Fischkrankheiten
Die Infektiöse Pankreasnekrose (IPN) ist eine bei Jungfischen auftretende, hochansteckende Viruskrankheit.
Wirtschaftliche Bedeutung hat sie vor allem bei jungen Lachsfischen wie z.B. der Regenbogenforelle, der Bachforelle, dem Atlantischen Lachs, dem Bachsaibling, jedoch auch bei Fischbrut von Hechten.
Es können jedoch fast alle Süß- und Salzwasserfische und Muscheln von dieser Krankheit befallen werden. Für den Menschen ist sie jedoch ungefährlich.
In der Aquakultur kann die Infektiöse Pankreasnekrose hohe Verluste bei juvenilen Fischen verursachen.
Die Infektiöse Pankreasnekrose (IPN) ist in Deutschland eine meldepflichtige, in der Schweiz eine zu bekämpfende Tierseuche. Der Erreger ist das Virus der infektiösen Pankreasnekrose aus der Familie der Birnaviridae.
Die Erkrankung tritt vor allem bei Jungfischen bis zu einem Alter von 20 Wochen (Beginn der Fütterungsphase) in akuter Form auf. Befallene Fische zeigen unkoordinierte, spiralige Schwimmbewegungen oder liegen in Seitenlage auf dem Grund.
Die Fische zeigen auch eine Dunkelfärbung, Augapfelvorfall (sog. "Glotzaugen"), aufgeblähte Bäuche, sowie weiße Kotschnüre („Pseudofaeces“).
Die Sterblichkeitsrate bei den Fischen beträgt 10–90 %. Bei Eröffnung des Bauchs zeigen sich Entzündungen und punktförmige Blutungen im Bereich der Pylorusschläuche und anderen inneren Organen. Der Darm ist in der Regel erweitert, brüchig und prall mit Schleim gefüllt. Die Leber, Milz und Nieren sind häufig blutarm und daher blass, die Gallenflüssigkeit angestaut.
Adulte Tiere erkranken nicht an der Infektiöse Pankreasnekrose (IPN), sie bleiben aber lebenslang Virusträger und -ausscheider. Eine Ausnahme stellt der Atlantische Lachs dar, bei dem Erkrankungen auch bei adulten Tieren auftreten können, nämlich beim Wechsel ins Salzwasser. Die Diagnose wird durch den Nachweis des Virus gestellt.
Der Erreger ist das Virus der Infektiösen Pankreasnekrose aus der Familie der Birnaviridae. Der Erreger ist in Europa, Amerika und Asien verbreitet. Er kann in latent infizierten Fischen über Jahre persistieren, wird sogar über mehrere Generationen von Fischen weitergegeben und bleibt auch im freien Wasser länger als acht Monate infektiös.
Die Übertragung erfolgt zumeist schon über den Rogen (Rogen) oder die Milch (Sperma) der Elterntiere auf die Fischbrut. Aber auch über das Wasser, Vögel sowie kontaminierte Gerätschaften und Futter kann das Virus in Gewässer eingeschleppt werden.
Man sollte äußerst penibel darauf achten, dass diese Krankheit nicht durch zugekaufte Fische oder Fischlaich in den eigenen Bestand eingeschleppt wird.
Eine Behandlung ist nicht möglich, außerdem existiert auch kein Impfstoff, so dass sich die Bekämpfung der IPN auf seuchenhygienische Maßnahmen beschränkt. In Deutschland ist der Erkrankung meldepflichtig, in der Schweiz gehört sie zu den Tierseuchen der Gruppe 3. In der Schweiz ist außerdem eine Impfung nicht zugelassen.
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