Fischlexikon: Scarus zelindae

Übersicht

Scarus zelindae ist ein Meeresfisch aus dem südwestlichen Atlantik. Er erreicht eine maximale Länge von etwa 34 cm. Scarus zelindae gehört zur Familie der Lippfische (Labridae), zur Unterfamilie der Papageifische (Scarinae) und zur Gattung Scarius. Sein englischer Name lautet Zelinda's parrotfish.

Merkmale

Scarus zelindae (im Schleimkokon)

Merkmale von Scarus zelindae:

• der Körper von Scarus zelindae ist langgestreckt, kräftig und seitlich abgeflacht
• der Kopf ist länglich geformt, das Kopfprofil parabolisch
• die Augen sitzen hoch oben am Kopf und stehen etwas hervor. Papageifische können ihre Augen unabhängig voneinander bewegen
• die Vorderzähne des Ober- und Unterkiefers sind kräftig und miteinander verschmolzen bzw. zu einem Schnabel verwachsen. Sie bilden ein Zahnschild, die Schneidekanten sind gekerbt bzw. gezackt
• Männchen in der Endphase (Terminalphase) haben in der Regel einen oberen und zwei untere verlängerte Eckzähne
• die Zähne werden teilweise von der Oberlippe bedeckt
• mit Hilfe eines zusätzlichen Gelenks am Unterkiefer kann der Quetschdruck erhöht werden
• Scarus zelindae weidet den Algenaufwuchs von Felsen ab. Seine Nahrung zermahlt er mit seinen in Reihen angeordneten Schlundzähnen
• wie bei vielen Lippfischen ändert sich auch bei dieser Art die Färbung in den verschiedenen Entwicklungsstadien
• die 3 Lebensphasen sind die Jungtierphase, die Anfangsphase und die Endphase
• Jungfische sind weniger farbenfroh. Sie sind braun mit weißen Streifen und einem weißen Bauch
• im Anfangsstadium ist Scarus zelindae an seiner braunen Farbe und den drei bis vier seitlich angeordneten weißen Flecken mit einem weißen Streifen auf der Schwanzflosse zu erkennen
• Individuen im Endstadium haben eine orange-gelbe Färbung im Bereich um den Mund oder am unteren Kopf
• es gibt primäre Männchen, die als Männchen geboren werden und ihr Geschlecht nicht ändern, sowie sekundäre Männchen, die als Weibchen geboren werden und später ihr Geschlecht und ihre Farbe ändern, um Männchen zu werden
• sekundäre Männchen sind am Körper bläulich-grün mit einem gelben Band auf der Schwanzflosse. Sie haben außerdem drei bis vier weiße Punkte oder Streifen an der Basis der Rückenflosse
• Sowohl die Weibchen als auch die primären Männchen sind dunkelviolett gefärbt und haben die gleichen vier weißen Flecken
• wenn keine geschlechtsreifen Männchen vorhanden sind, wechseln große adulte Weibchen ihr Geschlecht und werden zu Männchen
• Flossenformel: D IX/10, A III/9

Größe

Die maximale Länge von Scarus zelindae beträgt etwa 34 cm.

Maximales Alter

Das Höchstalter von Scarus zelindae beträgt etwa 5-7 Jahre.

Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Scarus zelindae ist die einzige Art der Papageifische, die im südwestlichen Atlantik beheimatet ist.

Im Endstadium sind diese Papageifische häufig in Korallen- und Felsriffen zu finden, die tiefer im Ozean und weiter von der Küste entfernt liegen. Jungfische hingegen halten sich in einem Aufzuchtsgebiet in seichteren Riffen in Küstennähe auf.

Einige spezifische Lebensräume mit einer hohen Populationsdichte dieser Art sind die Feuerkorallenkolonien der Abrolhos-Bank und der Davies-Bank. Grund dafür ist, dass diese Lebensräume einen hohen Anteil an Cyanobakterien aufweisen, die für Papageifische eine wichtige Nährstoffquelle darstellen.

Aquaristik-Info

Temperatur: 22 °C - 27 °C
Aquarium: ab ca. 2.000 Liter (nur für große Schauaquarien geeignet)

Fortpflanzung

Scarus zelindae ist ein ein proterogyner Zwitter (Hermaphrodit). Bei Erreichen der Geschlechtsreife ist er zunächst weiblich und verwandelt sich später in ein Männchen.

Für weitere Informationen zur Fortpflanzung des Scarus zelindae siehe die Beschreibung der Familie der Lippfische (Labridae).

Nahrung

Scarus zelindae ernährt sich hauptsächlich von Algenaufwuchs, den er mit seinem Schnabel von den Korallen abschabt, und von kleinen Organismen, die in den Algen leben. Damit erfüllt er eine wichtige Funktion im Ökosystem und verhindert das Überwachsen der Korallen.

Bei der Nahrungsaufnahme nimmt er große Mengen mineralischer Partikel auf, die er später wieder ausscheidet. Die Ausscheidungen sehen aus wie weiße Wolken, die hauptsächlich aus Korallenkalk bestehen.