Fischlexikon: Kaluga-Hausen, Sibirischer Hausen (Huso dauricus)


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Süßwasserfische"

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Name:
Kaluga-Hausen
Ordnung:
(deutsch)
Störartige
Familie:
(deutsch)
Störe
Gattung:
Huso
Gattung+Art:
Huso dauricus
gesamt:
2893 Fischarten

Übersicht

Der Kaluga-Hausen oder Sibirische Hausen (Huso dauricus) kann eine maximale Länge von ca. 560 cm und ein Gewicht von über 1.000 kg erreichen. Der Kaluga-Hausen zählt damit zu den größten Süßwasserfischen der Welt.

Es existieren 2 Populationen dieser Art: so existiert eine reine Süßwasserpopulation, die ständig im Amur-Flusssystem lebt und eine zweite Population, die auch ins Salzwasser im Küstenbereich des Ochotskischen Meeres (Ostasien) vordringt.

Durch starke Verschmutzung seiner Heimatgewässer und als wichtiger Kaviar-Lieferant, ist der Kaluga-Hausen mittlerweile vom Aussterben bedroht. Er ist (leider noch nicht überall) geschützt und wird oft illegal gefangen. Um die Bestände wieder zu auszubauen, wurden in den 1990er Jahren im Amur zwischen 100.000 und 300.000 junge Störe ausgesetzt.

Da der Kaluga-Hausen vom Aussterben bedroht ist, sollte auf den Verzehr seines Fleisches bzw. seines Kaviars unbedingt verzichtet werden.


Merkmale

Kaluga-Hausen (Huso dauricus)

Kaluga-Hausen m. vorgestülptem Maul

Die wichtigsten Merkmale des Kaluga-Hausen:

  • der Kaluga-Hausen besitzt eine kräftige, massive und getreckte Körperform
  • die Grundfärbung des Rückens und der Körperflanken variiert von grünlich-grau bis gelblich-braun
  • die breite Maulspalte des Kaluga-Hausen ist, wie beim Europäischen Hausen, sichelförmig geformt und reicht bis zum Rand seines Kopfes
  • im Gegensatz zu Stören der Gattung Acipenser, deren Maul sich nach unten öffnet, öffnet sich das (ausstülpbare) Maul des Kaluga-Hausen nach vorne
  • vor Maul des Kaluga-Hausen befinden sich 4 seitlich abgeflachte und ungezähnte Barteln (im Gegensatz zum Europäischen Hausen, dessen Barteln gezähnt sind)
  • der Kopf des Kaluga-Hausen beträgt 27-30% seiner Gesamtlänge, sein Rostrum (Schnauze) 7-9%. Die Kiemenhaut bildet eine freie Falte unter dem Isthmus
  • auf der Schnauze dieses Störs sitzen Sinnesorgane (Elektrorezeptoren), mit denen selbst schwache elektrischer Felder und feine Temperaturunterschiede wahrgenommen und somit Beutetiere geortet werden können
  • sein Körper ist mit 5 Längsreihen von Knochenplatten bzw. Knochenschilden bedeckt: entlang des Rückens verläuft eine Reihe mit 10-16 Knochenschildern, auf jeder Körperseite entlang der Seitenlinie jeweils 1 Reihe mit 32-46 Knochenschildern und auf der Bauchseite jeweils 1 Reihe an der linken und rechten Bauchkante mit jeweils 7-13 Bauchschildern. Durch diese 5 Längsreihen erscheint der Querschnitt des Körpers fünfeckig
  • diese Knochenschilder besitzen eine rhombische Form und sind mit einer glänzenden Schicht aus Ganoin (Schmelz) überzogen (Ganoidschuppen oder Schmelzschuppen)
  • zwischen der Rücken- und der Schwanzflosse befindet sich eine Reihe mit einigen Knochenplatten
  • die 1. Knochenplatte der Rückenreihe ist die größte
  • bei jungen Fischen laufen diese Knochenschilde nach hinten spitz zu. Bei adulten Exemplaren sind die Knochenschilde auf den Körperflanken und auf dem Bauch meistens in die glatte Haut eingebettet und daher verborgen
  • Flossenformel: D 0/43-57, A 0/26-35

Größe

Der Kaluga-Hausen wird maximal ca. 560 cm lang. Das max. publizierte Gewicht beträgt 1.000 kg (fishbase.org). Seine durchschnittliche Länge liegt zwischen 200-250 cm, sein durchschnittliches Gewicht beträgt ca. 50-150 kg.


