Fischlexikon: Rotstrich-Apistogramma (Apistogramma hongsloi)


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Name:
Rotstrich-Apistogramma
Ordnung:
(deutsch)
Buntbarsche
Familie:
(deutsch)
Buntbarsche
Gattung:
Gattung+Art:
Apistogramma hongsloi
gesamt:
2905 Fischarten

Übersicht

Der Rotstrich-Apistogramma (Apistogramma hongsloi) ist ein tropischer Süßwasserfisch aus Südamerika, wo er im Einzugsbereich des oberen und mittleren Orinoko in Kolumbien und Venezuela vorkommt. Männchen erreichen eine maximale Länge von ca. 7 cm, Weibchen werden maximal ca. 4,5 cm lang. Dieser Zwergbuntbarsch ist unter Aquarianern sehr beliebt, er wird jedoch im Fachhandel nur selten angeboten.

Der Rotstrich-Apistogramma wird der Macmasteri-Artengruppe zugeordnet. Weitere wichtige Informationen über diesen Zwergcichliden findet Ihr auf der Seite "Gattung Apistogramma".


Merkmale

Rotstrich-Apistogramma (Apistogramma hongsloi)

Rotstrich-Apistogramma (A. hongsloi)

Merkmale des Rotstrich-Apistogramma:

  • der Körperbau des Rotstrich-Apistogramma ist nur mäßig gestreckt, hochrückig (Männchen) und seitlich abgeflacht. Sein Kopf ist kräftig, die Stirn ist konvex abgerundet
  • die Lippen des Rotstrich-Apistogramma sind wulstig, das Maul ist relativ groß
  • bei den Männchen existieren 2 Farbmorphen:
  • aus Venezuela und Kolumbien stammt eine bläulich-gelbe Art, bei der Kopf und Vorderkörper kräftig gelb gefärbt sind, der restliche Körper ist hellblau. Auf dem Schwanzstiel, dem Lateralband, auf dem Suborbitalstreifen auf der Wange und der Bauchregion sind leuchtend rote Flecken oder Punkte zu erkennen. Auch die Iris ist teilweise rot gefärbt. Die Flossenhäute der Rückenflosse sind rot gefärbt, ebenso die Flossenhäute der Afterflossen an der Flossenbasis. Die Grundfärbung der Rücken-, Bauch und Afterflossen ist hellbläulich. Die Schwanzflosse ist gelblich transparent
  • Männchen vom Rio Cataniapo sind schlicht beige gefärbt, die Rückenregion ist gräulich und die Bauchseite weißlich gefärbt. Die Schwanz- und Brustflossenbasen sind orangefarben, auf der Unterseite des Kopfes zeigen sich grünlich irisierende Flecken bzw. Striche
  • Merkmale der Männchen des Rotstrich-Apistogramma sind ein hochrückiger Körperbau, eine konvex gerundete Schwanzflosse und hinten lang ausgezogene Rücken- und Afterflossen. Die vorderen Flossenmembranen der Rückenflosse sind stark verlängert
  • die Grundfärbung der Weibchen ist gelblich, die schwarzen Zeichnungsmerkmale wie das Lateralband, der Suborbitalstreifen und der Caudalfleck sind stets deutlich zu erkennen. Die Dorsalflecken entlang der Rückenlinie ziehen sich bis in die Rückenflosse hinein. Die vorderen Hartstrahlen der Rückenflosse, die vorderen Strahlen der Bauchflossen sowie der äußere Rand der Afterflosse sind ebenfalls schwarz gefärbt. In der Brutzeit zerfällt das vorher durchgehende Lateralband in einzelne Flecken, es zeigt sich ein kontrastreicher, schwarzer Bauchstreifen und ein größerer Pectoralfleck
  • arttypisch für den Rotstrich-Apistogramma ist das kettenförmige Lateralband, bei den Männchen verschmelzen die Abdominalstreifen auf dem Unterkörper in der Balzphase

Weitere Informationen: Weitere Informationen zu den Zeichnungsmerkmalen, dem Lebensraum und der Artenbestimmung dieser Gattung findet Ihr in diesem Artikel: Gattung Apistogramma


Größe

Der Rotstrich-Apistogramma (Apistogramma hongsloi) wird in der Regel maximal etwa 7 cm (Männchen) bzw. 4,5 cm (Weibchen) lang.


Maximales Alter

Das maximale Alter des Rotstrich-Apistogramma (Apistogramma hongsloi) ist uns zurzeit nicht bekannt. Die Lebenserwartung dieser Zwergbuntbarsche dürfte jedoch ca. 3-4 Jahre betragen.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Rotstrich-Apistogramma (Apistogramma hongsloi) stammt aus Südamerika, wo er im Einzugsbereich des oberen und mittleren Orinoko in Kolumbien und Venezuela vorkommt.

Sein Habitat sind ufernahe, flache und strömungsarme Klarwasser-Bereiche mit dichter submerser Vegetation und sandigen Untergründen. Diese Gewässer haben einen pH-Wert von ca. 4,5-5,5, eine Gesamthärte von unter 1 °dH und eine Wassertemperatur von ca. 26-29 °C

Weitere Informationen zum Weiß-, Schwarz- und Klarwasser findet Ihr in dem Artikel Gewässertypen Amazoniens.


