Fischlexikon: Russischer Stör, Waxdick (Acipenser gueldenstaedtii)


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Name:
Russischer Stör
Ordnung:
(deutsch)
Störartige
Familie:
(deutsch)
Störe
Gattung:
Acipenser
Gattung+Art:
Acipenser gueldenstaedtii
gesamt:
2888 Fischarten

Übersicht

Russischer Stör (Acipenser gueldenstaedtii)

Russischer Stör (Acipenser gueldenstaedtii)

Der Russische Stör (Acipenser gueldenstaedtii) ist ein Meeresfisch, der ungefähr 230-240 cm lang und über 110 kg schwer werden kann.

Die Heimat des Russischen Störs ist das Schwarze Meer, das Asowsche Meer und das Kaspische Meer einschließlich deren Zuflüsse.

Geographisch werden drei Unterarten unterschieden: Acipenser gueldenstaedtii colchicus (Schwarzes Meer, Asowsches Meer einschl. Donau und Don), Acipenser gueldenstaedtii gueldenstaedtii (Nordkaspisches Meer) und Acipenser gueldenstaedtii persicus (Südkaspisches Meer inkl. Zuflüsse).

Eine weit verbreitete Bezeichnung für den Russischen Stör ist "Waxdick". Er wird außerdem auch "Donau-Stör" oder "Ossietra-Stör" (Lieferant des "Ossietra Kaviars") genannt. Seine englische Bezeichnung lautet "Danube sturgeon".

Der Russische Stör oder Waxdick ist ein anadromer Wanderfisch, der zum Laichen vom Meer in die einmündenden Süßwasserflüsse aufsteigt. Eine frühere nicht wandernde Art, die ausschließlich in den Süßwasserflüssen Wolga, Donau und Ural lebte, ist mittlerweile ausgestorben.

Der Russische Stör oder Waxdick wird kommerziell befischt und ist ein wichtiger Kaviarlieferant. Durch Wasserverbauungen und Überfischung sind die Bestände des Russischen Störs jedoch drastisch zurückgegangen, hauptsächlich im Kaspischen Meer. Im Asowschen Meer werden die Bestände künstlich vermehrt und konnten somit einigermaßen stabil gehalten werden.


Merkmale

Russischer Stör (Acipenser gueldenstaedtii)

Russischer Stör (Acipenser gueldenstaedtii)

Merkmale des Russischen Störs bzw. Waxdicks:

  • der Russische Stör besitzt einen langgestreckten und spindelförmiger Körperbau
  • an der Unterseite seiner relativ kurzen und stumpfen Schnauze (Rostrum) sitzen 4 nicht gefranste Barteln. Diese stehen näher zur Schnauzenspitze als zum Maul
  • auf der Schnauze des Russischen Störs oder Waxdicks befinden sich Sinnesorgane (Elektrorezeptoren), mit denen selbst schwache elektrische Felder und feine Temperaturunterschiede wahrgenommen und somit Beutetiere geortet werden können
  • seine zahnlose Maulöffnung ist quer angeordnet, die wulstige Unterlippe ist in der Mitte unterbrochen (gespalten)
  • sein Rücken und Oberkörper sind dunkelgrün bis bläulich-schwarz gefärbt. Darunter ist er hellgräulich bis hell-bräunlich gefärbt, seine Bauchseite ist cremefarben bis gelblich-weiß
  • der Rücken, die Körperflanken und die Bauchseite des Russischen Störs sind mit 5 Längsreihen aus Knochenschildern bedeckt: auf dem Rücken verläuft eine Längsreihe mit 6-20 Knochenschildern. Auf jeder Körperseite entlang der Seitenlinie verläuft jeweils 1 Reihe mit 20-50 Seitenschildern und auf der Bauchseite jeweils 1 Reihe an der linken und rechten Bauchkante mit jeweils 7-15 Bauchschildern. Diese Knochenschilder besitzen eine rhombische Form und sind mit einer glänzenden Schicht aus Ganoin (Schmelz) überzogen (Ganoidschuppen oder Schmelzschuppen)
  • zwischen den Knochenschildern befinden sich kleine Knochenplättchen. Die großen sowie auch die kleinen Knochenplatten sind bedeutend heller gefärbt als der Untergrund und daher gut sichtbar
  • der Russische Störs oder Waxdick besitzt eine asymmetrische (heterozerke) Schwanzflosse, in deren oberen und verlängerten Hälfte das Ende der Wirbelsäule hineinreicht
  • Flossenformel: D 0/27-48, A 0/16-35

Größe

Der Russische Stör (Acipenser gueldenstaedtii) oder Waxdick wird maximal ca. 230 cm lang, die durchschnittliche Größe beträgt ca. 150 cm. Das max. publizierte Gewicht beträgt 115 kg (gemäß fishbase.org).