Maximales Alter

Das maximal veröffentlichte Alter eines Kaluga-Hausen beträgt 80 Jahre.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Kaluga-Hausen (Huso dauricus) kommt endemisch in Ostasien im Amur und seinen Nebenflüssen Ussuri (chin. "Wusuli Jiang"), Songhua Jiang, Nen und Onon, Bureya, Schilka, Argun bzw. Ergun, Seja, Songhua (Songhua Jiang) und dem Ochotskischen Meer vor.

Es existieren mehrere Populationen dieser Art: so existiert eine reine Süßwasserpopulation, die ständig im Amur-Flusssystem lebt und eine zweite Population, die auch ins Brackwasser oder bis ins Salzwasser im Küstenbereich des Ochotskischen Meeres (Ostasien) vordringt.

Diese Salzwasserpopulation verträgt einen Salzgehalt (Salinität) von etwa 11-16 ‰. Eine Salinität von über 20-25 ‰ und niedrige Temperaturen von unter 1-0 °C verkraftet der Kaluga-Hausen nicht und stirbt.

Die Salzwasserpopulation stellt jedoch eine Minderheit dar und macht lediglich 20-25% des Gesamtbestandes des Kaluga-Hausen aus. Juvenile Exemplare ernähren sich im ersten Lebensjahr am Gewässergrund und gehen danach zur pelagischen Jagd auf Knochenfische über.


Fortpflanzung

Der Kaluga-Hausen wird mit einer Länge von 200-230 cm geschlechtsreif. Bei dieser Länge sind die Männchen zwischen 10-21 Jahre alt, die Weibchen 11-23 Jahre. Männliche Kaluga-Hausen laichen alle 2-4 Jahre, weibliche alle 4-8 Jahre.

Die Laichwanderungen, die bis 1.000 km lang sein können, beginnen in der Regel im Herbst (September bis November), in seltenen Fällen im Frühjahr von Februar bis April. Die Kaluga-Hausen wandern in dieser Zeit bodennah flussaufwärts zu ihren Laichplätzen. Kaluga-Hausen, die bereits im Herbst ihre Laichwanderung begonnen haben, warten nun in tieferen Flussbereichen auf das Frühjahr. Während der Laichzeit nimmt dieser Stör keine Nahrung auf.

Zwischen Mai und Juli beginnt der eigentliche Laichvorgang. Das Ablaichen Eier (je nach Größe und Alter des Weibchens von 9.000-über 50.000 Eier/kg Körpergewicht) erfolgt über sandigen, schottrigen bis steinigen Untergründen in 2-10 m Wassertiefe, Wassertemperaturen von ca. 12-21 °C und einer Strömungsgeschwindigkeit des Wassers von 0,5-2 m/s. Die Eier besitzen einen Durchmesser von ca. 3-4 mm.

Die Eier besitzen einen Durchmesser von ca. 3-4 mm, eine dunkle Pigmentierung und einen großen Dottersack. Sie besitzen viele Spalten in der Eihülle, durch die die männlichen Spermien in die Eizelle (Chorion) eindringen können.

Bei einer Wassertemperatur von ca. 14-19 °C schlüpfen die Fischlarven nach ca. 5-7 Tagen. Nach dem Schlupf treiben die Fischlarven flussabwärts. Die ersten 7-12 Tage ernähren sich die Jungfische von Ihrem großen Dottervorrat. Danach gehen sie zur aktiven Nahrungsaufnahme über.


Nahrung

Der Kaluga-Hausen ist ein Raubfisch. Während sich Jungfische im ersten Lebensjahr noch hauptsächlich von Krebstieren, Würmern und sonstigen Wirbellosen ernähren, verzehren sie danach nur noch Fische wie z.B. Karpfenfische. Sobald die Laichwanderung der Lachse einsetzt, fressen sie hauptsächlich diese Lachsfische.


Angelmethoden (so fängt man diese Fische..)

empfohlene Angelmethode

Grundfischen
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)

Rute

z.B. Karpfenrute (3,60-3,90, Wurfgewicht von 60 - 90 Gramm)

Rolle

Stationärrolle oder Multirolle

Hauptschnur

0,35-0,45 monofile Schnur

Vorfach, Montage

0,30 monofile Schnur

Haken, System

4-er - 6-er

Köder

Fischfetzen (z.B. Lachsstreifen) oder ganze Köderfische

Fangzeit

Kaluga-Hausen dürfen in Deutschland in der Regel nur in speziellen "Angler-Teichen" gefangen werden. In den meisten Binnengewässern in Deutschland ist der Kaluga-Hausen ganzjährig geschützt.

zusätzliche Tipps

die Köder sollten dem Kaluga-Hausen stets am Grund angeboten werden


Literaturhinweis
  1. Internet: Wikipedia
  2. Internet: fishbase
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