Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Betta miniopinna stammt aus Indonesien und ist dort auf der Insel Bintan im Riau-Archipel endemisch. Dieser Kampffisch ist stenotop in den dicht bewaldeten Torfsümpfen und den damit verbundenen Bächen in der Nähe von Tanjong Bintan auf Pulau Bintan, die durch ein saures Schwarzwasserhabitat (mit einem pH-Wert von 4,9 bis 6) gekennzeichnet sind, das durch die reichliche Zersetzung von humosem Material und den Ausfluss von Tanninen aus verrottenden Blättern entsteht.
Das Substrat dieser Sümpfe besteht aus weichem Schlamm, der mit untergetauchtem Laub und Zweigen bedeckt ist, sowie aus einem dichten System untergetauchter Wurzeln. Es ist offensichtlich, dass diese Torfsumpfsysteme bei ausbleibendem Regen über mehrere Wochen austrocknen und die Fische gezwungen sind, in der feuchten Laubstreu zu überleben.
Aquaristik-Info
Temperatur: 22 °C - 28 °C
pH-Wert: ca. 4,0-6,0
Gesamthärte: 2-8 °dH
Aquarium: ab ca. 45 x 30 cm (Aquarienvolumen berechnen)
Schwierigkeit: Nicht für Anfänger geeignet
Fütterung:
Lebend- oder Frostfutter: Artemia, Cyclops, Mückenlarven, Wasserflöhe. Adulte Exemplare nur alle 2 Tage füttern, sie neigen zur Verfettung.
Haltung:
Betta miniopinna benötigt ein Schwarzwasseraquarium mit extrem weichem und saurem Wasser (pH-Wert 4,5-6). Das Wasser muss außerdem sehr sauber und keimfrei (wichtig!) sein. Dieser pH-Wert kann mit Torfzusätzen erreicht werden. Eine zusätzliche Belüftung des Beckenwassers ist nicht notwendig, jedoch eine gute Filterung.
Aufgrund seiner Pflegebedürfnisse und seiner Veranlagung wird er am besten allein oder mit sehr friedlichen Arten gehalten. Einige kleine Cypriniden und Schmerlen, die in der Natur ähnliche Lebensräume bewohnen, sind geeignet, aber eine gründliche Recherche vor dem Kauf ist unerlässlich, und in den meisten Fällen wird er am besten alleine gehalten.
Das Becken sollte mit einer Glasscheibe abgedeckt werden, damit die Luft über dem Wasser die gleiche Temperatur hat wie das Wasser. Da Labyrinthfische atmosphärische Luft atmen, darf die Wassertemperatur nur geringfügig von der Außenluft abweichen, da sich die Fische sonst erkälten. Da dieser Kampffisch auch aus dem Wasser springen kann, sollte die Abdeckung des Beckens keine Lücken aufweisen.
Das Becken sollte gut strukturiert sein und viel Holz, Röhren, Steinaufbauten und viele Wasserpflanzen enthalten, z.B. Javafarn (Microsorum pteropus), Sumatrafarn (Ceratopteris thalictroides) oder Speerblätter (Anubias heterophylla), auch Schwimmpflanzen wie z.B. den Sumatrafarn (Ceratopteris thalictroides).
Die Zugabe von Seemandelbaumblättern oder Erlenzapfen senkt den pH-Wert, puffert Schwankungen der Wasserwerte ab und stärkt das Immunsystem dieser Fische. Die Farbenpracht dieser Fische entwickelt sich nur bei artgerechter und abwechslungsreicher Ernährung.
Zucht:
Betta miniopinna ist ein Schaumnestbauer. Er baut zur Eiablage an oder zwischen Schwimmpflanzen ein relativ großflächiges Schaumnest. Um das Schaumnest nicht zu beschädigen, sollte im Zuchtbecken keine Oberflächenströmung vorhanden sein.
Das Weibchen wird bei der Geburt blasser und an den Flanken erscheinen dunkle Streifen. Das Ablaichen erfolgt normalerweise unter dem Nest in einer für Kampffische typischen „Umarmung“, wobei das Männchen das Weibchen umschlingt.
Beim Höhepunkt werden Milch und einige Eier freigesetzt, die das Weibchen zwischen Bauchflossen und Körper auffängt. Das Männchen bringt diese dann in das Nest, während das Weibchen alle losen Eier wieder einsammelt. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis das Weibchen erschöpft ist. Diese Art ist nicht sehr produktiv, weniger als 20 Eier sind typisch, obwohl größere Gelege mit bis zu 50 Eiern keine Seltenheit sind.
Nach dem Ablaichen können die erwachsenen Tiere normalerweise an Ort und Stelle belassen werden und beteiligen sich in der Regel beide an der Brutpflege.
Die Eier schlüpfen innerhalb von 24 bis 72 Stunden und verbleiben weitere 3 bis 4 Tage im Nest, bis der Dottersack vollständig resorbiert ist, wobei das Männchen die heruntergefallenen Eier weiterhin einsammelt und zurückbringt. Sobald die Jungtiere anfangen, frei zu schwimmen, verliert das Männchen das Interesse. Es ist nicht bekannt, dass die Erwachsenen ihren Nachwuchs fressen.
Die Jungfische sind groß genug, um sofort bewegliches Futter wie Mikro-Würmer und Artemia-Nauplien zu fressen. Es gibt jedoch Berichte über junge Betta, die gesundheitliche Probleme entwickeln, wenn sie übermäßig gefüttert werden.
Fischlarven stellen nach etwa 10 Tagen von der Kiemenatmung auf Labyrinthatmung um. Ist der Wasserstand im Aufzuchtbecken zu hoch, können viele Jungfische sterben, da sie nun ständig zum Atmen an die Oberfläche kommen müssen. Daher sollte der Wasserstand nicht höher als 10-15 cm sein.
Das Aquarium sollte mit einer möglichst dichten Abdeckung versehen sein (manche Züchter verwenden Frischhaltefolie), da die Jungfische Zugang zu einer warmen, feuchten Luftschicht benötigen, ohne die die Entwicklung des Labyrinthorgans beeinträchtigt werden kann.
Für weitere Informationen zur Pflege und Zucht von Betta miniopinna siehe die Beschreibung der Gattung Kampffische (Betta).