Fischlexikon: Takifugu rubripes

Übersicht

Takifugu rubripes

Takifugu rubripes ist ein Meeresfisch, der vom Japanischen Meer und dem Ostchinesischen Meer bis zum südlichen Sachalin vorkommt.

Takifugu rubripes wird maximal etwa 80 cm lang. Er gehört zur Familie der Kugelfische (Tetraodontidae) und zur Gattung Takifugu. Er wird manchmal auch „Tiger-Kugelfisch” genannt. Sein englischer Name lautet „Japanese pufferfish”.

Diese Kugelfische leben am Meeresgrund in Tiefen von 10 bis 135 Metern.

Wenn Gefahr droht, kann sich Takifugu rubripes, wie alle Kugelfische, seinen Körper aufblähen, indem er ruckartig Wasser aus der Mundhöhle in eine sackartige Erweiterung des Magens auf der Bauchseite presst.

Jungfische vertragen einen großen Salinitätsbereich (Salzgehalt) und verbleiben zunächst in Flussmündungen und Lagunen, wo sie ein Jahr lang heranwachsen, bevor sie endgültig ins offene Meer abwandern.

Zubereiteter Kugelfisch gilt in Japan, Korea und China trotz seiner Giftigkeit als Delikatesse (Fugu). Aufgrund seines hohen Giftgehalts darf er nur von speziell lizenzierten Köchen zubereitet werden. Die Arten der Gattung Takifugu werden häufig als Fugu verzehrt.

Giftigkeit

Viele Arten der Kugelfische sind giftig. Der in den Fischen enthaltene Giftstoff Tetrodotoxin reichert sich im Laufe ihres Lebens in verschiedenen Körperteilen in unterschiedlicher Intensität an, da er teilweise mit der Nahrung aufgenommen wird. Bei weiblichen Tieren konnte – insbesondere in den Fortpflanzungsorganen – eine deutlich höhere Konzentration des Toxins nachgewiesen werden.

Dieses Gift wird jedoch nicht von den Kugelfischen selbst, sondern von symbiotischen Bakterien in ihrem Gewebe produziert. Die eigentliche Quelle sind Bakterien der Gattungen Pseudomonas und Vibrio, die in den Fischen leben. Tetrodotoxin ist eines der stärksten bekannten nicht proteinartigen Gifte: Die tödlich (letale) Dosis beträgt nur etwa 10 µg/kg Körpergewicht. Hier findet ihr weitere Informationen über die giftigsten Fische der Welt.

Was ist giftig

Der Kugelfisch Takifugu rubripes enthält in seiner Leber, seinem Darm und seinen Eierstöcken eine hohe Konzentration des Giftes Tetrodotoxin. Fleisch, Haut und Hoden sind hingegen ungiftig.

Symptome

Zwischen etwa fünfzehn Minuten und wenigen Stunden nach dem Verzehr des Fisches beginnen die Zunge und die Lippen an zu brennen bzw. zu prickeln. Diese Symptome können sich sich auf die Extremitäten bis in die Finger und Zehen fortsetzen und in Gefühllosigkeit enden. Letztendlich kann es zu Schwäche und Lähmung der Extremitäten- und der Atemmuskulatur bei vollem Bewusstsein kommen.

Behandlung, Erste Hilfe

Bei ersten Vergiftungssymptomen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Bei fortgeschrittener Symptomatik sollte kein Erbrechen ausgelöst werden. Bei aussetzender Atmung ist eine Mund-zu-Mund-Beatmung durchzuführen, bis der Arzt eintrifft.

Giftinformationszentren (GIZ)

Eine Übersicht über Giftinformationszentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz findet ihr auf dieser Seite.

Merkmale

Takifugu rubripes

wichtige Merkmale von Takifugu rubripes:

• Takifugu rubripes hat einen länglichen, kräftigen Körper, der sich zum Schwanzstiel hin verjüngt
• das kleine Maul ist endständig, die Lippen sind etwas verdickt
• das schnabelartige Maul besteht aus Zähnen, die zu Zahnleisten verwachsen sind. Oben und unten befinden sich jeweils zwei Zahnleisten
• die nackte Haut von Takifugu rubripes ist lederartig, die Schuppen sind zu kurzen Stacheln reduziert
• die Kiemenöffnungen befinden sich im Bereich unmittelbar vor den Brustflossenbasen
• die Grundfärbung von Takifugu rubripes ist beige bis cremefarben
• die Oberseite des Kopfes und die obere Körperhälfte sind mit einem dunkelbraunen bis gräulich-grünen netzartigen Muster bedeckt
• die untere Hälfte der Körperseiten und die gesamte Bauchseite von Takifugu rubripes sind weißlich bis cremefarben
• auf den Körperseiten von Takifugu rubripes befindet sich direkt hinter den Brustflossen ein großer, rundlicher, schwarzer Fleck mit einem hellen Rand
• bei Gefahr kann er seinen Körper aufblähen, indem er ruckartig Wasser aus der Mundhöhle in eine bauchseitige, sackartige Erweiterung des Magens presst
• der Vortrieb von Takifugu rubripes erfolgt hauptsächlich durch die Brustflossen, Rücken- und Afterflosse werden nur unterstützend eingesetzt
• Flossenformel: D 0/16-19, A 0/13-16

Größe

Takifugu rubripes wird maximal etwa 80 cm lang. Die Durchschnittslänge beträgt etwa 40 cm.

Maximales Alter

Das Höchstalter von Takifugu rubripes beträgt etwa 10 Jahre.

Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Takifugu rubripes ist vom Japanischen Meer und dem Ostchinesischen Meer bis zum südlichen Sachalin verbreitet. Er lebt am Meeresgrund in Tiefen von 10 bis 135 Metern.

Fortpflanzung

Für weitere Informationen über die Fortpflanzung dieser Fische siehe die Beschreibung der Familie Kugelfische.

Nahrung

Takifugu rubripes ernährt sich in der Natur hauptsächlich von Wirbellosen und Algen

Bedeutung als Speisefisch

Kugelfische sind in Japan und anderen asiatischen Ländern eine Delikatesse namens Fugu. Aufgrund des hochgefährlichen Nervengifts Tetrodotoxin kann diese jedoch tödlich sein. Diese Fische dürfen daher nur von speziell ausgebildeten und lizenzierten Köchen zubereitet werden.

Außerhalb Japans ist die Zubereitung in der Regel verboten, da die giftigen Teile des Fisches (insbesondere Leber, Eierstöcke und Haut) nur schwer zu entfernen sind und es kein Gegengift gibt.

Für die Zubereitung ist eine mehrjährige Ausbildung erforderlich, um die giftigen von den essbaren Teilen trennen zu können.

Krankheiten

Für weitere Informationen über die Krankheiten dieser Fische siehe die Beschreibung der Familie Kugelfische.