Korallenlexikon: die Korallen-Art "Lobophyllia hemprichii"
Systematik
(Steinkorallen)
(Lobophylliidae)
Info
Lobophyllia hemprichii ist eine Hirnkoralle aus der Ordnung der Steinkorallen (Scleractinia). Sie kann eine Höhe von etwa 25 cm und einen Durchmesser von etwa 5 m erreichen. Lobophyllia hemprichii ist im tropischen und subtropischen Indopazifik verbreitet. In Deutschland wird diese Koralle auch "Doldenkoralle " genannt, die englische Bezeichnung lautet "Lobed brain coral".
Merkmale
wichtige Merkmale von Lobophyllia hemprichii:
- Lobophyllia hemprichii besitzt eine flache oder halbkugelförmige Form, die oftmals an ein Gehirn erinnert. Ihre Polypen sind sehr groß
- sie kommt meistens an den oberen Riffhängen vor, wo sie über große Flächen die dominierende (oder auch die einzige) Art eines Korallenriffs sein kann
- sie bildet oft mit benachbarten Kolonien, die manchmal auch anders gefärbt sind, eine zusammengesetzte Kolonie
- die Koralliten (Skelettschalen) können phaceloid sein (röhrenförmig und auf einer gemeinsamen Basis wachsend) oder eine gewundene, stark gefaltete Form besitzen, bei der sich mehrere Polypen einen langgestreckten Koralliten teilen, und sich zwischen den gemeinsamen Außenwänden tiefe Täler befinden. Diese Form wird auch Flabello-meandroid genannt
- jeder Korallit hat eine Reihe von Septen, die sich in der Dicke verjüngen und hohe scharfe Zähne besitzen
- Lobophyllia hemprichii hat einen Grau-, Rosa-, Violett-, Grün-, Blau- oder Gelbbraunton, manchmal eine einheitliche Farbe und manchmal mit kontrastierenden Regionen. Ihre Tentakel sind immer weiß.
- Lobophyllia hemprichii lebt in einer Symbiose mit Zooxanthellen, von denen sie einen wichtigen Teil der benötigten Nährstoffe über Photosynthese bezieht. Sie benötigt hierzu ausreichend Licht
- Lobophyllia hemprichii ist die häufigste Art der Gattung Acanthastrea. Sie gehört zu den großpolypigen Steinkorallen (LPS - Long Polyp Scleractinia)
Lebensraum
Lobophyllia hemprichii ist im tropischen Indopazifik und subtropischen verbreitet: das Verbreitungsgebiet reicht vom Roten Meer, dem Golf von Aden und der Ostküste Afrikas über den Indischen Ozean und den Golf von Bengalen bis nach Japan, Indonesien, Neuguinea und Australien.
Das Habitat dieser Koralle sind meistens Wassertiefen zwischen 9-15 m, gelegentlich auch bis etwa 50 m. Sie kommt meistens an den oberen Riffhängen vor, wo sie über große Flächen die dominierende (oder auch die einzige) Art eines Korallenriffs sein kann.
Aquaristik-Info
Temperatur: ca. 24 °C - 26 °C
Nitrat (NO3−): < 15 mg/L
Nitrit (NO2−): < 0,1 mg/l
Phosphat (PO4): < 0,2 mg/L
Kalzium (Ca2+): 420 mg/L
pH-Wert: ca. 7,8 - 8,5 (optimal: 8,2-8,3)
Carbonhärte: 7-10 °KH
Salinität: 34–35 ppt (g/L)
Dichte: 1.022-1.024 g/ml bei 25 °C
Lichtansprüche: mittel-hoch
Strömung: schwach-mittel
Aquarium: mindestens 200 Liter
Schwierigkeit: nicht für Anfänger geeignet
Fütterung:
Plankton, Zooxanthellen (Licht)
Haltung:
Diese Korallenart benötigt sehr viel Licht, sie sollte daher weiter oben im Aquarium angesiedelt werden. Sie ernährt sich hauptsächlich von Zooxanthellen und muss daher nicht zusätzlich gefüttert werden. Sie nimmt mit ihren Polypen jedoch auch Schwebstoffe aus dem Wasser auf. Sie ist äußerst empfindlich gegen Fadenalgen und Bohralgen.
