Korallenlexikon: die Korallen-Art "Porites astreoides"
Systematik
(Steinkorallen)
(Poritidae)
Info
Porites astreoides, im Handel auch "Senfhügelkoralle " genannt, ist eine Koralle aus der Ordnung der Steinkorallen (Scleractinia) und der Familie Poritidae. Sie ist im Karibischen Meer, im westlichen tropischen Atlantik in Nord-, Mittel- und Südamerika und im östlichen tropischen Atlantik in Westafrika verbreitet. Die englische Bezeichnung dieser Steinkoralle lautet "Mustard hill coral".
Merkmale
wichtige Merkmale von Porites astreoides:
- Porites astreoides besteht aus zahlreichen, sehr kleinen Einzelpolypen
- je nach Wassertiefe bildet sie unterschiedliche Formen: während sie in mittleren Tiefen eine halbkugelförmige, hügelige Form besitzt, ist sie in größeren Tiefen eher abgeplattet. In Höhlen oder unter Überhängen sind die Platten abgewinkelt, um die maximale Lichtmenge zu erhalten
- sie kann Durchmesser von etwa 60 cm erreichen
- die Koralliten (Korallenkelche) sind klein und dicht gepackt und verleihen der Koralle ein poröses Aussehen
- die Polypen haben jeweils sechs Tentakel und werden im Allgemeinen tagsüber zurückgezogen
- diese Koralle ist gelb, gelblich-grün, blassgrau oder blassbraun gefärbt. Die Färbung erhält sie von Zooxanthellen, die symbiotisch im Korallengewebe leben
- Porites astreoides gehört zu den kleinpolypigen Steinkorallen (SPS - Small Polyp Scleractinia)
- die Anforderungen an die Wasserqualität und die Beleuchtung sind bei diesen Korallen höher als bei den großpolypigen Steinkorallen (LPS - Long Polyp Scleractinia)
- die Arten der Gattung Porites sind in Bezug auf die Wasserqualität jedoch nicht so anspruchsvoll wie die Arten der Gattung Acropora
- Porites astreoides lebt in einer Symbiose mit Zooxanthellen, von denen sie einen wichtigen Teil der benötigten Nährstoffe über Photosynthese bezieht. Sie ernährt sich jedoch auch Plankton und Bakterien
Lebensraum
Porites astreoides ist im Karibischen Meer, im westlichen tropischen Atlantik in Nord-, Mittel- und Südamerika und im östlichen tropischen Atlantik in Westafrika verbreitet. Das Habitat dieser Korallen sind meist flachere Bereiche unter 15 m Tiefe. Gelegentlich findet man sie jedoch auch in tieferen Bereichen bis etwa 50 m.
Aquaristik-Info
Temperatur: ca. 24 °C - 26 °C
Nitrat (NO3−): < 15 mg/L
Nitrit (NO2−): < 0,1 mg/l
Phosphat (PO4): < 0,2 mg/L
Kalzium (Ca2+): 420 mg/L
pH-Wert: ca. 7,8 - 8,5 (optimal: 8,2-8,3)
Carbonhärte: 7-10 °KH
Salinität: 34–35 ppt (g/L)
Dichte: 1.022-1.024 g/ml bei 25 °C
Spurenelemente: Kalzium 420-440 mg/L, Magnesium 1100-1300 mg/L
Lichtansprüche: sehr hoch
Strömung: mittel bis turbulent
Aquarium: ab ca. 250 Liter
Schwierigkeit: nur für sehr erfahrene Aquarianer geeignet
Fütterung:
Plankton (pflanzliche und tierische Mikroorganismen), im Wasser gelöste Spurenelemente und Nährstoffe, Zooxanthellen / Licht
Haltung:
Diese Steinkoralle bildet sehr große Kolonien und kann eine Größe von etwa 500 cm erreichen. Sie kann über 200 Jahre alt werden.
Die Lichtansprüche dieser Koralle sind sehr hoch, daher sollte sie weiter oben im Riffaquarium angesiedelt werden. Die Wassertemperatur sollte sich zwischen 23 °C - 27 °C bewegen, da sie ansonsten ausbleichen kann. Die Strömung des Wasser kann schon etwas stärker sein, die Pumpe sollte die Koralle jedoch nicht direkt anströmen.
Pro Woche sollte ein Wasserwechsel von mindestens 5% durchgeführt werden (oder 10% monatlich). Das Wasser sollte stets klar sein.
Die Arten der Gattung Porites sind in Bezug auf die Wasserqualität nicht so anspruchsvoll wie die Arten der Gattung Acropora, sie benötigen jedoch viel Licht.
Zucht/Fortpflanzung:
Einige Kolonien von Porites astreoides sind weiblich, während andere zwittrig sind. Die sexuelle Fortpflanzung erfolgt mit männlichen Keimzellen, die um die Zeit des Neumonds ins Meer freigesetzt werden. Das Sperma wird in andere Polypen gezogen, wo die Befruchtung stattfindet.
