Fischarten
Fischname:
Wels, Waller
(Silurus glanis)
Ordnung:
Welsartige
(Siluriformes)
Familie:
Echte Welse
(Siluridae)
Gattung:
Silurus
Der Europäische Wels oder Waller (Silurus glanis) kann in Osteuropa bis zu 300 cm lang und 200 kg schwer werden.
Er ist damit der größte reine Süßwasserfisch Europas. Der Wels oder Waller kommt in weiten Teilen Mittel- und Osteuropas, im Brackwasser der Ostsee und im Schwarzen Meer vor.
Er gehört zur Gattung Silurus und zur Familie der Echten Welse (Siluridae). In Europa kommt er zusammen mit dem Aristoteleswels (Silurus aristotelis) vor.
Welse sind überwiegend nacht- und dämmerungsaktive Raubfische mit hoch entwickelten Sinnesorganen.
Die reduzierten Augen spielen bei der Nahrungssuche keine Rolle, dafür sind Geruchs-, Geschmacks- und Tastsinn hoch entwickelt. Auch das Gehör ist ausgezeichnet: Schallwellen werden (wie bei den Karpfenfischen) durch die Schwimmblase verstärkt und über ein System miteinander verbundener Knochen (dem "Weberschen Apparat") zum Innenohr geleitet.
Darüber hinaus verfügen diese Welse über "Elektrorezeptoren", die es ihnen ermöglichen, Beutetiere anhand ihrer schwachen elektrischen Felder aufzuspüren.
Die Aktivität der Welse hängt im Jahresverlauf stark von der Temperatur und der Verfügbarkeit von Beutetieren ab. Sie erreicht ihr Maximum im Frühjahr nach der Winterruhe und im Spätherbst nach der Laichzeit.
Der Europäische Wels ist ein beliebter Zielfisch für Sportangler. Deshalb wurde er auch in verschiedenen Gewässern ausgesetzt, in denen er früher nicht vorkam. Sein englischer Name lautet "Wels catfish", "Sheatfish" oder "Som catfish".
Korpulenzfaktor (KF)
Für diese und einige andere Fischarten wurde ein sogenannter Korpulenzfaktor (kurz: KF) festgelegt.
Mit Hilfe dieses Korpulenzfaktors kann aus der Fischlänge das Fischgewicht bzw. aus dem Fischgewicht die Fischlänge berechnet werden.
Mit Hilfe unseres Fisch-Kalkulators könnt ihr diese Berechnung durchführen.
Der Wels (Silurus glanis) kann 80 bis 100 Jahre alt werden.
Die Hauptmerkmale dieses Welses:
Verwechslungsarten: Der Aristoteles-Wels (Silurus aristotelis) hat 1 statt 2 Paar Barteln an der Kopfunterseite, die in Europa lokal eingebürgerten Zwergwelse wie der Blaue Katzenwels (Ictalurus furcatus) haben ein weiteres Paar Barteln an der Kopfoberseite, eine Fettflosse und eine viel kürzere Afterflosse.
Die durchschnittliche Größe des Welses (Silurus glanis) liegt zwischen 60 und 150 cm, das durchschnittliche Gewicht zwischen 15 und 45 kg. 2023 landete der Italiener Alessandro Biancardi im Po einen Wels mit einer Länge von 2,85 cm. In Osteuropa sind sogar Fische mit Längen von bis zu 300 cm und Gewichte von bis zu 200 kg möglich.
Der Wels (Silurus glanis) ist in weiten Teilen Mittel- und Osteuropas, im Brackwasser der Ostsee und im Schwarzen Meer verbreitet. Seine Verbreitung in Spanien ist auf (illegale) Besatzmaßnahmen zurückzuführen, er kam hier nie natürlich vor.
Der Europäische Wels bevorzugt große, warme Seen und tiefe, langsam fließende Gewässer mit weichem Substrat. Er ist ein ausgesprochen dämmerungs- und nachtaktiver, bodenorientierter Raubfisch, der sich tagsüber in dicht bewachsenen Verstecken am Gewässergrund aufhält.
Er bevorzugt Wassertiefen bis maximal ca. 30 Metern. Ausgewachsene Welse sind territoriale Einzelgänger, während Jungfische häufig in Gruppen anzutreffen sind.
Als wärmeliebender Fisch bevorzugt der Wels Gewässer, die im Sommer eine Temperatur von mindestens 20 Grad Celsius erreichen. An die Wasserqualität und den Sauerstoffgehalt stellt er dagegen geringere Ansprüche. Im Bereich von Flussmündungen dringt der Wels auch ins Brackwasser vor, wobei die Salinität des Wassers maximal 15 ‰ betragen darf.
Der Wels lebt bevorzugt im tiefen Wasser, unter Wehren, in Bodenlöchern oder versteckt im Wurzelgeflecht alter Bäume. Im Winter zieht sich der Wels in größere Tiefen zurück, wo er die kalte Jahreszeit inaktiv verbringt.
Welse sind im Allgemeinen nachtaktive Fische, wobei ihre Aktivität je nach Jahreszeit sehr unterschiedlich sein kann. Wenn sie mit Hilfe ihrer Schwimmblase das Absinken des Luftdrucks wahrnehmen, sind sie auch tagsüber aktiv. Ansonsten liegen Welse meist am Gewässergrund zwischen Wurzeln, Altholz oder Wasserpflanzen und ruhen. Nach Einbruch der Dunkelheit gehen sie auf Jagd.
