Fischlexikon der Süßwasserfische: Frauennerfling, Donaunerfling


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deut. Name:
Frauennerfling, Donaunerfling
sonst. Name:
Donaunerfling, Frauenfisch
engl. Name:
Danube Roach
Ordnung:
 
(Karpfenartige)
Familie:
 
(Weißfische)
Gattung+Art:
Rutilus pigus

Einträge:
1738

Info

Der Frauennerfling (Rutilus pigus), ist ein Süßwasserfisch aus der Gattung Rutilus und der Familie der Weißfische (Leuciscidae). Der Frauennerfling ist der mittleren und oberen Donau und einigen größeren Nebenflüssen, sowie Flüssen und Seen in Oberitalien und der Südschweiz verbreitet und kann eine max. Länge von etwa 50 cm erreichen.

Frauennerfling (rutilus pigus) - Autor:Clemens Ratschan - Copyright:Clemens Ratschan, TB Zauner GmbH

Frauennerfling (Rutilus pigus)

Der Frauennerfling ist in den vergangenen Jahrzehnten äußerst selten geworden. Gründe hierfür sind nicht nur die Verschmutzung seiner Gewässer, sondern vor allem der Gewässerverbau.

Wie die meisten anderen europäischen Gewässer, ist auch die Donau über weite Strecken von einem Fliessgewässer in eine Serie von Stauseen verwandelt worden, aus denen rheophile Arten verschwunden sind.

Selbst in den noch verbleibenden Fliessstrecken kann sich diese Art kaum noch fortpflanzen, da die ursprünglich reich strukturierten Uferzonen mit groben Steinen gegen Erosion geschützt wurden (Blockwurf-Ufer).

Frauennerflinge sind in Deutschland ganzjährig (in Bayern besteht eine Schonzeit vom 1. März bis 30. Juni) geschützt, wobei Fangverbote bei Fischen, die ohnehin nicht wirtschaftlich genutzt werden, ohne Abstellen der Rückgangsursachen mit Sicherheit keine Wirkung zeigen. Weitere Bezeichnungen des Frauennerflings sind "Pigo", "Erfle", "Frauenfisch", "Donaunerfling" oder "Dörnling". Seine englische Bezeichnung lautet "Danube Roach".


Maximales Alter

Der Frauennerfling kann maximal etwa 15 Jahre alt werden.


Merkmale

Die wichtigsten Merkmale des Frauennerflings:

  • der Frauennerfling besitzt einen langgestreckten und seitlich etwas abgeflachten Körperbau
  • adulte Fische sind vor allem in der vorderen Rumpfhälfte ziemlich hochrückig
  • der Frauennerfling hat große Schuppen
  • der Kopf ist auffallend klein mit leicht unterständiger Mundspalte
  • die Kopfspitze ist leicht stumpf und leicht "nasenförmig" verdickt, jedoch nicht vorstehend
  • die Färbung des Frauennerflings ist außerhalb der Laichzeit ziemlich blass mit leicht blaugrünem Schimmer
  • die Bauch- und Afterflossen sind rötlich
  • die Männchen sind zur Laichzeit je nach Lichteinfall "regenbogenfarbig" schillernd
  • er besitzt 44-49 Schuppen entlang der Seitenlinie
  • Flossenstrahlen: D 0/12-15, A 0/13-15, P 0/17-18, V 0/10-11, C 0/19
  • Schlundzähne: 6(5)-5, kräftig

Verwechslungsarten: Rotauge (Rutilus rutilus) und Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus)
besitzen eine endständige, nach oben gerichtete Mundspalte. Der in der Körpergestalt ebenfalls ähnliche Nerfling (Leuciscus idus), auch Orfe oder Aland genannt, besitzt zudem deutlich kleinere Schuppen und eine dunklere Färbung.


Größe

Die Durchschnittsgröße des Frauennerflings (Rutilus pigus) beträgt 25 cm bis 30 cm, kann bis 50 cm groß werden.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet des Frauennerflings ist die mittlere und obere Donau und einige größere Nebenflüsse, sowie Flüsse und Seen in Oberitalien und der Südschweiz.

Der Frauennerfling ist eine Unterart des Pigo (Rutilus p. pigus). Er ist ein ausgesprochen rheophiler (strömungsliebender) Fisch, der auf die obere und mittlere Donau und ihre größeren Nebenflüsse beschränkt ist. Er lebt dort die meiste Zeit im stark strömenden Wasser der tiefen Flussbette und ernährt sich von Bodenorganismen.


Fortpflanzung

In der Laichzeit zwischen April und Mai zieht der Frauennerfling in strömungsberuhigte Uferzonen mit dichtem Pflanzenbewuchs, wo das Weibchen bis zu 60.000 klebrige Eier abgibt, die an Pflanzen oder Steinen haften.

Zu dieser Zeit haben die Männchen einen opaläszierenden Schimmer und ihr ganzer Körper einschließlich der Flossen ist von einem Laichausschlag überzogen.

Auch die Jungfische halten sich in den geschützten Bereichen der flachen Buchten und Altwässer auf. Die Geschlechtsreife tritt mit 2 bis 3 Jahren ein.


Nahrung

Der Frauennerfling ernährt sich in freier Natur von kleinen Bodenorganismen.


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