Fischlexikon: Döbel (Squalius cephalus)


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Süßwasserfische"

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Name:
Döbel
Ordnung:
(deutsch)
Karpfenartige
Familie:
(deutsch)
Weißfische
Gattung:
Gattung+Art:
Squalius cephalus
gesamt:
2891 Fischarten

Übersicht

Döbel (Squalius cephalus) - Autor: Lanzi - Lizenz: CC BY-SA 3.0

frisch gefangener Döbel

Der Döbel (Squalius cephalus) ist in fast ganz Europa verbreitet und kann eine maximale Länge von ca. 70 cm und ein maximales Gewicht von ca. 5 kg erreichen.

Der Döbel ist ein Süßwasserfisch aus der Gattung "Squalius" und der Familie der Weißfische (Leuciscidae). Er ist einer der Leitfische der Äschen- und Barbenregion.

Der Döbel ist ein weit verbreiteter Angelfisch in unseren Gewässern. Er wird auch Dickkopf genannt, was seinem launischen Wesen durchaus gerecht wird.

Viele Angler halten den Döbel für einen minderwertigen Fisch, was ihm aber nicht gerecht wird. Sowohl als kampfstarker Beutefisch als auch kulinarisch ist er durchaus eine wertvolle Art.

Man nennt den Döbel auch "Aitel", "Alet", "Breitschädel", "Dickkopf" oder "Diebling", im Englischen heißt er "Chub" oder "European chub". Sein Synonym ist "Leuciscus cephalus".


Korpulenzfaktor (KF)

Für diese und einige andere Fischarten wurde ein sogenannter Korpulenzfaktor (abgekürzt KF) festgelegt. Mit Hilfe dieses Korpulenzfaktors kann aus der Fischlänge das Fischgewicht bzw. aus dem Fischgewicht die Fischlänge berechnet werden. Diese Berechnung kann mit Hilfe unseres Fisch-Kalkulators durchgeführt werden.


Merkmale

Döbel (Squalius cephalus) - Autor: Thomas Pruss - Lizenz: CC BY-SA 3.0

Das Maul eines Döbel

Die wichtigsten Merkmale des Döbels:

  • der Körper des Döbels ist spindelförmig, kräftig und im Querschnitt fast rund
  • die Körperfärbung ist silbrig bis goldfarben, der Rücken ist etwas dunkler bräunlich bis olivbraun. Die Bauchseite ist schmutzig weißlich bis gelblich
  • der Döbel hat einen großen Kopf mit stumpfer Schnauze, endständigem Maul und tiefer Maulspalte, die fast bis zu den Augen reicht
  • im Maul hat der Döbel statt Zähnen eine rundum laufende Hornschneide
  • der Döbel hat relativ große, harte, dunkel gerandete Schuppen, die eine netzartige Zeichnung ergeben
  • der Außenrand der Afterflosse ist in gespreiztem Zustand konvex nach außen gewölbt
  • die Bauch- und Afterflossen des Döbels sind rötlich gefärbt, die übrigen Flossen sind hell und fast durchsichtig. Die Schwanzflosse wird zum Hinterrand hin etwas dunkler
  • Schlundzähne: 2.5-5.2, Enden gebogen
  • Schuppenformel: SL (44) 45-46

Verwechslungsarten: Vom Hasel unterscheidet sich der Döbel durch die größeren Schuppen, die endständige Maulspalte und die Form der Afterflosse. Der Graskarpfen hat ein unterständiges Maul und 5 deutliche Schuppenreihen unterhalb der Seitenlinie, der Döbel 3-4 Schuppenreihen. Der Aland hat kleinere Schuppen und eine weniger breite Maulspalte.


Größe

Der Döbel (Squalius cephalus) erreicht normalerweise eine Größe von 30 bis 50 cm, kann aber auch bis zu 70 cm lang werden. Der Döbel kann ein maximales Gewicht von ca. 5 kg erreichen.

Im Jahr 2007 wurde in Großbritannien ein Döbel mit einem Gewicht von 4,2 kg und im September 2010 in der Schweiz ein Döbel mit einem Gewicht von 4,1 kg gefangen.


Maximales Alter

Der Döbel (Squalius cephalus) kann maximal ca. 15-20 Jahre alt werden.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Döbel (Squalius cephalus) - Autor:Algirdas - Lizenz:gemeinfrei

Döbel (Körperstudie)

Der Döbel (Squalius cephalus) lebt als Süßwasserfisch in schnell fließenden Bächen und Flüssen und hält sich meist oberflächennah auf. Der Döbel ist einer der Leitfische der Äschen- und Barbenregion.

Juvenile Döbel leben meist in größeren Schwärmen nahe der Wasseroberfläche und lauern dort auf Insekten (Anflugnahrung).

Große adulte Döbel leben häufig als Einzelgänger oder in kleinen Gruppen von etwa 10 Tieren.

