Fischlexikon der Süßwasserfische: Giebel


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deut. Name:
Giebel
sonst. Name:
./.
engl. Name:
Prussian carp
Ordnung:
 
(Karpfenartige)
Familie:
 
(Karpfenfische)
Gattung+Art:
Carassius gibelio

Einträge:
1741

Info

Der Giebel (Carassius gibelio), auch Silberkarausche genannt, kann bis zu 50 cm lang und 3 kg schwer werden. Der Giebel ist ein Fisch aus der Gattung Carassius und der Familie Karpfenfische (Cyprinidae). Er lebt in Eurasien im Süß- und auch im Brackwasser. Der Giebel ist die Stammform des Goldfisches. Er ist der Karausche (Carassius carassius) sowohl im Aussehen als auch in der Biologie sehr ähnlich.

Der Giebel ist seit langem aus Westasien und dem Schwarzmeergebiet bekannt, und seine Verbreitung erstreckt sich vermutlich bis Zentralasien. Die ursprüngliche Heimat des Giebels liegt in Ostasien und Sibirien. Er ist durch den Menschen inzwischen in ganz Eurasien verbreitet worden.

Der Giebel breitet sich mittlerweile stetig nach Westen aus (er wurde auch in Spanien und England ausgesetzt) und verdrängt dabei die Karausche (Carassius carassius).


Maximales Alter

Das maximale Alter des Giebels (Carassius gibelio) ist uns zurzeit nicht bekannt.


Merkmale

Giebel (Carassius gibelio)

Kopf eines Männchens

Die wichtigsten Merkmale des Giebels:

  • der Giebel hat einen gestreckten, mehr oder weniger hochrückigen Körper, der seitlich stark abgeflacht ist
  • sein Schwanzstiel ist sehr breit
  • seine Mundspalte ist endständig
  • Giebel besitzen keine Barteln
  • die Kiefer des Giebels enthalten keine Zähne, er besitzt jedoch kräftige Schlundzähne
  • die Seitenlinie des Giebels ist vollständig ausgebildet
  • er hat große Schuppen - 27-32 entlang der Seitenlinie
  • sein Rücken ist dunkelgrau bis braungrau gefärbt (nie grünlich). In Richtung Bauchseite wird die Färbung immer heller
  • die Körperflanken schimmern silbrig, die Bauchseite ist gelblich gefärbt. Die Schwanzwurzel des Giebels ist besitzt keine Flecken
  • alle Flossen des Giebels zeigen keine Rotfärbung
  • er besitzt eine lange Rückenflosse mit gerader oder konkav eingebuchteter Oberkante
  • seine Afterflosse ist kurz, die Schwanzflosse zeigt eine deutliche Einbuchtung
  • wenn man die Leibeshöhle frisch getöteter Giebel öffnet, kann man das das fast schwarz pigmentierte Bauchfell sehen. Dieses Bauchfell glänzt in seltenen Fällen silbrig (bei der Karausche ist das Bauchfell durchsichtig)
  • Flossenstrahlen: D 0/18-23, A 0/7-9, P 0/15-16, V 0/7-9, C 0/18-20
  • Schuppenformel: 27-32 SL
  • Schlundzähne: 4-4
  • Kiemenreusendornen: 37-55

Verwechslungsarten: Im Vergleich zur Karausche (Carassius carassius) ist die Oberkante der gespreizten Rückenflosse des Giebels konvex nach außen gewölbt, die Schuppen sind etwas kleiner und das Bauchfell ist nicht pigmentiert. Der Karpfen besitzt Barteln, der Bitterling eine unvollständige Seitenlinie.


Größe

Der Giebel (Carassius gibelio) erreicht eine maximale Länge von etwa 15-20 cm, Längen von 50 cm und Gewichte von bis zu 3 kg sind jedoch möglich.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Giebel (Carassius gibelio) ist ein Standfisch stehender und langsam fließender Gewässer mit weichem Grund und reichen Wasserpflanzenbeständen. Der Giebel liebt von der Sonne erwärmte Bereiche und nährstoffreiches Wasser. Giebel tolerieren Gewässer mit niedrigem Sauerstoffgehalt und eine Salinität (Salzgehalt) von 3 PSU.


Fortpflanzung

Giebel (Carassius gibelio)

Giebel im Aquarium

Die Laichzeit des Giebels (Carassius gibelio) fällt in die Zeit von Mai - Juli. Die Eier (ca. 160.000 - 380.000 pro Giebelweibchen) werden in mehreren Portionen an Wasserpflanzen abgelegt.

In Europa existieren Populationen von Giebeln, die nur aus weiblichen Tieren bestehen. Dies beruht auf der Fähigkeit zur Gynogenese (Form der Jungfernzeugung). Die Weibchen lassen die Eier vom Sperma anderer Cyprinidenarten "induzieren".

Hierdurch kommt es zu einer Entwicklung des Eies, allerdings ohne eine Verschmelzung mit der fremden Erbinformation.

Die sich entwickelnden Giebel sind alle weiblich. Damit kann ein einzelner verschleppter Giebel eine ganze Population gründen. Einzige Voraussetzung ist, dass sich in dem Gewässer andere Karpfenfische befinden, die im Schwarm laichen.


Nahrung

Der Giebel (Carassius gibelio) ernährt sich in freier Natur von wirbellosen Bodentieren (Würmer, Schnecken, Muscheln, Insektenlarven).


Fangmethoden

empfohlene Angelmethode

Grundangel mit Laufbleimontage, Feedern mit Futterkorb, Stippfischen
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)

Rute

z.B. Matchrute, Stipprute, Grundrute, Feederrute

Rolle

Stationärrolle

Hauptschnur

0,16 - 0,20 monofil

Vorfach, Montage

0,10 - 0,14

Haken, System

14er - 16er

Köder

Rotwürmer, Maden, Pinkies, Mais - Lockstoff sollte süß sein

Fangzeit

Mai bis September/Oktober, morgens oder abends (Dämmerung)

zusätzliche Tipps

Der Giebel nimmt sein Futter vom Grund auf. Nur kleine Köderpartikel verwenden, da der Giebel ein relativ kleines Maul hat.


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