Fischlexikon: Agassiz’ Zwergbuntbarsch (Apistogramma agassizii)


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Name:
Agassiz’ Zwergbuntbarsch
Ordnung:
(deutsch)
Buntbarsche
Familie:
(deutsch)
Buntbarsche
Gattung:
Gattung+Art:
Apistogramma agassizii
gesamt:
2891 Fischarten

Übersicht

Der Agassiz’ Zwergbuntbarsch (Apistogramma agassizii) ist ein tropischer Süßwasserfisch aus Südamerika. Dort lebt er im Einzugsgebiet des unteren Rio Ucayali und des mittleren Rio Yavari (Peru) und fast im gesamten Amazonas in Brasilien. Dieser Zwergcichlid kann knapp 10 cm lang werden. Seine englische Bezeichnung lautet "Agassiz's dwarf cichlid".

Der Agassiz’ Zwergbuntbarsch wird der Agassizzii-Artengruppe zugeordnet. Weitere wichtige Informationen über diesen Fisch findet Ihr im Artikel "Gattung Apistogramma".


Merkmale

Agassiz’ Zwergbuntbarsch (Apistogramma agassizii)

Agassiz’ Zwergbuntbarsch

Merkmale des Agassiz’ Zwergbuntbarsches:

  • der Körperbau des Agassiz’ Zwergbuntbarsches ist schlank, langgestreckt und seitlich abgeflacht
  • sein Kopf ist kräftig, die Stirn ist konvex abgerundet
  • die Lippen sind wulstig, das Maul ist relativ groß
  • vom Agassiz’ Zwergbuntbarsch existieren, je nach Habitat, unterschiedliche Farbmorphen
  • die Männchen unterscheiden sich hauptsächlich durch kräftige Gelbfärbung des Kopfes, der Brust und/oder der vorderen Bauchregion. Diese können vorhanden sein oder fehlen. Außerdem existieren Unterschiede bei den Zeichnungsmerkmalen auf der Schwanzflosse
  • Rücken-, Schwanz- und Afterflossen der Männchen können bei Wildformen rötlich-orange, orange, gräulich oder bläulich gefärbt sein. Bei Zuchtformen wurden die bläulichen und gelblichen Bereiche des Körpers und die rötlichen Bereiche der Schwanzflosse intensiviert
  • Merkmale der Weibchen: diese sind während der Zeit der Brutpflege kräftig gelb gefärbt und es ist auf Höhe der Körpermitte lediglich ein Lateralfleck sichtbar
  • bei adulten Männchen erstreckt sich von den Augen bis fast ans Ende der Schwanzflosse auf Höhe der Körpermitte ein breites Lateralband, das bei manchen Exemplaren nur teilweise sichtbar ist. Die Rückenflosse dieser Männchen ist niedrig, die Flossenmembranen der Rückenflosse sind nicht verlängert. Die hintere Rücken- und Afterflosse sind nicht verlängert, auch nicht die Bauchflossen. Weiterhin fehlt ihnen ein Caudalfleck, die Querbänder sind kurz und verkümmert
  • die Schwanzflosse des Agassiz’ Zwergbuntbarsches ist lanzettförmig
  • unter den Augen verläuft ein Suborbitalstreifen auf den Wangen, der bei manchen Exemplaren nur schwach angedeutet ist
  • der Agassiz’ Zwergbuntbarsch besitzt einen ausgeprägten Sexualdimorphismus und Dimorphismus
  • Flossenformel: D XV-XVII/5-7

Wichtige Informationen: Weitere Informationen zu den Zeichnungsmerkmalen, dem Lebensraum und der Artenbestimmung dieser Gattung findet Ihr in diesem Artikel: Gattung Apistogramma


Größe

Der Agassiz’ Zwergbuntbarsch (Apistogramma agassizii) wird in der Regel maximal etwa 10 cm (Männchen) bzw. 5-6 cm (Weibchen) lang.


Maximales Alter

Das maximale Alter des Agassiz’ Zwergbuntbarsches (Apistogramma agassizii) ist uns zurzeit nicht bekannt.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Agassiz’ Zwergbuntbarsch (Apistogramma agassizii) stammt aus Südamerika. Dort lebt er im Einzugsgebiet des unteren Rio Ucayali und des mittleren Rio Yavari (Peru) und fast im gesamten Amazonas in Brasilien. Weitere Fundorte liegen im Einzugsbereich des unteren Rio Negro und am Rio Madeira. Typusfundort ist der Lago Manacapuru (im Bundesstaat Amazonas, Brasilien).

Sein Habitat sind ufernahe Flachwasserbereiche. Diese Bereiche sind strömungsarm und der Gewässerboden mit einer dicken Schicht Laub bedeckt. Das Schwarzwasser dieser Kleinstgewässer ist extrem weich und sauer (Gesamthärte: unter 1°, pH-Wert: 4,2-6,9, Temperatur: 23 - 30 °C.

Diese Art wurde jedoch auch schon im Weiß- und Klarwasser gefangen. Weitere Informationen zum Weiß-, Schwarz- und Klarwasser findet Ihr in dem Artikel Gewässertypen Amazoniens.


