Fischlexikon: Zährte, Rußnase (Vimba vimba)
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Süßwasserfische"
Übersicht
Die Zährte (Vimba vimba) ist ein Süßwasserfisch aus Mittel- und Osteuropa. Die Zährte kann maximal ca. 50 cm lang und ca. 1,4 kg schwer werden. Die englische Bezeichnung der Zährte lautet "Vimba bream".
In einigen Gewässern kommt die Zährte mit der Nase (Chondrostoma nasus) vor, die ein ähnlich ausgeprägtes oberständiges Maul hat. Bei der Zährte ist der Oberkiefer aber deutlich dunkel gefärbt (Rußnase) und sie hat keine roten Flossen wie die Nase.
Nur in einigen südbayerischen und oberösterreichischen Seen kommt eine Unterart, der See- oder Steinrüßling (Vimba elongata), vor. Er kann schnell mit der Nase verwechselt werden, es fehlt ihm jedoch die scharfe Lippenkante. Im Unterschied zur Zährte hat der Seerüßling eine kurze Schnauze und größere, am Rand bläulich schimmernde, Augen. Auch hat er eine schlankere Körperform und durchgehend gelblich-orange gefärbte Brust- und Bauchflossen.
Merkmale
die wichtigsten Merkmale der Zährte:
- der Körper der Zährte ist gestreckt und seitlich etwas abgeflacht
- der Rücken der Zährte einschließlich ihrer Schnauze ist dunkelgrau bis bläulich-grau gefärbt
- ihre Körperflanken sind silbrig glänzend und zeigen oft einen leicht rötlichen Schimmer
- die Bauchseite der Zährte ist weißlich bis schwach gelblich-orange gefärbt
- während der Laichzeit ist bei den Männchen der Kopf und die Körperoberseite bis zur Seitenlinie glänzend schwarz gefärbt, die Bauchseite ist einschließlich der Lippe und Kehle orangefarben bis rot
- der Kopf der Zährte ist ziemlich lang
- ihre Schnauze ist kegelförmig, fleischig und nasenartig vorgezogen und schwärzlich gefärbt (Rußnase)
- die Mundspalte ist unterständig und von unten gesehen wie ein Hufeisen geformt. Im Vergleich zur Nase ist die Unterlippe der Zährte nicht verhornt
- die Schuppen der Zährte sind mittelgroß, eine Reihe gekielter Schuppen befindet sich zwischen Rücken- und Schwanzflosse
- die Brust-, Bauch- und Afterflossen der Zährte sind blass gelblich bis hellgrau gefärbt, die Flossenbasis ist orangefarben
- die Rücken- und die Schwanzflosse der Zährte sind schwarz bis blauschwarz gefärbt
- die Afterflosse ist mäßig lang
- Flossenformel: D III/8, A III/17-20, P I/15, V II/9-10
- Schuppenformel: 54-61 SL
- Schlundzähne: 5.-5. einreihig
Verwechslungsarten: Die Nase (Chondrostoma nasus) besitzt eine gerade, quer stehende Mundspalte mit hartem Belag auf dem Unterkiefer und eine viel kürzere Afterflosse. Die Afterflosse des Zobel (Abramis sapa) ist dagegen sehr viel länger und seine Schnauze ist nicht nasenartig verlängert. Renken mit "Schnäpelnasen" besitzen eine Fettflosse.
Größe
Die Zährte (Vimba vimba) kann eine maximale Länge von ca. 50 cm erreichen, ihre durchschnittliche Länge beträgt ca. 20-30 cm. Das maximal publizierte Gewicht einer Zährte beträgt 1,4 kg.
Maximales Alter
Die Zährte (Vimba vimba) wird maximal ca. 15 Jahre alt.
Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Zährten leben ähnlich wie die nahverwandten Arten der Gattung "Abramis". Sie bevorzugen langsam fließende Flussunterläufe, kommen aber auch in Seen vor und gehen im Bereich von Ostsee, Schwarzem und Kaspischem Meer auch ins Brackwasser.
Zährten halten sich meist in den flachen Uferzonen auf, wo sie teilweise gemischte Schwärme mit Brachsen und Güstern bilden und den Bodengrund nach Fressbarem absuchen. Die Zährte bildet verschiedene lokale Rassen und Unterarten aus. Die Zährte bevorzugt nährstoffreiche Gewässer mit sandigen oder schlammigen (weichen) Untergründen. Die Zährte ist ein bodenorientiert lebender Schwarmfisch.
