Fischlexikon: Borellis Zwergbuntbarsch (Apistogramma borellii)


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Name:
Borellis Zwergbuntbarsch
Ordnung:
(deutsch)
Buntbarsche
Familie:
(deutsch)
Buntbarsche
Gattung:
Gattung+Art:
Apistogramma borellii
gesamt:
2888 Fischarten

Übersicht

Der Borellis Zwergbuntbarsch (Apistogramma borellii), manchmal auch "Gelber Zwergbuntbarsch" genannt, ist ein tropischer Süßwasserfisch, der in weiten Teilen Südamerikas verbreitet ist. Dieser Fisch wurde bis Ende der 70er Jahre als "A. Reitzigi" gehandelt. Männchen erreichen eine maximale Länge von ca. 7-8 cm, Weibchen werden ca. 4-5 cm lang.

Weitere Synonyme für diese Art sind Heterogramma borellii, Heterogramma ritense, Heterogramma rondoni und Apistogramma aequipinnis. Weitere wichtige Informationen über den Borellis Zwergbuntbarsch findet Ihr im Artikel "Gattung Apistogramma".


Merkmale

Borellis Zwergbuntbarsch (Apistogramma borellii)

Borellis Zwergbuntbarsch

Merkmale des Borellis Zwergbuntbarsches:

  • der Körperbau des Borellis Zwergbuntbarsches ist gestreckt, etwas hochrückig und seitlich abgeflacht. Sein Kopf ist stumpf und kräftig, die Stirn ist konvex abgerundet
  • die Lippen sind wulstig, das Maul ist relativ groß
  • adulte Männchen des Borellis Zwergbuntbarsches treten in zwei Farbmorphen auf: bei einer ist die Unterseite des Kopfes, die Brust und die vordere Bauchseite leuchtend gelb gefärbt, die andere ist komplett blau gefärbt und zeigt auf dem Kopf rötlich-orange Striche und Punkte. Männchen sind hochrückiger als die Weibchen, die Rückenflosse ist relativ hoch, die Flossenmembranen ragen über die Hartstrahlen hinaus und sind miteinander verwachsen, ihre Schwanzflosse ist gerundet und besitzt keine Zeichnungen außer einigen dunklen Striche in der Mitte. Bei den Männchen verläuft auf Höhe der Körpermitte ein schwarzes, horizontales Lateralband auf den Körperflanken. Dieses ist oft nur auf der hinteren Körperhälfte sichtbar und ragt bis in die Schwanzflosse hinein
  • Merkmale der Weibchen: Weibchen sind während der Zeit der Brutpflege intensiv gelb gefärbt und zeigen einen schwarzen Hinteraugenfleck. Ansonsten zeigen sie keine schwarzen Zeichnungsmerkmale
  • es kann vorkommen, das untergeordnete Männchen die Färbung der Weibchen annehmen, und Feindseligkeiten des dominanten Männchens zu entgehen
  • der Borellis Zwergbuntbarsch besitzt einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus
  • Flossenformel: D XVI/5-6, A III/6-7
  • Schuppenformel: mLR 22-24

Wichtige Informationen: Weitere Informationen zu den Zeichnungsmerkmalen, dem Lebensraum und der Artenbestimmung dieser Gattung findet Ihr in diesem Artikel: Gattung Apistogramma


Größe

Der Borellis Zwergbuntbarsch (Apistogramma borellii) wird in der Regel maximal etwa 8 cm (Männchen) bzw. 5 cm (Weibchen) lang.


Maximales Alter

Das maximale Alter des Borellis Zwergbuntbarsches (Apistogramma borellii) ist uns zurzeit nicht bekannt. Die Lebenserwartung dieser Zwergbuntbarsche dürfte jedoch ca. 3-4 Jahre betragen.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Borellis Zwergbuntbarsch (Apistogramma borellii) ist in Südamerika weit verbreitet: er lebt dort im gesamten Flusssystem des Río Paraguay vom Pantanal bis zur Mündung in den Río Paraná. Der Typusfundort liegt im Bundesstaat Mato Grosso.

Sein Habitat ist das Klarwasser, wo er in ufernahen, flachen und strömungsarmen Bereichen mit dichter submerser Vegetation lebt. Diese Gewässer haben einen pH-Wert von 5,5-7,6, eine Gesamthärte von unter 1 - 2 °dH. Durch die große Verbreitung dieser Art bis in subtropische Bereiche mit größerem Temperaturwechsel zwischen Sommer und Winter besitzt sie eine hohe Temperatur-Toleranz von unter 10 °C bis über 30 °C.

Weitere Informationen zum Weiß-, Schwarz- und Klarwasser findet Ihr in dem Artikel Gewässertypen Amazoniens.