Aquaristik-Info

Temperatur: 22 °C - 30 °C
pH-Wert: 5,0-7,2
Gesamthärte: 0°-12 °dH
Wasserregion: Mitte, unten
Aquarium: ab ca. 100 cm Länge, Wasserhöhe mindestens 25 cm

Fütterung:
Allesfresser: Mückenlarven, Cyclops, Bachflohkrebse, Artemia, Rüsselkrebse, Tubifex, zerhackte Garnelen, Schnecken, Frostfutter, Wasserfloharten, Laubwürmer, Regenwürmer, Salat, Spirulina, Trockenfutter

Haltung:
Der Agassiz’ Zwergbuntbarsch ist polygam. Daher sollte ein Männchen mit mehreren Weibchen (Harem) gepflegt werden. Obwohl Zwergbundbarsche recht kleine Fische sind, sollte das Becken (Schwarzwasserbecken) ihrem natürlichen Sozialverhalten angepasst sein: es sollte eine Seitenlänge von mindestens 100 cm haben. Pro Fisch sollte ein Revier von ca. 25-30 cm² eingeplant werden. Die Größe der Bodenfläche ist äußerst wichtig, um den natürlichen Lebensraum dieser Fische nachzubilden.

Die Wasserhöhe des Beckens ist nicht von allzu großer Bedeutung, sie sollte jedoch 25 cm nicht unterschreiten. Das Bodensubstrat sollte aus Sand oder feinem Kies bestehen. Der Boden und die Rückwand des Beckens sollten dunkel gehalten werden.

Da diese allgemein recht scheuen Fische Versteckmöglichkeiten benötigen, sollte das Becken relativ dicht bepflanzt werden. Da in ihrem natürlichen Habitat die Gewässerböden in der Regel mit Laub bedeckt sind, sollten niedrige Pflanzen wie z.B. Javafarne, Javamoos und das Zwerg-Speerblatt gewählt werden, um den Beckenboden zu bedecken. Es muss jedoch auch etwas freier Schwimmraum vorhanden sein.

Da die meisten Zwergbuntbarsche eher gedämpftes Licht bevorzugen, können auch einige Schwimmpflanzen wie z.B. der Sumatrafarn eingebracht werden. Als weitere Versteckmöglichkeiten empfehlen wir Moorkienholz, umgestülpte Blumentöpfe, Kokosnussschalen (mit etwa walnussgroßen Löchern), Steinaufbauten oder etwas stärkere Bambusrohre.

Eine Torffilterung ist zu empfehlen, ebenso ein 14-tägiger Teilwasserwechsel (mind. 30%). Alle Zwergbuntbarsche sind anfällig gegen Medikamente oder erhöhte Nitrit- und Nitratwerte im Wasser. Das Wasser sollte außerdem sauerstoffreich sein.

Da Zwergbuntbarsche recht scheu sind, empfehlen wir die Vergesellschaftung mit friedlichen Salmlern oder kleinen Fischen, die die gleichen Ansprüche an das Becken haben.

Zucht:
Diese Buntbarsche sind Höhlenbrüter (Substratlaicher). Bei Zuchtversuchen wurde festgestellt, dass weiches Wasser die Laichbereitschaft dieser Fische stimuliert. Das Wasser des Zuchtbeckens sollte sehr weich und sauer sein, damit sich die Fischbrut gut entwickelt.

Das Zuchtbecken sollte mit umgestülpten Blumentöpfen oder Kokosnussschalen (mit etwa walnussgroßen Löchern) ausgestattet sein. Das laichbereite Weibchen wird zunächst vom Männchen angebalzt und reinigt zusammen mit ihm den Laichplatz. Die Weibchen laichen ihre Eier in der Regel an der Höhlendecke (Blumentopf, Kokosnussschalen) ab. Das Weibchen übernimmt nach der Eiablage die Brutpflege, das Männchen verteidigt das Revier.

Die Fischlarven schlüpfen, je nach Wassertemperatur, nach ca. 2-4 Tagen. Nach ca. ca. 5-6 Tagen sind ihre Dottersäcke aufgebraucht und die Jungfische schwimmen frei. Nachdem sie frei schwimmen können sie mit Rädertierchen oder Artemia-Nauplien gefüttert werden. Die Jungfische wachsen relativ schnell heran und können dann mit Cyclops und Wasserflöhen gefüttert werden. Die Mutter betreut die Brut für ca. 4 Wochen.


Fortpflanzung

(siehe unter "Aquaristik")


Nahrung

Der Agassiz’ Zwergbuntbarsch (Apistogramma agassizii) ernährt sich in freier Natur hauptsächlich von kleinen Insekten, Krebstieren und sonstigem Zooplankton.


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Buntbarschen (Cichlidae):

  • Infektiöse Bauchwassersucht
    Der Bauch der erkrankten Fische ist bei der Infektiösen Bauchwassersucht extrem angeschwollen, die Fische sondern einen hellen, schleimigen Kot ab, der Afterausgang ist entzündet [weiterlesen...]
  • Maul- oder Flossenfäule (Columnaris-Krankheit)
    Wie man aus der deutschen Bezeichnung dieser Krankheit entnehmen kann, bilden sich an den Flossen, an den Rändern der Schuppen und im Bereich des Fischmauls milchig weiße Stellen (ähnlich Schimmel) [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit
    Wenn man die befallenen Fische schräg von vorne in Längsrichtung (gegen das Licht) betrachtet, erscheint die Haut trübe und wie mit Puderzucker bestreut [weiterlesen...]

Literaturhinweis
  1. Wolfgang Staeck: Amerikanische Cichliden I, Kleine Buntbarsche. Tetra-Verlag, Berlin-Velten 2017, ISBN 978-3-89745-246-6
  2. Günther Sterba: Süßwasserfische der Welt. Weltbild Verlag, Augsburg 2002, ISBN 3-89350-991-7
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