Aquaristik-Info

Temperatur: 23 °C - 29 °C
pH-Wert: 4,5-6,0
Gesamthärte: 1-8 °dH
Wasserregion: Mitte, unten
Aquarium: ab ca. 100 cm Länge, Wasserhöhe mindestens 25 cm

Fütterung:
hauptsächlich Lebendfutter: Mückenlarven, Cyclops, Bachflohkrebse, Artemia, Rüsselkrebse (Bosmina), Tubifex, Schnecken, Wasserfloharten, Laubwürmer, Regenwürmer, Frostfutter

Haltung:
Der Rotstrich-Apistogramma ist polygam. Daher sollte ein Männchen mit mehreren Weibchen gepflegt werden. Obwohl Zwergbundbarsche recht kleine Fische sind, sollte das Becken (Schwarzwasserbecken) ihrem natürlichen Sozialverhalten angepasst sein: es sollte eine Seitenlänge von mindestens 100 cm haben. Pro Fisch sollte ein Revier von ca. 25-30 cm² eingeplant werden. Die Größe der Bodenfläche ist äußerst wichtig, um den natürlichen Lebensraum dieser Fische nachzubilden. Natürlich reicht auch ein etwas kleineres Becken, wir empfehlen jedoch eine Seitenlänge ab ca. 100 cm.

Die Wasserhöhe des Beckens ist nicht von allzu großer Bedeutung, sie sollte jedoch 25 cm nicht unterschreiten. Das Bodensubstrat sollte aus Sand oder feinem Kies bestehen. Der Boden und die Rückwand des Beckens sollten dunkel gehalten werden.

Da diese allgemein recht scheuen Fische Versteckmöglichkeiten benötigen, sollte das Becken relativ dicht bepflanzt werden. Da in ihrem natürlichen Habitat die Gewässerböden in der Regel mit Laub bedeckt sind, sollten niedrige Pflanzen wie z.B. Javafarne, Javamoos und das Zwerg-Speerblatt gewählt werden, um den Beckenboden zu bedecken. Es muss jedoch auch etwas freier Schwimmraum vorhanden sein.

Da die meisten Zwergbuntbarsche eher gedämpftes Licht bevorzugen, können auch einige Schwimmpflanzen wie z.B. der Sumatrafarn eingebracht werden. Als weitere Versteckmöglichkeiten empfehlen wir Moorkienholz, umgestülpte Blumentöpfe, Kokosnussschalen (mit etwa walnussgroßen Löchern), Steinaufbauten oder etwas stärkere Bambusrohre.

Eine Torffilterung ist zu empfehlen, ebenso ein 14-tägiger Teilwasserwechsel (mind. 30%). Alle Zwergbuntbarsche sind anfällig gegen Medikamente oder erhöhte Nitrit- und Nitratwerte im Wasser. Das Wasser sollte außerdem sauerstoffreich sein.

Da Zwergbuntbarsche recht scheu sind, empfehlen wir die Vergesellschaftung mit friedlichen Salmlern oder kleinen Fischen, die die gleichen Ansprüche an das Becken haben.

Zucht:
Diese Buntbarsche sind Höhlenbrüter (Substratlaicher). Das Wasser des Zuchtbeckens sollte weich und sauer sein (pH-Wert und Gesamthärte max. 5) und eine Temperatur von ca. 27-28 °C haben. Diese Werte sind wichtig, damit sich die Fischbrut gut entwickelt.

Das Zuchtbecken sollte mit umgestülpten Blumentöpfen oder Kokosnussschalen (mit etwa walnussgroßen Löchern) ausgestattet sein. Das laichbereite Weibchen wird zunächst vom Männchen angebalzt und reinigt zusammen mit ihm den Laichplatz. Die Weibchen laichen ihre Eier in der Regel an der Höhlendecke (Blumentopf, Kokosnussschalen) ab. Das Weibchen übernimmt nach der Eiablage die Brutpflege, das Männchen verteidigt das Revier.

Die Fischlarven schlüpfen, je nach Wassertemperatur, nach ca. 2-3 Tagen. Nach ca. ca. 5-6 Tagen sind ihre Dottersäcke aufgebraucht und die Jungfische schwimmen frei. Nachdem sie frei schwimmen können sie mit Rädertierchen oder Artemia-Nauplien gefüttert werden. Die Jungfische wachsen relativ schnell heran und können dann mit Cyclops und Wasserflöhen gefüttert werden. Die Mutter betreut die Brut für ca. 4 Wochen.


Fortpflanzung

(siehe unter "Aquaristik")


Nahrung

Der Rotstrich-Apistogramma (Apistogramma hongsloi) ernährt sich in freier Natur hauptsächlich von kleinen Insekten, Krebstieren und sonstigem Zooplankton.


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Buntbarschen (Cichlidae):

  • Infektiöse Bauchwassersucht
    Der Bauch der erkrankten Fische ist bei der Infektiösen Bauchwassersucht extrem angeschwollen, die Fische sondern einen hellen, schleimigen Kot ab, der Afterausgang ist entzündet [weiterlesen...]
  • Maul- oder Flossenfäule (Columnaris-Krankheit)
    Wie man aus der deutschen Bezeichnung dieser Krankheit entnehmen kann, bilden sich an den Flossen, an den Rändern der Schuppen und im Bereich des Fischmauls milchig weiße Stellen (ähnlich Schimmel) [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit
    Wenn man die befallenen Fische schräg von vorne in Längsrichtung (gegen das Licht) betrachtet, erscheint die Haut trübe und wie mit Puderzucker bestreut [weiterlesen...]

Literaturhinweis
Wolfgang Staeck: Amerikanische Cichliden I, Kleine Buntbarsche. Tetra-Verlag, Berlin-Velten 2017, ISBN 978-3-89745-246-6
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