Fischlexikon: Kakadu-Zwergbuntbarsch (Apistogramma cacatuoides)


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Name:
Kakadu-Zwergbuntbarsch
Ordnung:
(deutsch)
Buntbarsche
Familie:
(deutsch)
Buntbarsche
Gattung:
Gattung+Art:
Apistogramma cacatuoides
gesamt:
2894 Fischarten

Übersicht

Kakadu-Zwergbuntbarsch (Apistogramma cacatuoides)

Kakadu-Zwergbuntbarsch

Der Kakadu-Zwergbuntbarsch (Apistogramma cacatuoides) ist ein tropischer Süßwasserfisch aus Südamerika. Er lebt dort im gesamten Flusssystem des Río Ucayali im Länderdreieck von Peru, Brasilien und Kolumbien.

Männchen erreichen eine maximale Länge von ca. 8 cm, Weibchen werden maximal ca. 5 cm lang. Er ist einer der beliebtesten Zwergcichliden.

Dieser Fisch wurde bis Ende der 70er Jahre irrtümlicher Weise im Fachhandel Apistogramma borellii bezeichnet. Er zählt weltweit zu den beliebtesten Aquarienfischen.

Der Kakadu-Zwergbuntbarsch wird der Cacatuoides-Artengruppe zugeordnet.

Weitere wichtige Informationen über den Kakadu-Zwergbuntbarsch findet Ihr im Artikel "Gattung Apistogramma".


Merkmale

Merkmale des Kakadu-Zwergbuntbarsches:

  • der Körperbau des Kakadu-Zwergbuntbarsches ist gestreckt, mäßig hochrückig (Männchen) und seitlich abgeflacht. Sein Kopf ist stumpf und kräftig, die Stirn ist konvex abgerundet
  • die Lippen sind wulstig, das Maul ist relativ groß
  • adulte Männchen des Kakadu-Zwergbuntbarsches zeigen folgende arttypische Merkmale: sie besitzen meistens eine gräulich-bläuliche Grundfärbung, es existieren jedoch, je nach Habitat, eine Vielzahl von Farbmorphen und Zuchtvarianten. Auf dem Unterkörper zeigen sich wellenförmig, gezackte Abdominalstreifen. Die Schwanzflosse ist gelblich, orange oder rötlich-schwarz gemustert, der obere und untere Schwanzflossenlobus ist fadenförmig ausgezogen. Die Flossenhäute der Rückenflosse sind vorne stark verlängert. Rücken- und Afterflossen sind hinten lang ausgezogen, auch die Spitzen der Bauchflossen sind filamentartig verlängert
  • bei den Männchen verläuft auf Höhe der Körpermitte ein schwarzes, horizontales Lateralband auf den Körperflanken. Dieses beginnt direkt hinter den Augen und endet an der Schwanzflosse. Dieses Lateralband ist bei manchen Exemplaren nur schwach oder gar nicht sichtbar
  • Merkmale der Weibchen: bei den Weibchen färbt sich während der Zeit der Brutpflege das Kinn schwarz, auf Höhe der Körpermitte zeigt sich ein schwarzes, horizontales Lateralband auf den Körperflanken und auf der Körpermitte ein (in der Regel blasser) Lateralfleck. Auf dem Unterkörper zeigen sich oftmals wellenförmige, gezackte Abdominalstreifen. Weibchen besitzen keinen Caudalfleck auf der Schwanzwurzel
  • unter den Augen verläuft ein Suborbitalstreifen auf den Wangen
  • der Kakadu-Zwergbuntbarsch besitzt einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus
  • Flossenformel: D XIV-XVII/6-7, A III/6-7
  • Schuppenformel: mLR 22-23, SL 9-16/4-8

Wichtige Informationen: Weitere Informationen zu den Zeichnungsmerkmalen, dem Lebensraum und der Artenbestimmung dieser Gattung findet Ihr in diesem Artikel: Gattung Apistogramma


Größe

Der Kakadu-Zwergbuntbarsch (Apistogramma cacatuoides) wird in der Regel maximal etwa 8 cm (Männchen) bzw. 5 cm (Weibchen) lang.


Maximales Alter

Das maximale Alter des Kakadu-Zwergbuntbarsches (Apistogramma cacatuoides) ist uns zurzeit nicht bekannt. Die Lebenserwartung der Zwergbuntbarsche dürfte jedoch ca. 2-3 Jahre betragen.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Kakadu-Zwergbuntbarsch (Apistogramma cacatuoides) stammt aus Südamerika. Er lebt dort lebt dort im gesamten Flusssystem des Río Ucayali im Länderdreieck von Peru, Brasilien und Kolumbien.

Sein Habitat ist das Weißwasser, wo er in ufernahen, flachen Bereichen mit Wassertiefen zwischen 5 und 40 cm lebt. Diese Gewässer besitzen einen pH-Wert von 6,5-8, eine Gesamthärte von 5-17 °dH, ihr Boden ist mit einer dicken Laubschicht bedeckt. Die Wassertemperatur beträgt ca. 27 °C. Weitere Informationen zum Weiß-, Schwarz- und Klarwasser findet Ihr in dem Artikel Gewässertypen Amazoniens.