Aquaristik-Info

Temperatur: 20 °C - 30 °C
pH-Wert: 6,0-7,5
Gesamthärte: 5°-15 °dH
Wasserregion: Mitte, unten
Aquarium: ab ca. 100 cm Länge, Wasserhöhe mindestens 25 cm

Fütterung:
Allesfresser: Mückenlarven, Cyclops, Bachflohkrebse, Artemia, Rüsselkrebse, Tubifex, zerhackte Garnelen, Schnecken, Frostfutter, Wasserfloharten, Laubwürmer, Regenwürmer, Salat, Spirulina, Trockenfutter

Haltung:
Der Borellis Zwergbuntbarsch ist polygam. Daher sollte ein Männchen mit mehreren Weibchen gepflegt werden. Obwohl Zwergbundbarsche recht kleine Fische sind, sollte das Becken (Schwarzwasserbecken) ihrem natürlichen Sozialverhalten angepasst sein: es sollte eine Seitenlänge von mindestens 100 cm haben. Pro Fisch sollte ein Revier von ca. 25-30 cm² eingeplant werden. Die Größe der Bodenfläche ist äußerst wichtig, um den natürlichen Lebensraum dieser Fische nachzubilden.

Die Wasserhöhe des Beckens ist nicht von allzu großer Bedeutung, sie sollte jedoch 25 cm nicht unterschreiten. Das Bodensubstrat sollte aus Sand oder feinem Kies bestehen. Der Boden und die Rückwand des Beckens sollten dunkel gehalten werden.

Da diese allgemein recht scheuen Fische Versteckmöglichkeiten benötigen, sollte das Becken relativ dicht bepflanzt werden. Da in ihrem natürlichen Habitat die Gewässerböden in der Regel mit Laub bedeckt sind, sollten niedrige Pflanzen wie z.B. Javafarne, Javamoos und das Zwerg-Speerblatt gewählt werden, um den Beckenboden zu bedecken. Es muss jedoch auch etwas freier Schwimmraum vorhanden sein.

Da die meisten Zwergbuntbarsche eher gedämpftes Licht bevorzugen, können auch einige Schwimmpflanzen wie z.B. der Sumatrafarn eingebracht werden. Als weitere Versteckmöglichkeiten empfehlen wir Moorkienholz, umgestülpte Blumentöpfe, Kokosnussschalen (mit etwa walnussgroßen Löchern), Steinaufbauten oder etwas stärkere Bambusrohre.

Eine Torffilterung ist zu empfehlen, ebenso ein 14-tägiger Teilwasserwechsel (mind. 30%). Alle Zwergbuntbarsche sind anfällig gegen Medikamente oder erhöhte Nitrit- und Nitratwerte im Wasser. Das Wasser sollte sauerstoffreich sein. Um die Vitalität dieser Fische zu stärken, sollte die Wassertemperatur zeitweise auf 15 °C - 20 °C gesenkt werden.

Da Zwergbuntbarsche recht scheu sind, empfehlen wir die Vergesellschaftung mit friedlichen Salmlern oder kleinen Fischen, die die gleichen Ansprüche an das Becken haben.

Zucht:
Diese Buntbarsche sind Höhlenbrüter (Substratlaicher). Das Wasser des Zuchtbeckens sollte mittelhart und leicht alkalisch sein.

Das Zuchtbecken sollte mit umgestülpten Blumentöpfen oder Kokosnussschalen (mit etwa walnussgroßen Löchern) ausgestattet sein. Das laichbereite Weibchen wird zunächst vom Männchen angebalzt und reinigt zusammen mit ihm den Laichplatz. Die Weibchen laichen ihre Eier in der Regel an der Höhlendecke (Blumentopf, Kokosnussschalen) ab. Das Weibchen übernimmt nach der Eiablage die Brutpflege, das Männchen verteidigt das Revier.

Die Fischlarven schlüpfen, je nach Wassertemperatur, nach ca. 2-4 Tagen. Nach ca. ca. 5-6 Tagen sind ihre Dottersäcke aufgebraucht und die Jungfische schwimmen frei. Nachdem sie frei schwimmen können sie mit Rädertierchen oder Artemia-Nauplien gefüttert werden. Die Jungfische wachsen relativ schnell heran und können dann mit Cyclops und Wasserflöhen gefüttert werden. Die Mutter betreut die Brut für ca. 4 Wochen.


Fortpflanzung

(siehe unter "Aquaristik")


Nahrung

Der Borellis Zwergbuntbarsch (Apistogramma borellii) ernährt sich in freier Natur hauptsächlich von kleinen Insekten, Krebstieren und sonstigem Zooplankton.


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Buntbarschen (Cichlidae):

  • Infektiöse Bauchwassersucht
    Der Bauch der erkrankten Fische ist bei der Infektiösen Bauchwassersucht extrem angeschwollen, die Fische sondern einen hellen, schleimigen Kot ab, der Afterausgang ist entzündet [weiterlesen...]
  • Maul- oder Flossenfäule (Columnaris-Krankheit)
    Wie man aus der deutschen Bezeichnung dieser Krankheit entnehmen kann, bilden sich an den Flossen, an den Rändern der Schuppen und im Bereich des Fischmauls milchig weiße Stellen (ähnlich Schimmel) [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit
    Wenn man die befallenen Fische schräg von vorne in Längsrichtung (gegen das Licht) betrachtet, erscheint die Haut trübe und wie mit Puderzucker bestreut [weiterlesen...]

Literaturhinweis
  1. Wolfgang Staeck: Amerikanische Cichliden I, Kleine Buntbarsche. Tetra-Verlag, Berlin-Velten 2017, ISBN 978-3-89745-246-6
  2. Günther Sterba: Süßwasserfische der Welt. Weltbild Verlag, Augsburg 2002, ISBN 3-89350-991-7
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