzflosse zeigt eine deutliche Einbuchtung
  • wenn man die Leibeshöhle frisch getöteter Giebel öffnet, sieht man das fast schwarz pigmentierte Bauchfell. In seltenen Fällen glänzt das Bauchfell silbrig (bei der Karausche ist das Bauchfell durchsichtig)
  • Flossenstrahlen: D III/18-23, A II/7-9, P 0/15-16, V 0/7-9, C 0/18-20
  • Schuppenformel: 27-32 SL
  • Schlundzähne: 4-4
  • Kiemenreusendornen: 37-55

Verwechslungsarten: Im Vergleich zur Karausche (Carassius carassius) ist die Oberkante der gespreizten Rückenflosse des Giebels leicht nach innen gewölbt, die Schuppen sind etwas kleiner und das Bauchfell ist nicht pigmentiert. Der Karpfen besitzt Barteln, der Bitterling eine unvollständige Seitenlinie.


Größe

Der Giebel (Carassius gibelio) erreicht eine durchschnittliche Länge von etwa 15-20 cm. Aber auch Längen von 50 cm und Gewichte von über 3 kg sind möglich.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Giebel (Carassius gibelio) ist ein Standfisch, der in stehenden und langsam fließenden Gewässern mit weichem Grund und reicher Wasserpflanzenvegetation lebt. Der Giebel liebt von der Sonne erwärmte Bereiche und nährstoffreiches Wasser. Der Giebel bevorzugt von der Sonne erwärmte Stellen und nährstoffreiches Wasser. Der Giebel toleriert sauerstoffarmes Wasser und einen Salzgehalt von 3 PSU.


Fortpflanzung

Giebel (Carassius gibelio)

Giebel im Aquarium

Die Laichzeit des Giebel (Carassius gibelio) liegt zwischen Mai und Juli. Die Eier (ca. 160.000 - 380.000 pro Giebelweibchen) werden in mehreren Portionen an Wasserpflanzen abgelegt.

In Europa gibt es Giebel-Populationen, die nur aus Weibchen bestehen.

Dies ist auf die Fähigkeit zur Gynogenese (Form der Jungfernzeugung) zurückzuführen. Die Weibchen "induzieren" die Eier mit dem Sperma anderer Cyprinidenarten.

Dies führt zur Entwicklung des Eies, jedoch ohne Verschmelzung mit dem fremden Erbgut.

Die sich entwickelnden Giebel sind alle weiblich. Ein einziger eingeschleppter Giebel kann also eine ganze Population gründen. Die einzige Voraussetzung ist, dass andere Karpfenfische, die in Schwärmen laichen, im Gewässer vorhanden sind.


Nahrung

Der Giebel (Carassius gibelio) ernährt sich in der Natur von wirbellosen Bodentieren (Würmer, Schnecken, Muscheln, Insektenlarven).


Fangmethoden

empfohlene Angelmethode

Grundangel mit Laufbleimontage, Feedern mit Futterkorb, Stippfischen
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)

Rute

z.B. Matchrute, Stipprute, Grundrute, Feederrute

Rolle

Stationärrolle

Hauptschnur

0,16 - 0,20 monofil

Vorfach, Montage

0,10 - 0,14

Haken, System

14er - 16er

Köder

Rotwürmer, Maden, Pinkies, Mais - Lockstoff sollte süß sein

Fangzeit

Mai bis September/Oktober, morgens oder abends (Dämmerung)

zusätzliche Tipps

Der Giebel nimmt sein Futter vom Grund auf. Nur kleine Köderpartikel verwenden, da der Giebel ein relativ kleines Maul hat.


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