Döbel lieben tiefe, ruhige Stellen abseits der Hauptströmung und bevorzugen Mündungsbereiche anderer Gewässer.

Der Döbel bevorzugt jedoch strömungsarme Bereiche hinter Steinen oder in Buchten. Der Döbel besiedelt die Forellen- und Barbenregion, seltener die Brachsenregion. Der Döbel kommt auch in durchflossenen Seen, Staubereichen und Entwässerungsgräben vor.

Der Döbel ist in fast ganz Europa mit Ausnahme von Schottland, Irland und Nordskandinavien verbreitet. Er kommt auch in der Türkei, Russland, Armenien, Georgien und im Iran vor.

Döbel reagieren relativ empfindlich auf Gewässerverschmutzung und können daher ein Indikator für sauberes Wasser sein.


Fortpflanzung

Döbel (Squalius cephalus) - Autor:Tino Strauss - Lizenz:CC BY-SA 3.0

Rückenflosse eines Döbel

Der Döbel (Squalius cephalus) wird im Alter von 2 bis 4 Jahren geschlechtsreif.

Die Laichzeit des Döbels erstreckt sich je nach Witterung und Wasserstand von April bis Juni.

Zur Laichzeit sucht der Döbel Gewässerabschnitte mit grobkiesigem Untergrund und schnell fließendem, sauerstoffreichem Wasser auf.

Schlammige Untergründe können das Schlüpfen der Fischlarven verhindern.

Die Weibchen legen bis zu 150.000 Eier an Steinen und Wasserpflanzen ab, wo sie vom Männchen befruchtet werden. Die Männchen tragen während dieser Zeit einen körnigen Laichausschlag auf dem Kopf.


Nahrung

Döbel (Squalius cephalus) - Autor:Algirdas - Lizenz: CC BY-SA 3.0

Kopfstudie

Kaum ein heimischer Fisch hat ein so breites Nahrungsspektrum als der Döbel (Squalius cephalus).

Junge Döbel leben bevorzugt in Schwärmen und ernähren bevorzugt von Larven und Nymphen, Anflugnahrung und gelegentlich auch von Pflanzen.

Mit zunehmendem Alter organisiert sich der Döbel in kleineren Schwärmen und wird zum Allesfresser mit ausgeprägten Raubzügen.

Würmer, kleine Fische und Amphibien stehen auf dem Speiseplan des ausgewachsenen Döbels. Auch ins Wasser gefallene Früchte werden nicht verschmäht.

Auch vor Laich und Jungfischen anderer Arten macht der Döbel nicht halt.

Dies führt in manchen Gewässern zu Konflikten mit der Forelle, deren Bestände durch einen zu hohen Döbelbestand nachhaltig geschädigt werden können.


Bedeutung als Speisefisch

Der Döbel oder Aitel (Squalius cephalus) ist wegen seiner vielen Gräten als Speisefisch unbeliebt. Das Fleisch des Döbels ist jedoch sehr schmackhaft und das Grätenproblem kann durch mehrmaliges Einschneiden des Fleisches vor dem Garen (Grillen, Braten, Frittieren) verringert werden.

Natürlich kann man den Döbel auch filetieren, um das Problem mit den Gräten zu lösen. Der Döbel hat ein sehr festes aber nicht besonders aromatisches Fleisch.


Krankheiten

Weitere Infos über Krankheiten dieser Fische findet ihr in der Gattungsbeschreibung "Squalius".


Angelmethoden (so fängt man diese Fische..)

empfohlene Angelmethode

Grundangeln mit Laufbleimontage, Posenangeln (leichte Pose oder Wasserkugel), Spinnfischen
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)

Rute

z.B. Grundrute, Feederrute, Spinnrute (2,10-2,70 m, 10-70 gr), Fliegenrute

Rolle

Stationärrolle

Hauptschnur

0,20 - 0,30 monofil

Vorfach, Montage

0,18

Haken, System

10er bis 14er

Köder

Herbst/Winter: Maden, Würmer (Grundangeln)
Sommer: Schwimmbrot, Trockenfliege, Spinner, BUGS (Insekten-Imitate), Köderfisch, süße Kirschen, Pflaumen, Weintrauben(Spinnrute, Posenmontage)

Fangzeit

Frühjahr und Herbst: mit leichter Posenmontage
Sommer: Fliegenrute (Trockenfliege), Spinnrute (kleine Spinner oder Mini-Wobbler), Matchrute, Bologneserute (Schwimmbrot)

zusätzliche Tipps

Größere und ältere Döbel sind äußerst vorsichtig. Döbel beißen auch nachts


Literaturhinweis
  1. Wikipedia
  2. Süßwasserfische der Welt, Günther Sterba, Urania Verlag, Leipzig 1990. ISBN: 3-89350-991-7
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