Fischlexikon: Graskarpfen, Weißer Amur (Ctenopharyngodon idella)


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Süßwasserfische"

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Name:
Graskarpfen
Ordnung:
(deutsch)
Karpfenartige
Familie:
(deutsch)
Xenocyprididae
Gattung:
Ctenopharyngodon
Gattung+Art:
Ctenopharyngodon idella
gesamt:
2893 Fischarten

Übersicht

Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella)

Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella)

Der Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella), oft auch Weißer Amur genannt, ist ein Süßwasserfisch. Er kann maximal ungefähr 120-150 cm lang und 45 kg schwer werden.

Mit dem Karpfen (Cyprinus carpio) ist der Graskarpfen trotz seines mittlerweile fest eingebürgerten deutschen Namens nicht näher verwandt.

Der Graskarpfen stammt aus Asien: dort kommt er von China bis Ostsibirien (Amur-System) vor. Mittlerweile wurde diese Art durch den Menschen auch in Europa und Amerika verbreitet.

Der Graskarpfen bevorzugt ruhige, tiefe, warme Flüsse. Er ist auch in wärmeren Seen und Teichen zu finden. In Fließgewässern werden kraftsparende Standplätze (Altarme, Buhnenfelder) bevorzugt. Er bevorzugt eine Wassertemperatur zwischen 21 und 26 °C.

Graskarpfen werden oft in verlandeten Teichen oder Seen zur Reduzierung der Unterwasservegetation ausgesetzt.


Korpulenzfaktor (KF)

Für diese und einige andere Fischarten wurde ein sogenannter Korpulenzfaktor (abgekürzt KF) festgelegt. Mit Hilfe dieses Korpulenzfaktors kann aus der Fischlänge das Fischgewicht bzw. aus dem Fischgewicht die Fischlänge berechnet werden. Diese Berechnung kann mit Hilfe unseres Fisch-Kalkulators durchgeführt werden.


Merkmale

Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella)

Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella)

Die wichtigsten Merkmale des Graskarpfens:

  • der Graskarpfen besitzt einen langen und gestreckten Körperbau. Sein Bauch ist abgerundet
  • der Rücken ist olivgrün bis schwärzlich-grünlich gefärbt. In Richtung Bauch wird die Färbung allmählich heller, die Bauchseite ist weißlich gefärbt
  • der Schwanzstiel ist kräftig, die Schwanzflosse ist deutlich eingebuchtet
  • die Schnauze des Graskarpfens ist stumpf, das Maul leicht unterständig. Zwischen den Nasenlöchern befindet sich eine leichte Einbuchtung
  • Bartfäden (Barteln) sind keine vorhanden
  • die großen, silbernen Schuppen des Graskarpfens sind dunkel umrandet, so dass sie wie eine Netzzeichnung wirken
  • die Seitenlinie des Graskarpfens ist vollständig ausgebildet, unter der Seitenlinie befinden sich 5 Reihen von Schuppen, der Seitenlinie sitzen 42-45 Schuppen
  • die Rückenflosse und die (relativ hohe) Afterflosse des Graskarpfens sind kurz und im gespreizten Zustand mit abgerundeter, konvex gewölbter Außenkante
  • Flossenstrahlen: D 0/10, A 0/10-11, P 0/21, V 0/10
  • Schlundzähne: (1)2.(4)5-5(4).2, gesägt
  • Schuppenformel: 42-45 SL

Verwechslungsarten: Der vor allem als Jungfisch sehr ähnliche Döbel oder Aitel (Squalius cephalus) unterscheidet sich durch die endständige Mundspalte, nur 3-4 Schuppenreihen unterhalb der Seitenlinie und die nicht abgerundete Rückenflosse. Der Hasel (Leuciscus leuciscus) unterscheidet sich durch die kleineren Schuppen, die konkave Afterflosse und das fehlende Netzmuster. Beim Schwarze Amur (Mylopharyngodon piceus) sind die Schuppen nicht dunkel umrandet und er besitzt eine Wölbung nach außen zwischen den Nasenlöchern (keine Einbuchtung wie der Graskarpfen).


Größe

Der Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella) wird maximal ca. 120-150 cm lang und bis zu 45 kg schwer. Seine durchschnittliche Länge beträgt ca. 50 cm bis 70 cm.


Maximales Alter

Der Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella) kann über 20 Jahre alt werden.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella) stammt aus Asien: dort kommt er von China bis Ostsibirien (Amur-System) vor. Mittlerweile wurde diese Art durch den Menschen auch in Europa und Amerika verbreitet.

Sein Habitat sind ruhige, tiefe, warme Flüsse. Er ist auch in wärmeren Seen und Teichen zu finden. In Fließgewässern werden kraftsparende Standplätze (Altarme, Buhnenfelder) bevorzugt. Der Graskarpfen bevorzugt warme Wassertemperaturen zwischen 21 und 26 °C.


Fortpflanzung

Der Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella) wird, je nach Wassertemperatur, zwischen 4 und 8 Jahren geschlechtsreif. Bei einer Wassertemperatur über 20° C laichen die Weibchen über kiesigen Untergründen ihre Eier ab. Je nach Wassertemperatur schlüpfen die Fischlarven nach 30-40 Stunden.

Diese ernähren sich zunächst von Zooplankton, ab einer Größe von ca. 5-8 cm gehen sie zu pflanzlicher Kost über. Soweit bekannt ist, pflanzen sich Graskarpfen in Mitteleuropa nicht natürlich fort.