Fortpflanzung
Zur Laichzeit (Mai - Juli/August) gehören die sonst unscheinbaren Zährten mit Ihrem schwarz-orangefarbigen "Hochzeitskleid" zu den schönsten europäischen Süßwasserfischen. Männliche Zährten bekommen während der Laichzeit außerdem einen feinen Laichausschlag.
Bei den Zährten existieren stationär lebende und zur Laichzeit flussaufwärts wandernde Populationen. Wandernde Zährten unternehmen Laichwanderungen bis in die Barbenregion, wo sie an flachen, sandigen oder pflanzenreichen Stellen um Uferbereich laichen.
Die Eiablage erfolgt meist nachts und in Portionen, wobei insgesamt 40.000 - 300.000 Eier/Weibchen (je nach Größe und Gewicht des Weibchens und nach geographischem Vorkommen) von 1,4 mm Durchmesser an Steine oder Pflanzen (phyto-lithophil) geklebt werden. Nachdem die Männchen die Eier befruchtet haben, wandern die Elternfische in ihre angestammten Gebiete zurück.
Der Schlupf der Fischlarven erfolgt nach ca. 3-10 Tagen. Da die jungen Zährten keine Haftorgane besitzen, verstecken sie sich am Bodengrund bis der Dottervorrat aufgebraucht ist.
Nahrung
Die Zährte (Vimba vimba) ernährt sich vorwiegend von kleinen Bodentieren (Kleinkrebsen, Würmer, Insekten, Schnecken, Muscheln), manchmal auch von pflanzlicher Nahrung.
Krankheiten
häufige Krankheiten bei Weißfischen (Leuciscidae):
- Blumenkohlkrankheit
Diese Erkrankung tritt beim Aal sowie bei der Ukelei (Laube) auf. Das äußere Erscheinungsmerkmal sind blumenkohlartige Epithelwucherungen an dem Ober- und Unterkiefer [weiterlesen...] - Beulen- oder Knotenkrankheit
Zuerst bilden sich in der Muskulatur härtere Beulen, die mit der Zeit weicher werden und dann nach außen wie ein Geschwür aufbrechen [weiterlesen...] - Fleckenseuche
Die erkrankten Fische weisen in der Haut fleckenartige (runde, ovale oder längliche) Rötungen bzw. weißgraue Nekrosen auf. Später lösen sich an diesen Stellen die Schuppen ab [weiterlesen...] - Infektiöse Bauchwassersucht
Der Bauch der erkrankten Fische ist bei der Infektiösen Bauchwassersucht extrem angeschwollen, die Fische sondern einen hellen, schleimigen Kot ab, der Afterausgang ist entzündet [weiterlesen...] - Kiemennekrose (KN)
An den Kiemen zeigen sich Schwellung, Schleimvermehrung, Erweiterung der Kapillaren und schließlich Blutungen [weiterlesen...] - Pilzerkrankung (Mykose)
Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...] - Rotfleckenkrankheit (PFRD)
Erkrankte Jungfische werden lethargisch, schwimmen nah der Wasseroberfläche oder sinken zum Gewässergrund. Auffallend ist das Zittern des kompletten Körpers der Jungfische [weiterlesen...] - Samtkrankheit
Bei einem starken Befall erscheint die Haut "samtartig", daher der Name "Samtkrankheit". Die Färbung dieses samtartigen Belages ist meistens golden-gelblich. Die Kiemen der befallenen Fische sind außerdem stark verschleimt [weiterlesen...] - Schwimmblasenentzündung (SBE)
Erste Anzeichen für eine Schwimmblasenentzündung sind eine Verdickung sowie eine deutlich gelbliche bis braune Trübung der Schwimmblasenwand im hinteren Bereich der Verbindungsstelle von vorderer und hinterer Kammer [weiterlesen...]
Angelmethoden (so fängt man diese Fische..)
empfohlene Angelmethode
Feedern, Stippfischen, Grundfischen
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)
Rute
z.B. Feederrute (3,60-3,90, Wurfgewicht von 40 - 60 Gramm)
Rolle
Hauptschnur
0,16-0,20 monofile Schnur
Vorfach, Montage
0,12-0,14
Haken, System
16-18-er
Köder
Würmer, Maden, Teig, Mais, Graupen (Gerste, Weizen)
Fangzeit
Mai bis Oktober (bitte unbedingt die Schonzeiten beachten. Für die Zährte gilt in einigen Bundesländern ein ganzjähriges Fangverbot)
zusätzliche Tipps
die Köder sollten stets am Grund präsentiert werden
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