Maximales Alter

Der Russische Stör (Acipenser gueldenstaedtii) oder Waxdick wird maximal ca. 50 Jahre alt.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Russischer Stör (Acipenser gueldenstaedtii)

Russischer Stör (Acipenser gueldenstaedtii)

Die Heimat des Russischen Störs oder Waxdicks ist das Schwarze Meer einschließlich der Zuflüsse Donau, Dnjepr (Russland, Ukraine), Bug (Ukraine, Weißrussland, Polen), Dnister (Ukraine und Moldawien), Rioni (Georgien), Inguri (Georgien), das Asowsche Meer mit seinen Zuflüssen Don (Russland) und Kuban (Kaukasus) und das Kaspische Meer mit seinen Zuflüssen Wolga, Ural (Russland und Kasachstan), Kura, Terek und Sulak (Kaukasus).

Als anadromer Wanderfisch wandert der Russische Stör zum Ablaichen die Süßwasserflüsse hinauf und legt hierbei große Strecken von teilweise über 1.000 km zurück.

Der Russische Stör oder Waxdick hält sich hauptsächlich am Meeresboden auf. Er bevorzugt sandige bzw. schlammige Untergründe. Im Sommer bevorzugt er Wassertiefen zwischen 1-30 m und Wassertemperaturen von ca. 12-24 °C. Im Winter sucht er tiefere Bereiche zwischen 20-120 m auf. Er lebt normalerweise solitär, tritt jedoch bei der Laichwanderung in größeren Gruppen auf.


Fortpflanzung

Russischer Stör (Acipenser gueldenstaedtii)

juveniler Russischer Stör

Der Russische Stör (Acipenser gueldenstaedtii) oder Waxdick erreicht seine Geschlechtsreife mit einem Alter von 7 bis 11 Jahren (Männchen) bzw. 11 bis 15 Jahren (Weibchen) bei einer Größe von ca. 100-150 cm.

Das Laichintervall beträgt bei den Männchen 2-3 Jahre, bei den Weibchen 4-6 Jahre.

Die Laichwanderungen, bei denen diese Störe große Strecken von über 1.000 km zurücklegen können, beginnen bei manchen Populationen bereits im Herbst. Diese überwintern in der Nähe der Laichplätze und laichen erst im Folgejahr ab.

Die meisten Russischen Störe bzw. Waxdicks wandern jedoch im Frühjahr die Binnenflüsse hinauf. Bei diesen Laichwanderungen werden Strecken von durchschnittlich 300-600 km zurückgelegt. Einige (wenige) Exemplare laichen bereits im Brackwasser (Mündungsbereich) der Flüsse.

Die eigentliche Laichzeit ist von April-Juni, wenn das Wasser der Binnenflüsse Temperaturen von 9-21 °C erreicht. In der Donau und der Kura (Kaukasus) dauert die Laichzeit länger und kann sich von März bis Ende September erstrecken.

Die Weibchen laichen in der Regel über schottrigen, kiesigen bzw. steinigen, sandigen Untergründen in Wassertiefen von 2-15 m ihre bis zu 300.000 Eier (je nach Größe des Weibchens) ab. Die Eier besitzen einen Durchmesser von ungefähr 3 mm. Die Wassertemperaturen betragen dann ca. 10-15 °C, die Strömungsgeschwindigkeit des Wassers im Laichgebiet ungefähr 1,2 m/sec.

Die ca. 10 mm langen Fischlarven schlüpfen nach ca. 3 - 6 Tagen. Sie ernähren sich zunächst von ihrem großen Dottervorrat und beginnen nach 10-12 Tagen aktiv mit der Nahrungsaufnahme. Sie bleiben bis zu 3 Jahre im Fluss und wandern danach ins Meer. Dort verbleiben sie bis zur Geschlechtsreife.


Nahrung

Der Russische Stör (Acipenser gueldenstaedtii) bzw. Waxdick ernährt sich primär von am Boden lebenden Mollusken (Weichtieren), Würmern, Krebstieren, erwachsene Fische auch von Fischen.

Auf der Nahrungssuche bewegt er sich ständig am Meeresboden, um mit seinen Barteln und Lippen (Geschmacksrezeptoren) den Meeresboden nach Organismen abzutasten. Hat er die Beute ertastet, saugt er sie mit einer abrupten Bewegung auf.


Angelmethoden (so fängt man diese Fische..)

empfohlene Angelmethode

Grundfischen
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)

Rute

z.B. Karpfenrute (3,60-3,90, Wurfgewicht von 60 - 90 Gramm)

Rolle

Stationärrolle oder Multirolle

Hauptschnur

0,30-0,35 monofile Schnur

Vorfach, Montage

0,20-0,25 monofile Schnur

Haken, System

6-er - 8-er

Köder

Fischfetzen (z.B. Lachsstreifen)

Fangzeit

Störe dürfen in der Regel nur in speziellen "Angler-Teichen" gefangen werden. In den meisten Binnengewässern in Deutschland sind Störe ganzjährig geschützt.

zusätzliche Tipps

die Köder sollten dem Russischen Stör stets am Grund angeboten werden


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