Die Wassertemperatur sollte etwa 24 °C betragen. Eine mittlere Strömung ist notwendig, die Pumpe sollte die Koralle jedoch nicht direkt anströmen. Pro Woche sollte ein Wasserwechsel von mindestens 5% durchgeführt werden (oder 10% monatlich). Das Wasser sollte stets klar sein. Diese Steinkoralle wächst relativ langsam.
Fortpflanzung/Zucht:
Weiterführende Informationen zur Fortpflanzung findet ihr auf der Seite Ordnung Steinkorallen.
Nahrung
Lobophyllia hemprichii bezieht in freier Natur den Hauptteil der benötigten Nährstoffe durch Zooxanthellen. Zusätzlich ernährt sie sich mit Plankton, das sie mit Hilfe ihrer Polypen aus dem Wasser filtert.
Krankheiten
nachfolgend einige Korallen-Krankheiten:
- Korallenbleiche (bei Steinkorallen)
Als Korallenbleiche wird das Phänomen bezeichnet, dass Korallen unter Stress ihre Zooxanthellen ausstoßen und danach absterben können. Die Korallenbleiche tritt oft bei zu warmen oder zu kaltem Wasser, bei Umweltverschmutzungen, abrupter Veränderung der Salinität oder zu intensiver Sonneneinstrahlung auf. - Black band disease
Charakteristisch ist ein schwarz-violettes Band das langsam über das lebende Gewebe der Koralle kriecht, das Gewebe dabei zersetzt und ein entblößtes, totes Korallenskelett hinter sich lässt. - Porpostoma notatum
Porpostoma notatum ist eine die Meere bewohnende Wimperntierchen-Art. Der Einzeller ist unter dem Synonym Helicostoma notata in der Aquaristik bekannt, da er eine Krankheit an Korallen verursacht.
[weitere Informationen: Porpostoma notatum] - White pox disease
Wissenschaftler haben nunmehr nachgewiesen, dass die Bakterienart Serratia marcescens bei Steinkorallen der Art Acropora palmata die sogenannte White pox Krankheit (White pox disease) auslöst. Gentests und Laborversuche ergaben, dass dieser für Korallen tödliche Keim nicht von anderen Tieren stammt, sondern aus Abwässern des Menschen - Stony Coral Tissue Loss Disease (SCTLD)
Von dieser Krankheit können etwa 20 Arten von Hartkorallen befallen werden. Zurzeit verursacht diese Krankheit erhebliche Schäden an Korallenriffen in der Karibik. SCTLD wird wahrscheinlich durch bakterielle Krankheitserreger verursacht und kann durch direkten Kontakt und den Wasserkreislauf auf andere Korallen übertragen werden. Zurzeit werden viele Anstrengungen unternommen, um den Krankheitserreger zu identifizieren und erkrankte Korallen zu behandeln.
Literaturnachweise
- Internet: Wikipedia
Urheberrechte für den Text
Bildrechte
Viele Bilder unseres Fischlexikons sind durch Creative Commons (abgekürzt CC) oder andere Urheberrechte geschützt. Creative Commons ist nicht der Name einer einzigen Lizenz. Die verschiedenen Lizenzen von Creative Commons weisen vielmehr große Unterschiede auf. Weitere Informationen zu Creative Commons Lizenzen findet Ihr [hier].
Informationen zur GNU-Lizenz für freie Dokumentation (kurz: GFDL) findet ihr [hier].
Die Urheber und Lizenzrechte für die Bilder auf dieser Seite werden angezeigt, wenn Ihr auf das jeweilige Bild oder auf "Bildrechte anzeigen" klickt.
Alle Bilder wurden von uns digital bearbeitet und in der Größe beschnitten.
Haftungsausschluss, Youtube-Videos
Alle Artikel unseres Fischlexikons dienen ausschließlich der allgemeinen Information und erheben keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit wird keine Haftung übernommen.
Wenn diese Seite Videos enthält und Ihr ein Video anklickt (öffnet), werden personenbezogene Daten (IP-Adresse) an den Betreiber des Videoportals (YouTube) gesendet. Daher ist es möglich, dass der Videoanbieter Eure Zugriffe speichert und Euer Verhalten analysieren kann. Dies geschieht jedoch erst, wenn Ihr ein Video auf dieser Seite öffnet.
Alle Bilder wurden von uns digital bearbeitet und beschnitten. Weitere Infos unter "Bildrechte".


