Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet des Roten Kampffisches (Betta tussyae) ist Asien, wo er in Malaysia vorkommt (bekannt aus dem Gebiet südlich von Pekan, Pahang).
Das Habitat des Roten Kampffisches sind Torfsümpfe und Schwarzwasserflüsse. Diese Biotope befinden sich meist in Regenwaldgebieten mit dichter, überhängender Ufervegetation, die nur wenig Licht durchlässt.
Das Wasser dieser Gewässer ist dunkel gefärbt durch Huminsäuren und andere Chemikalien, die aus abgestorbenem organischem Material freigesetzt werden. Der pH-Wert dieser Gewässer liegt bei ca. 3,0-4,0. Der Gewässergrund ist meist mit einer dicken Laubschicht bedeckt.
Aquaristik-Info
Temperatur: 22 °C - 28 °C
pH-Wert: ca. 3,0-6,0
Gesamthärte: 1-6 °dH
Aquarium: ab ca. 50 Liter (Aquarienvolumen berechnen)
Schwierigkeit: Nicht für Anfänger geeignet
Fütterung:
Lebend- oder Frostfutter: Artemia, Cyclops, Mückenlarven, Wasserflöhe. Adulte Exemplare nur alle 2 Tage füttern, sie neigen zur Verfettung.
Haltung:
Wir empfehlen ein Schwarzwasseraquarium. Dieser Kampffisch sollte paarweise gehalten werden, innerartliche Aggressionen sind uns nicht bekannt.
Das Becken sollte mit einer Glasscheibe abgedeckt werden, damit die Luft über dem Wasser die gleiche Temperatur hat wie das Wasser. Da Labyrinthfische atmosphärische Luft atmen, darf die Wassertemperatur nur geringfügig von der Außenluft abweichen, da sich die Fische sonst erkälten. Da dieser Kampffisch auch aus dem Wasser springen kann, sollte die Abdeckung des Beckens keine Lücken aufweisen.
Das Becken sollte gut strukturiert sein und viel Holz, Röhren, Steinaufbauten und viele Wasserpflanzen enthalten, z.B. Javamoos (Taxiphyllum barbieri), Javafarn (Microsorum pteropus), Sumatrafarn (Ceratopteris thalictroides) oder Speerblätter (Anubias heterophylla), auch Schwimmpflanzen wie z.B. den Sumatrafarn (Ceratopteris thalictroides). Das Becken sollte nur schwach beleuchtet sein oder die Beleuchtung sollte durch Schwimmpflanzen abgeschattet werden.
Die Zugabe von Seemandelbaumblättern oder Erlenzapfen senkt den pH-Wert, puffert Schwankungen der Wasserwerte ab und stärkt das Immunsystem dieser Fische. Die Farbenpracht dieser Fische entwickelt sich nur bei artgerechter und abwechslungsreicher Ernährung.
Roter Kampffisch (Männchen)
Zucht:
Das Aufzuchtbecken sollte mit einer möglichst dichten Abdeckung versehen sein (manche Züchter verwenden stattdessen Frischhaltefolie, um sicherzustellen, dass keine Lücken vorhanden sind), da die Jungfische Zugang zu einer warmen, feuchten Luftschicht benötigen, ohne die die Entwicklung des Labyrinthorgans beeinträchtigt werden kann.
Zur Stimulierung der Laichbereitschaft sollte der Wasserstand gesenkt und die Wassertemperatur leicht erhöht werden. Ein niedriger pH-Wert ist ebenfalls von Vorteil.
Diese Kampffische sind Schaumnestbauer. Bei den Männchen zeigt sich die Paarungsbereitschaft, sobald sie mit dem Bau eines Schaumnestes an Pflanzen an der Wasseroberfläche beginnen. Paarungsbereite Weibchen werden blasser und an ihren Flanken erscheinen helle, senkrechte Laichstreifen.
Das Männchen lockt das Weibchen zunächst unter das Schaumnest (sog. Führungsschwimmen). Dort kommt es zunächst zu mehreren Scheinpaarungen, bei denen sich die Partner sexuell synchronisieren. Dies ermöglicht beiden später die gleichzeitige Abgabe von Sperma und Eiern. Erst am Ende kommt es zu echten Paarungen.
Bei der für Kampffische typischen "Umarmung" schlingt das Männchen seinen Körper um den des auf den Rücken gedrehten Weibchens. Nun werden Eier und Spermien unter Körperzittern abgegeben und beide Fische befinden sich in der Laichstarre.
Da die Eier schwerer als Wasser sind, fallen sie auf den Bauch und die Afterflosse des Weibchens sowie auf den Gewässergrund. Das Männchen löst sich kurz vor dem Weibchen aus der Laichstarre und sammelt die Eier sofort ein, um sie anschließend in das Schaumnest zu spucken. Das Weibchen gibt während der Laichphase etwa 50-300 Eier ab. Nach der Paarung vertreibt das Männchen das Weibchen aus dem Nestbereich.
Die Fischlarven schlüpfen innerhalb von 24-48 Stunden und verbleiben weitere 3-4 Tage im Nest, bis der Dottersack vollständig resorbiert ist. Sobald die Jungfische frei schwimmen, verliert das Männchen das Interesse an der Brutpflege.
Etwa 10 Tage nach dem Schlupf stellen die jungen Kampffische von der Kiemenatmung auf Labyrinthatmung um. Ist der Wasserstand im Becken zu hoch, sterben in dieser Zeit viele Jungfische, da sie ständig an die Wasseroberfläche müssen, um Sauerstoff aufzunehmen.
In den ersten Tagen können die Jungfische mit Infusorien gefüttert werden, danach können sie bewegliche Nahrung wie Mikrowürmer und Artemia-Nauplien aufnehmen,
Achten Sie jedoch darauf, dass Sie nicht zu viel füttern, da junge Betta bei Überfütterung sehr leicht Darmprobleme entwickeln können. Tägliche kleine Wasserwechsel (5 - 10 % des Beckenvolumens) sollten ebenfalls durchgeführt werden, um die Ansammlung von organischem Abfall zu verhindern.
Für weitere Informationen zur Pflege und Zucht des Siamesischen Kampffisches siehe die Beschreibung der Gattung Kampffische (Betta).