Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Der Weinrote Kampffisch stammt aus Asien, wo er in Indonesien und auf der Malaiischen Halbinsel endemisch ist. Typuslokalität ist die indonesische Provinz Jambi auf Sumatra.
Sein Lebensraum sind stehende Gewässer (Schwarzwasser) wie Überschwemmungsgebiete oder andere sumpfige Gewässer im Regenwald.
Selbst wenn diese Gewässer nach der Regenzeit fast austrocknen, kann der Weinrote Kampffisch am Gewässergrund zwischen nassem Laub überleben. Diese Gewässer (Schwarzwasser) sind sehr weich und sauer (pH-Wert < 5). Durch seine Fähigkeit, Luftsauerstoff aufzunehmen, kann der Weinrote Kampffisch auch in sehr sauerstoffarmen Gewässern überleben.
Aquaristik-Info
Temperatur: 23 °C - 28 °C (je nach Herkunft)
pH-Wert: ca. 5,0-6,5
Gesamthärte: 2-8 °dH
Aquarium: ab ca. 90-100 Liter (Aquarienvolumen berechnen)
Schwierigkeit: Nicht für Anfänger geeignet
Fütterung:
Lebend- oder Frostfutter: Artemia, Cyclops, Mückenlarven, Wasserflöhe. Adulte Exemplare nur alle 2 Tage füttern, sie neigen zur Verfettung.
Haltung:
Der Weinrote Kampffisch benötigt ein Schwarzwasseraquarium mit extrem weichem und saurem (pH-Wert 5-6) Wasser. Das Wasser muss außerdem sehr sauber und keimfrei (wichtig!) sein. Dieser pH-Wert kann mit Torfzusätzen erreicht werden. Eine zusätzliche Belüftung des Beckenwassers ist nicht notwendig, jedoch eine gute Filterung.
Das Becken sollte mit einer Glasscheibe abgedeckt werden, damit die Luft über dem Wasser die gleiche Temperatur hat wie das Wasser. Da Labyrinthfische atmosphärische Luft atmen, darf die Wassertemperatur nur geringfügig von der Außenluft abweichen, da sich die Fische sonst erkälten. Da der Weinrote Kampffisch auch aus dem Wasser springen kann, sollte die Abdeckung des Beckens keine Lücken aufweisen.
Das Becken sollte gut strukturiert sein und viel Holz, Röhren, Steinaufbauten und viele Wasserpflanzen enthalten, z.B. Javafarn (Microsorum pteropus), Sumatrafarn (Ceratopteris thalictroides) oder Speerblätter (Anubias heterophylla), auch Schwimmpflanzen wie z.B. den Sumatrafarn (Ceratopteris thalictroides).
Die Zugabe von Seemandelbaumblättern oder Erlenzapfen senkt den pH-Wert, puffert Schwankungen der Wasserwerte ab und stärkt das Immunsystem dieser Fische.
Der Weinrote Kampffisch ist ein relativ scheuer Kampffisch, der sich gerne zwischen Pflanzen versteckt. Er sollte paarweise gehalten werden (in größeren Becken auch mehrere Paare) und nur mit kleineren, friedlichen Fischen wie z.B. Bärblingen oder kleinen Harnischwelsen vergesellschaftet werden.
Die Männchen kämpfen meist nur, wenn es um die Verteidigung des Territoriums geht. Die Farbenpracht dieser Fische entwickelt sich nur bei artgerechter und abwechslungsreicher Ernährung.
Zucht:
Der Weinrote Kampffisch baut zur Eiablage an oder zwischen Schwimmpflanzen ein relativ großflächiges Schaumnest. Um das Schaumnest nicht zu beschädigen, sollte im Zuchtbecken keine Oberflächenströmung vorhanden sein. Das Weibchen sollte nach der Eiablage aus dem Zuchtbecken entfernt werden, da ausschließlich das Männchen die Brutpflege übernimmt.
Nachdem die Fischlarven ihren Dottersack aufgebraucht haben, können sie mit Staubfutter oder Kleinstlebewesen wie frisch geschlüpften Artemia-Nauplien gefüttert werden. Zu diesem Zeitpunkt sollte auch das Männchen aus dem Aufzuchtbecken entfernt werden.
Die Fischlarven des Weinroten Kampffisches stellen sich nach ungefähr 10 Tagen von der Kiemenatmung auf Labyrinth-Atmung um. Ist der Wasserstand im Zuchtbecken zu hoch, können viele Jungfische sterben, da sie nun ständig zum Atmen an die Oberfläche kommen müssen. Daher sollte der Wasserstand nicht mehr als 10-15 cm betragen.
Für weitere Informationen zur Pflege und Zucht des Weinroten Kampffisches (Betta coccina) siehe die Beschreibung der Gattung Kampffische (Betta).