Fischlexikon: Langflossen-Harnischwels (Sturisomatichthys festivus)


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Süßwasserfische"

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Name:
Langflossen-Harnischwels
Ordnung:
(deutsch)
Welsartige
Familie:
(deutsch)
Harnischwelse
Gattung+Art:
Sturisomatichthys festivus
gesamt:
2888 Fischarten

Übersicht

Der Langflossen-Harnischwels (Sturisomatichthys festivus) ist ein Süßwasserfisch aus der Gattung Sturisomatichthys und der Familie Harnischwelse (Loricariidae). Er stammt aus Südamerika, wo er im Flussbecken des Lago de Maracaibo in Venezuela verbreitet ist. Im Fachhandel wird dieser Stör fälschlicherweise auch oft als Goldbartwels oder Goldstörwels (Sturisoma aureum) angeboten.


Merkmale

Langflossen-Harnischwels (Sturisomatichthys festivus)

Langflossen-Harnischwels (mit Laich)

wichtige Merkmale des Langflossen-Harnischwelses:

  • seine Körperform ist extrem langgestreckt und schlank und gleicht einem langen, dünnen Zweig
  • die Grundfärbung des Langflossen-Harnischwelses ist bräunlich
  • an den Körperseiten zieht sich ein dunkelbraunes Längsband
  • dieses beginnt an der Spitze des Rostrum, zieht sich über die Augen und endet am Schwanz
  • dieses Längsband ist am Schwanzstiel oft unterbrochen und besteht nur noch aus einzelnen Flecken
  • seine Flossen sind transparent und von vielen dunkelbraunen Punkten oder länglichen Flecken bedeckt
  • sein Kopf ist durch ein Rostrum verlängert (wie bei den meisten Stören) und sein Maul ist unterständig
  • der Langflossen-Harnischwels besitzt große und sichelförmige Brust- und Rückenflossen
  • seine Schwanzflosse sitzt an einem langen Schwanzstiel und endet meist in langen Filamenten

Verwechslungsarten: Der Langflossen-Harnischwelses (Sturisomatichthys festivus) wird im Zoohandel oft als Goldbartwels oder Goldstoerwels (Sturisoma aureum) angeboten. Der Langflossen-Harnischwels unterscheidet sich jedoch von diesem durch seine lange und gebogene Rückenflosse und den Flossenfilamenten. Sturisoma aureum besitzt kürzere Flossen.


Größe

Der Langflossen-Harnischwels (Sturisomatichthys festivus) kann max. ca. 30 cm lang werden.


Maximales Alter

Das maximale Alter des Langflossen-Harnischwelses (Sturisomatichthys festivus) ist uns zurzeit nicht bekannt.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der natürliche Lebensraum des Langflossen-Harnischwelses ist das Becken des Lago de Maracaibo in Venezuela. Diese Welse bevorzugen mäßig bis schnell fließende Gewässer mit totem Holz.


Aquaristik-Info

Temperatur: 22-26 °C
pH-Wert: ca. 6,5-7,5
Gesamthärte: bis 2-15 °dH
Wasserregion: unten
Aquarium: ab ca. 120 cm Beckenlänge

Fütterung:
Allesfresser, vorzugsweise pflanzliches Futter: Grünalgen, frisches überbrühtes Gemüse (z.B. Erbsen, Brokkoli, Zucchini, Spinat, rohe Kartoffeln, Löwenzahn oder Paprika), Pellets, Granulat, Frostfutter. Obwohl er auch anderes Futter frisst, sollte er vorzugsweise mit pflanzlichem Futter gefüttert werden, da er sich in freier Natur rein vegetarisch ernährt.

Haltung:
Grundsätzlich wird eine Haltung im Artenbecken empfohlen, der kann jedoch problemlos mit anderen friedlichen Fischen vergesellschaftet werden. Er sollte in Gruppen von ca. 5-6 Tieren gehalten werden. Bei mehreren Tieren sollte für jedes Tier ein Rückzugsgebiet vorhanden sein.

Da viele Welse auch an Wasserpflanzen knabbern bzw. diese fressen, sollte auf diese Pflanzen verzichtet werden. Wenn man unbedingt ein bepflanztes Becken wünscht, empfehlen wir robuste Pflanzen wie z.B. Wasserkelche (Cryptocoryne), Speerblatt (Anubias) oder Javafarne (Microsorum pteropus). Die Beleuchtung kann mit einigen Schwimmpflanzen wie z.B. Beispiel Wassersalat (Muschelblume) oder Schwimmfarnen abgeschattet werden. Es sollte jedoch noch genügend Licht für das Wachstum von Algen vorhanden sein.

