Fisch-Gattungen
Pterygoplichthys sind eine Gattung von Harnischwelsen aus der Familie Loricariidae und der Ordnung der Welsartigen (Siluriformes).
Pterygoplichthys-Arten sind Süßwasserfische, die in Flüssen und Seen Südamerikas verbreitet sind. Man findet Sie meistens in Gewässern in der Nähe des Regenwaldes.
Der Körperbau der Pterygoplichthys-Arten ist langgestreckt und mehr oder weniger dorsal abgeplattet, die Unterseite des Körpers ist ebenfalls abgeflacht. Der Körper dieser Harnischwelse ist vorne breit und kräftig, in Richtung Körperende verjüngt sich der Körper und endet in einem relativ schlanken Schwanzstiel.
Der Körper ist mit 3-4 Reihen Knochenschildern bedeckt, die sich der kräftigen Panzerung des Kopfes direkt anschließen.
Die Lippen sind breit und umgeben das unterständige Maul, das zu einer Saugscheibe umgebildet ist. Damit sind diese Welse in der Lage, Aufwuchsnahrung von Steinen und Wurzeln abzuraspeln. Außerdem können sie sich in schnell fließenden Gebirgsbächen mit ihrem Saugmaul am Untergrund festsaugen. In jedem Kiefer sitzt eine Reihe zweispitziger oder löffelförmiger Zähne.
Harnischwelse besitzen rund um ihr Maul unterschiedlich viele und variabel gestaltete Barteln, die mit Flüssigkeit gefüllt sind und ein wesentliches Orientierungsmittel dieser Welse darstellen.
Harnischwelse besitzen eine verstellbare Iris. Aufgrund ihrer Form erinnert sie an ein umgedrehtes griechisches Omega (Ω) und wird daher auch Omega-Iris genannt. Der obere Teil der Iris kann sich je nach Lichteinfall weiten oder zusammenziehen und sich so den vorherrschenden Lichtverhältnissen anpassen.
Die Rückenflosse dieser Welse ist sehr hoch (segelartig), sie ist bei den Männchen in der Regel größer als die der Weibchen. Auch der Kopf der Männchen ist breiter als bei den Weibchen.
Im Aquarium sollte die Wassertemperatur je nach Art zwischen ca. 22 °C und 28 °C betragen. Der pH-Wert sollte bei den meisten Arten zwischen 6,0 und 7,5 liegen, die Gesamthärte bei 1-10° dH. Manche Arten benötigen besondere Wasserwerte. Diese findet Ihr in der Artenbeschreibung.
Die Größe des Aquariums richtet sich nach der Größe und Schwimmfreudigkeit der jeweiligen Art. Viele Arten werden sehr groß. So kann z.B. der Linien-Segelschilderwels (Pterygoplichthys disjunctivus) eine Länge von etwa 70 cm erreichen und benötigt daher ein Becken mit einer Kantenlänge von mindestens 300 cm bzw. ein Volumen ab etwa 2.500 Liter
Da Harnischwelse bodenorientiert leben, sollte auf eine große Grundfläche geachtet werden. Da viele Welse auch an Wasserpflanzen knabbern, empfehlen wir robuste Pflanzen wie z.B. Wasserkelche (Cryptocoryne), Speerblatt (Anubias) oder Javafarne (Microsorum pteropus).
Ausreichend Versteckmöglichkeiten wie zum Beispiel Tonröhren, Schieferplatten, Wurzeln oder sonstige Hölzer sind unbedingt erforderlich. Beim Einsatz von Moorkienholz ist zu beachten, dass die darin enthaltenen Huminsäuren den pH-Wert senken und das Wasser bräunlich färben.
Um das Algenwachstum zu fördern, sollte das Aquarium hell beleuchtet werden. Der Beckenboden sollte aus Sand oder feinem Kies (kein scharfkantiger Kies, damit die Barteln nicht verletzt werden).
Die Zugabe von einigen Seemandelbaumblättern oder Erlenzapfen stärkt das Immunsystem der Fische und beugt Krankheiten vor.
Bedingt durch den relativ starken Stoffwechsel dieser Welse muss, je nach Größe der Fische, auf eine ausreichend starke Filterung (Mattenfilter empfohlen) geachtet werden, die den Beckeninhalt mindestens 1 x pro Stunde umwälzt. Diese Welse wachsen, abhängig von der Wassertemperatur, relativ schnell heran.
Die meisten Arten der Gattung Pterygoplichthys graben in freier Natur Bruthöhlen in die Uferböschung. Da dies in einem Aquarium nur schwer zu realisieren ist, sind bei den meisten Arten noch keine Nachzuchten gelungen.
Diese Harnischwelse ernähren sich in freier Natur hauptsächlich von Algenaufwuchs und den darin lebenden Kleinstorganismen und Detritus. Einige Arten ernähren sich auch von kleinen Krebstierchen und Wirbellosen.
Im Aquarium sollten sie hauptsächlich mit Algenaufwuchs, Gurkenscheiben, Salat, Spinat, Paprika und anderen Gemüsesorten, außerdem mit etwas tierischem Futter wie z.B. Welstabletten oder sonstigem Trockenfutter gefüttert werden.
Damit sich Algenaufwuchs bzw. Biofilm bildet, müssen Hölzer in das Aquarium eingebracht werden.
Harnischwelse sind eigentlich recht robuste Fische und eigentlich nicht besonders anfällig für Krankheiten. Oft werden jedoch mit dem Transportwasser Bakterien in das Aquarium eingebracht. Es wird vermutet, das Harnischwelse durch diese Bakterien so stark erkranken können, dass der Krankheitsverlauf tödlich endet.
Welse, die durch nicht artgerechte Haltung oder (Transport-) Stress geschwächt sind, können an bakteriellen Infektionen, Parasiten, Viren oder Mykosen (Verpilzungen) erkranken.
Es kann auch zu Problemen kommen, wenn Welse zusammen mit anderen Fischarten gehalten werden. Werden diese Arten mit kupferhaltigen Medikamenten, wie z.B. "Malachitgrün" behandelt, kann dies bei Welsen zum Tode führen. Auch Schnecken- oder Algenbekämpfungsmittel können Kupfer enthalten!
Übersicht über bakterielle Erkrankungen
In der Regel sind bakterielle Infektionen auf mangelnde Hygiene, falsche Ernährung der Fische, organische Belastungen und Überbesatz zurückzuführen. Auch können Bakterien mit dem Transportwasser in das Aquarium eingeschleppt werden [weiterlesen...]
Literaturhinweise:
Gattung Pterygoplichthys (Stand: 01/2023)
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