Nahrung

Der Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella) ernährt sich ab einer Länge von 5-8 cm von Wasserpflanzen (vorzugsweise Netzalgen, Laichkräuter, Schilf, Rohrkolben, Seggen, Binsen), wobei Jungpflanzen bevorzugt werden.

In seltenen Fällen frisst der Graskarpfen auch Würmer oder Fischlaich.


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Karpfenfischen (Cyprinidae):

  • Koi-Herpesvirusinfektion
    Die Koi-Herpesvirusinfektion ist eine durch das Koi-Herpesvirus (KHV) verursachte seuchenartige, akut bis subakut verlaufende virale Infektionskrankheit der Karpfen und Koi-Karpfen [weiterlesen...]
  • Beulen- oder Knotenkrankheit
    Zuerst bilden sich in der Muskulatur härtere Beulen, die mit der Zeit weicher werden und dann nach außen wie ein Geschwür aufbrechen [weiterlesen...]
  • Cyprinidenkrankheiten durch Flagellaten
    Erkrankungen durch Trypanosomen verlaufen in den meisten Fällen symptomfrei, lediglich bei stärkerem Befall kann es zu Nierenschäden, Bauchwassersucht und Glotzaugen kommen [weiterlesen...]
  • Fleckenseuche
    Die erkrankten Fische weisen in der Haut fleckenartige (runde, ovale oder längliche) Rötungen bzw. weißgraue Nekrosen auf. Später lösen sich an diesen Stellen die Schuppen ab [weiterlesen...]
  • Frühlingsvirämie der Karpfen (SVC)
    Insbesondere der aufgetriebene Bauch ermöglicht eine klinische Verdachtsdiagnose. Bei der pathologischen Untersuchung stellen sich ein blutig-seröses Exsudat in der Leibeshöhle, Ödeme und punktförmige Blutungen der inneren Organe dar [weiterlesen...]
  • Ichthyobodo necator (Costia necatrix)
    Erste Anzeichen für einen Befall mit diesem Parasiten ist ein schmieriger, grauer Belag auf der Hautoberfläche des Fisches bis hin zur Hauttrübung [weiterlesen...]
  • Infektiöse Bauchwassersucht
    Der Bauch der erkrankten Fische ist bei der Infektiösen Bauchwassersucht extrem angeschwollen, die Fische sondern einen hellen, schleimigen Kot ab, der Afterausgang ist entzündet [weiterlesen...]
  • Karpfenlaus (Argulus foliacaeus)
    Die Karpfenlaus ist nur wenig wirtsspezifisch und bei einer Vielzahl von Fischen aus zahlreichen Fischfamilien nachgewiesen [weiterlesen...]
  • Kiemennekrose (KN)
    An den Kiemen zeigen sich Schwellung, Schleimvermehrung, Erweiterung der Kapillaren und schließlich Blutungen [weiterlesen...]
  • Kratzwürmer
    Die Symptome durch den Kratzwurmbefall sind sehr unterschiedlich und hängen von den infizierten Arten, deren Alter und Konstitution sowie von der Anzahl und der Art der Parasiten ab [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit
    Bei einem starken Befall erscheint die Haut "samtartig", daher der Name "Samtkrankheit". Die Färbung dieses samtartigen Belages ist meistens golden-gelblich. Die Kiemen der befallenen Fische sind außerdem stark verschleimt [weiterlesen...]
  • Nierensphaerosporose
    Die Nierensphaerosporose wird bei adulten (erwachsenen) Cypriniden ab dem 2. oder 3. Lebensjahr durch den Parasiten Sphaerospora renicola verursacht [weiterlesen...]
  • Rotfleckenkrankheit (PFRD)
    Erkrankte Jungfische werden lethargisch, schwimmen nah der Wasseroberfläche oder sinken zum Gewässergrund. Auffallend ist das Zittern des kompletten Körpers der Jungfische [weiterlesen...]
  • Schwimmblasenentzündung (SBE)
    Erste Anzeichen für eine Schwimmblasenentzündung sind eine Verdickung sowie eine deutlich gelbliche bis braune Trübung der Schwimmblasenwand im hinteren Bereich der Verbindungsstelle von vorderer und hinterer Kammer [weiterlesen...]

Angelmethoden (so fängt man diese Fische..)

empfohlene Angelmethode

Grundfischen mit auftreibendem Köder
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)

Rute

z.B. Karpfenrute (Testkurve 2,5 lb)

Rolle

Stationärrolle, robuste Ausführung!

Hauptschnur

0,30-0,35 monofile Schnur

Vorfach, Montage

geflochtenes Vorfach (Soft Carp Braid)

Haken, System

6er-4er (scharf und dünndrahtig)

Köder

Grundfischen: Boilies (süß), Hartmais (Kette): Köder mit Schaumstoff auftreiben lassen (Pop-Up). Außerdem kann auch Schwimmbrot direkt an der Wasseroberfläche präsentiert werden.

Fangzeit

Mai bis Juni bei Wassertemperaturen von 18-20° C. Bei diesen Temperaturen ist auch im Stillwasser genügend Sauerstoff vorhanden.

zusätzliche Tipps

Graskarpfen schwimmen bei Biss oftmals auf den Angler zu - daher unbedingt Swinger einsetzen. Wenn der Sauerstoffgehalt im Stillwasser (See) sinkt, fressen die Fische weniger - daher nicht während Hitzeperioden angeln.


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