Ausreichend Versteckmöglichkeiten wie zum Beispiel Tonröhren, Schieferplatten, Wurzeln (wichtig!) oder sonstige Hölzer sind unbedingt erforderlich. Beim Einsatz von Moorkienholz ist zu beachten, dass die darin enthaltenen Huminsäuren den pH-Wert senken und das Wasser bräunlich färben.

Der Beckenboden sollte aus Sand oder feinem Kies (kein scharfkantiger Kies, damit die Barteln nicht verletzt werden). Damit die Algen gut gedeihen, sollte das Becken ausreichend beleuchtet werden.

Mit Hilfe einer starken Umwälzpunkte sollte das Wasser gut durchströmt werden. Diese Störwelse reagieren empfindlich auf starke Schwankungen der Wasserparameter, daher sollten eher häufige und kleinere Wasserwechsel durchgeführt werden.

Zucht:
Diese Welsart wird zur Laichzeit aktiver und das Männchen färbt sich dunkler. Es schwimmt sich zu seinem bevorzugten Laichplatz, heftet sich dort an und fächelt mit seinen Flossen. Das Weibchen nähert sich danach dem Männchen und beide säubern den Laichplatz. Die Eier (ca. 100 - 120) werden dann auf Wurzeln oder auch auf die Glasscheiben des Beckens geklebt. Dieses Laichverhalten kann 1/2 bis 1 Stunde andauern.

Die Brutpflege wird ausschließlich vom Männchen übernommen. Dieses legt sich über die Eier und fächelt diesen durch ständige Bewegungen der Bauch- und Brustflossen frisches Wasser zu.

Nach ca. 6-7 Tagen schlüpfen die Fischlarven, die sich dann noch ca. 4 Tage von ihrem Dottersack ernähren. Danach müssen die Jungfische mit feinstem Lebendfutter wie z.B. Tubifex, Artemia-Nauplien oder Enchyträen gefüttert werden.

Weitere Infos über die Haltung und Zucht dieser Welse findet Ihr der Beschreibung der Gattung "Sturisomatichthys".


Fortpflanzung

Die Weibchen des Langflossen-Harnischwelses (Sturisomatichthys festivus) gesellen sich zu einem in der Strömung liegenden Platz, der von dem Männchen 1 bis 2 Tage vorher ausgesucht und gereinigt worden ist.

Dort platziert sich das Weibchen etwas unterhalb des Männchens, beide rutschen dann mit ruckartigen Bewegungen über den besagten Laichplatz. Dieses Verhalten dient zur weiteren Reinigung des Laichplatzes, gehört jedoch schon zur Balz.

Dieses Ritual zieht sich über Stunden hin, dann schießt das Männchen plötzlich seitlich am Weibchen vorbei und platziert sich schräg darüber. Mit Druck von oben bringt er das Weibchen dazu, die Eier herauszupressen.

Diese Prozedur wiederholt sich stetig, jedoch in unterschiedlichen Zeitintervallen. Nach der Ablage befruchtet das Männchen die Eier, und übernimmt für 7 bis 8 Tage die Pflege und Bewachung des Geleges ohne Unterstützung des Weibchens.


Nahrung

Der Langflossen-Harnischwels (Sturisomatichthys festivus) ernährt sich von Pflanzen und Algen.


Krankheiten

Welse sind eigentlich äußerst robuste Fische und erkranken auch selten. Voraussetzung ist jedoch eine artgerechte Haltung (Futter, Wasserwerte usw.).

Es kann jedoch zu Problemen kommen, wenn Welse zusammen mit anderen Fischarten gehalten werden. Werden diese Arten mit kupferhaltigen Medikamenten, wie z.B. "Malachitgrün" behandelt, kann dies bei Welsen zum Tode führen. Auch Schnecken- oder Algenbekämpfungsmittel können Kupfer enthalten!

Welse, die durch nicht artgerechte Haltung oder (Transport-) Stress geschwächt sind, können jedoch auch an bakteriellen Infektionen, Parasiten, Viren oder Mykosen (Verpilzungen) erkranken.

Weitere Informationen über Krankheiten dieser Welse findet Ihr der Beschreibung der Gattung "Sturisomatichthys".


Literaturhinweis
  1. Wikipedia
  2. Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. Urania Verlag 1990, ISBN 3-89350-991-7
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