Die Larven werden zunächst ausgebrütet, aber zur Vollmondzeit ins Meer entlassen. Die Planulalarven treiben dann einige Zeit mit den Strömungen, bevor sie sich auf dem Meeresboden niederlassen und sich in neue Polypen verwandeln.
Jeder Polyp wächst zu einer neuen Kolonie, indem er ein kalkhaltiges Skelett absondert und austreibt. Dies ist anfangs eine extratentakuläre Knospung, die an der Seite des Polypen stattfindet Zu einem späteren Zeitpunkt in der Entwicklung der Kolonie ist die Knospung intratentakulär und findet innerhalb des Tentakelrings statt.
Weitere Informationen über die Fortpflanzung von Steinkorallen findet Ihr auf der Seite "Ordnung Steinkorallen".
Nahrung
Die Polypen von Porites astreoides nehmen ihre Nahrung in freier Natur hauptsächlich nachts zu sich. Dann strecken ihre Tentakel aus, um Zooplankton und Bakterien zu fangen. Einen wichtigen Teil ihres Nahrungsbedarfs bezieht die Koralle auch durch die Photosynthese der Zooxanthellen im Sonnenlicht.
Krankheiten
nachfolgend einige Korallen-Krankheiten:
- Korallenbleiche (bei Steinkorallen)
Als Korallenbleiche wird das Phänomen bezeichnet, dass Korallen unter Stress ihre Zooxanthellen ausstoßen und danach absterben können. Die Korallenbleiche tritt oft bei zu warmen oder zu kaltem Wasser, bei Umweltverschmutzungen, abrupter Veränderung der Salinität oder zu intensiver Sonneneinstrahlung auf. - Black band disease
Charakteristisch ist ein schwarz-violettes Band das langsam über das lebende Gewebe der Koralle kriecht, das Gewebe dabei zersetzt und ein entblößtes, totes Korallenskelett hinter sich lässt. - Porpostoma notatum
Porpostoma notatum ist eine die Meere bewohnende Wimperntierchen-Art. Der Einzeller ist unter dem Synonym Helicostoma notata in der Aquaristik bekannt, da er eine Krankheit an Korallen verursacht.
[weitere Informationen: Porpostoma notatum] - White pox disease
Wissenschaftler haben nunmehr nachgewiesen, dass die Bakterienart Serratia marcescens bei Steinkorallen der Art Acropora palmata die sogenannte White pox Krankheit (White pox disease) auslöst. Gentests und Laborversuche ergaben, dass dieser für Korallen tödliche Keim nicht von anderen Tieren stammt, sondern aus Abwässern des Menschen - Stony Coral Tissue Loss Disease (SCTLD)
Von dieser Krankheit können etwa 20 Arten von Hartkorallen befallen werden. Zurzeit verursacht diese Krankheit erhebliche Schäden an Korallenriffen in der Karibik. SCTLD wird wahrscheinlich durch bakterielle Krankheitserreger verursacht und kann durch direkten Kontakt und den Wasserkreislauf auf andere Korallen übertragen werden. Zurzeit werden viele Anstrengungen unternommen, um den Krankheitserreger zu identifizieren und erkrankte Korallen zu behandeln.
Literaturnachweise
- Internet: Wikipedia (englisch)
Urheberrechte für den Text
Bildrechte
Viele Bilder unseres Fischlexikons sind durch Creative Commons (abgekürzt CC) oder andere Urheberrechte geschützt. Creative Commons ist nicht der Name einer einzigen Lizenz. Die verschiedenen Lizenzen von Creative Commons weisen vielmehr große Unterschiede auf. Weitere Informationen zu Creative Commons Lizenzen findet Ihr [hier].
Informationen zur GNU-Lizenz für freie Dokumentation (kurz: GFDL) findet ihr [hier].
Die Urheber und Lizenzrechte für die Bilder auf dieser Seite werden angezeigt, wenn Ihr auf das jeweilige Bild oder auf "Bildrechte anzeigen" klickt.
Alle Bilder wurden von uns digital bearbeitet und in der Größe beschnitten.
Haftungsausschluss, Youtube-Videos
Alle Artikel unseres Fischlexikons dienen ausschließlich der allgemeinen Information und erheben keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit wird keine Haftung übernommen.
Wenn diese Seite Videos enthält und Ihr ein Video anklickt (öffnet), werden personenbezogene Daten (IP-Adresse) an den Betreiber des Videoportals (YouTube) gesendet. Daher ist es möglich, dass der Videoanbieter Eure Zugriffe speichert und Euer Verhalten analysieren kann. Dies geschieht jedoch erst, wenn Ihr ein Video auf dieser Seite öffnet.
Alle Bilder wurden von uns digital bearbeitet und beschnitten. Weitere Infos unter "Bildrechte".