Sinkt die Wassertemperatur unter 7 °C, stellen Welse die Nahrungsaufnahme ein. In Fließgewässern überwintern sie in tiefen Gumpen in Ufernähe, in stehenden Gewässern ziehen sie sich in tiefere Bereiche zurück und liegen meist auf dem Gewässergrund.
Die Laichzeit des Europäischen Welses ist von Mai bis Juni/Juli bei Temperaturen von mindestens 18°C.
Der Laichvorgang wird oft durch einen plötzlichen Luftdruckabfall (z.B. vor einem Gewitter) ausgelöst.
An flachen, bewachsenen Uferbereichen wird eine Art "Nest" oder eine flache Grube angelegt. In diese werden die ca. 1,4 - 2 mm großen, klebrigen Eier abgelegt (ca. 25.000/kg Körpergewicht, bis zu 500.000 Eier).
Nach der Befruchtung schwellen die Eier an und können einen Durchmesser von bis zu 4,5 mm erreichen. Das Gelege wird anschließend bis zum Schlupf der Fischlarven vom Männchen bewacht und versorgt.
Die Jungfische, die je nach Wassertemperatur nach etwa 2 - 5 Tagen schlüpfen, ernähren sich nach Aufzehrung des Dottersacks in der ersten Zeit von wirbellosen Kleintieren. Europäische Welse gehören zu den am schnellsten wachsenden Fischen und können je nach Nahrungsangebot bereits am Ende des ersten Sommers eine Länge von 50 cm und ein Gewicht von 500 g erreicht haben.
Für 1 kg Gewichtszunahme benötigt der Europäische Wels etwa 6-7 kg Futtertiere. 2-3 Jahre alte Tiere sind bereits mit einem Gewicht von 1-2 kg bereits fortpflanzungsfähig.
Über das Höchstalter eines Welses ranken sich viele Legenden. Nachgewiesen sind mindestens 80 Jahre. Das Längen- und Gewichtswachstum der männlichen Welse ist höher als das der weiblichen
Der Europäische Wels (Silurus glanis) verfügt über einen ausgezeichneten Geruchs- und Geschmackssinn.
Rezeptoren für süß, sauer, bitter und salzig befinden sich im Maul, an den Lippen, Barteln und Flossen sowie in der Haut des Kopfes und des Vorderkörpers.
Das Gehör dieser Welse ist extrem empfindlich und auf Geräusche oberhalb der Wasseroberfläche spezialisiert. Dies wird durch die Verbindung der Schwimmblase mit den Hörorganen über den Weberschen Apparat ermöglicht, der aus den Rippenknochen hervorgeht
Der Wels geht hauptsächlich abends oder nachts auf Nahrungssuche und frisst fast alles, was in sein großes Maul passt.
Da der Verdauungszyklus bei einer Wassertemperatur von etwa 20 Grad Celsius etwa 18 bis 20 Stunden dauert, kann die Nahrungssuche auch schon morgens oder mittags beginnen. Der Europäische Wels ernährt sich von Würmern, Schnecken, Insekten, Krebsen und Fischen, mit zunehmender Größe auch von Fröschen, Mäusen, Ratten und Vögeln.
Der Europäische Wels ist ein beliebter Speisefisch. Sein Fleisch ist grätenarm und hat einen angenehm milden Geschmack. Er versorgt unseren Körper mit wichtigen Nährstoffen wie z.B. Vitamin A, B2, B6, B12, Jod, wichtigen Mineralstoffen und Omega-3-Fettsäuren.
Mehr über die Nährwerte dieses Fisches erfahren Sie hier: Nährwerte des Welses. Ein leckeres Welsrezept ist zum Beispiel Wels gebraten mit Kartoffelsalat.
Erwachsene Welse sind Wirte für verschiedene Bakterien. Weitere Informationen zu bakteriellen Erkrankungen findet Ihr [hier].
Grundangeln, Spinnfischen, Posenangeln
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)
Wallerrute, schwere Spinnrute,
robuste Stationärrolle, Multirolle
0,40 - 0,60 monofil oder 0,36 geflochtene Schnur (55 kg Tragkraft)
geflochtene Schnur bis ca. 30 kg Tragkraft
6/0 - 8/0
Naturköder: Tauwurmbündel (TOP), Köderfisch - Kunstköder: großer Gummifische oder große Wobbler
April/Mai - August/September während der Dämmerung oder in der Nacht
nur sehr robustes Gerät verwenden - der Europäische Wels oder Waller ist sehr kampfstark. Besonders die Rollenbremsen werden einer starken Belastung ausgesetzt. Beim Grundangeln hat sich die Methode mit U-Pose (Unterwasser-Pose) bewährt. Bitte auch auf robuste Wirbel und Karabiner achten. Außerdem empfehlen wir knotenlose (No-Knot) Verbinder zum Verbinden der Angelschnüre, da diese eine Tragkraft von nahezu 99%-100% aufweisen. Auch die Angelhaken sollen mit der "No-Knot" Methode gebunden werden.
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