Aquaristik-Info

Temperatur: 23 °C - 28 °C
pH-Wert: 6,5-8,0
Gesamthärte: 5°-15 °dH
Wasserregion: Mitte, unten
Aquarium: ab ca. 100 cm Länge, Wasserhöhe mindestens 25 cm

Fütterung:
Allesfresser: Mückenlarven, Cyclops, Bachflohkrebse, Artemia, Rüsselkrebse, Tubifex, zerhackte Garnelen, Schnecken, Frostfutter, Wasserfloharten, Laubwürmer, Regenwürmer, Salat, Spirulina, Trockenfutter

Haltung:
Der Kakadu-Zwergbuntbarsch ist polygam. Daher sollte ein Männchen mit mehreren Weibchen gepflegt werden. Obwohl Zwergbundbarsche recht kleine Fische sind, sollte das Becken (Schwarzwasserbecken) ihrem natürlichen Sozialverhalten angepasst sein: es sollte eine Seitenlänge von mindestens 100 cm haben. Pro Fisch sollte ein Revier von ca. 25-30 cm² eingeplant werden. Die Größe der Bodenfläche ist äußerst wichtig, um den natürlichen Lebensraum dieser Fische nachzubilden.

Die Wasserhöhe des Beckens ist nicht von allzu großer Bedeutung, sie sollte jedoch 25 cm nicht unterschreiten. Das Bodensubstrat sollte aus Sand oder feinem Kies bestehen. Der Boden und die Rückwand des Beckens sollten dunkel gehalten werden.

Da diese allgemein recht scheuen Fische Versteckmöglichkeiten benötigen, sollte das Becken relativ dicht bepflanzt werden. Da in ihrem natürlichen Habitat die Gewässerböden in der Regel mit Laub bedeckt sind, sollten niedrige Pflanzen wie z.B. Javafarne, Javamoos und das Zwerg-Speerblatt gewählt werden, um den Beckenboden zu bedecken. Es muss jedoch auch etwas freier Schwimmraum vorhanden sein.

Da die meisten Zwergbuntbarsche eher gedämpftes Licht bevorzugen, können auch einige Schwimmpflanzen wie z.B. der Sumatrafarn eingebracht werden. Als weitere Versteckmöglichkeiten empfehlen wir Moorkienholz, umgestülpte Blumentöpfe, Kokosnussschalen (mit etwa walnussgroßen Löchern), Steinaufbauten oder etwas stärkere Bambusrohre.

Eine Torffilterung ist zu empfehlen, ebenso ein 14-tägiger Teilwasserwechsel (mind. 30%). Alle Zwergbuntbarsche sind anfällig gegen Medikamente oder erhöhte Nitrit- und Nitratwerte im Wasser. Das Wasser sollte außerdem sauerstoffreich sein.

Da Zwergbuntbarsche recht scheu sind, empfehlen wir die Vergesellschaftung mit friedlichen Salmlern oder kleinen Fischen, die die gleichen Ansprüche an das Becken haben.

Zucht:
Diese Buntbarsche sind Höhlenbrüter (Substratlaicher). Bei Zuchtversuchen wurde festgestellt, dass weiches Wasser die Laichbereitschaft dieser Fische stimuliert. Das Wasser des Zuchtbeckens sollte sehr weich und sauer sein, damit sich die Fischbrut gut entwickelt.

Das Zuchtbecken sollte mit umgestülpten Blumentöpfen oder Kokosnussschalen (mit etwa walnussgroßen Löchern) ausgestattet sein. Das laichbereite Weibchen wird zunächst vom Männchen angebalzt und reinigt zusammen mit ihm den Laichplatz. Die Weibchen laichen ihre Eier in der Regel an der Höhlendecke (Blumentopf, Kokosnussschalen) ab. Das Weibchen übernimmt nach der Eiablage die Brutpflege, das Männchen verteidigt das Revier.

Die Fischlarven schlüpfen, je nach Wassertemperatur, nach ca. 2-4 Tagen. Nach ca. ca. 5-6 Tagen sind ihre Dottersäcke aufgebraucht und die Jungfische schwimmen frei. Nachdem sie frei schwimmen können sie mit Rädertierchen oder Artemia-Nauplien gefüttert werden. Die Jungfische wachsen relativ schnell heran und können dann mit Cyclops und Wasserflöhen gefüttert werden. Die Mutter betreut die Brut für ca. 4 Wochen.


Fortpflanzung

(siehe unter "Aquaristik")


Nahrung

Der Kakadu-Zwergbuntbarsch (Apistogramma cacatuoides) ernährt sich in freier Natur hauptsächlich von kleinen Insekten, Krebstieren und sonstigem Zooplankton.


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Buntbarschen (Cichlidae):

  • Infektiöse Bauchwassersucht
    Der Bauch der erkrankten Fische ist bei der Infektiösen Bauchwassersucht extrem angeschwollen, die Fische sondern einen hellen, schleimigen Kot ab, der Afterausgang ist entzündet [weiterlesen...]
  • Maul- oder Flossenfäule (Columnaris-Krankheit)
    Wie man aus der deutschen Bezeichnung dieser Krankheit entnehmen kann, bilden sich an den Flossen, an den Rändern der Schuppen und im Bereich des Fischmauls milchig weiße Stellen (ähnlich Schimmel) [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit
    Wenn man die befallenen Fische schräg von vorne in Längsrichtung (gegen das Licht) betrachtet, erscheint die Haut trübe und wie mit Puderzucker bestreut [weiterlesen...]

Literaturhinweis
  1. Wolfgang Staeck: Amerikanische Cichliden I, Kleine Buntbarsche. Tetra-Verlag, Berlin-Velten 2017, ISBN 978-3-89745-246-6
  2. Günther Sterba: Süßwasserfische der Welt. Weltbild Verlag, Augsburg 2002, ISBN 3-89350-991-7
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