Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Betta pallifina kommt endemisch auf der indonesischen Insel Borneo vor. Dort findet man diese Fische in kleinen, klaren Waldbächen im oberen Barito-Flussbecken.
Diese Bäche haben einen weichen, sandigen Boden oder einen mit Laub bedeckten Untergrund. Außerdem weisen diese Gewässer eine dichte Ufervegetation und größere Bereiche mit Wasserpflanzen auf. Die Wassertemperatur liegt zwischen 25 und 27 °C, der pH-Wert zwischen 6,6 und 7,4.
Aquaristik-Info
Temperatur: 25 °C - 27 °C
pH-Wert: 6,6-7,4
Gesamthärte: 2-15 °dH
Aquarium: ab ca. 120 Liter für 1 Paar (Aquarienvolumen berechnen)
Schwierigkeit: Nicht für Anfänger geeignet
Fütterung:
Lebend- oder Frostfutter: Artemia, Cyclops, schwarze oder weiße Mückenlarven (keine roten) , Wasserflöhe, Würmer. 1-2 Fastentage pro Woche einlegen, sonst können die Fische verfetten.
Haltung:
Dieser Kampffisch sollte paarweise gehalten werden. Er kann problemlos mit anderen friedlichen Arten vergesellschaftet werden. Das Aquarienwasser sollte sauer und weich sein (Schwarzwasseraquarium).
Der pH-Wert kann durch Torfzusätze, Seemandelbaumblättern oder Erlenzapfen gesenkt werden. Dadurch werden Schwankungen der Wasserwerte gepuffert, außerdem wird das Immunsystem dieser Fische dadurch gestärkt.
Eine zusätzliche Belüftung des Beckenwassers ist nicht erforderlich, jedoch eine gute Filterung. Das Wasser sollte nur schwach durchströmt werden. Der Wasserstand sollte 40 cm nicht überschreiten.
Ein wöchentlicher Wasserwechsel (ca. 25% des Beckenvolumens) und eine regelmäßige Reinigung der Filter sind unerlässlich, um die Ansammlung von organischen Abfällen zu verhindern.
Das Becken sollte mit einer Glasscheibe abgedeckt werden, damit die Luft über dem Wasser die gleiche Temperatur hat wie das Wasser. Da Labyrinthfische atmosphärische Luft atmen, darf die Wassertemperatur nur geringfügig von der Außenluft abweichen, da sich die Fische sonst erkälten. Da dieser Kampffisch auch aus dem Wasser springen kann, sollte die Abdeckung des Beckens keine Lücken aufweisen.
Das Becken sollte gut strukturiert sein und viel Holz, Röhren, Steinaufbauten und viele Wasserpflanzen enthalten, z.B. Javafarn (Microsorum pteropus), Sumatrafarn (Ceratopteris thalictroides) oder Speerblätter (Anubias heterophylla), auch Schwimmpflanzen wie z.B. den Sumatrafarn (Ceratopteris thalictroides).
Die Beleuchtung sollte nur schwach sein oder durch Schwimmpflanzen abgeschattet werden. Die Farbenpracht dieser Fische entwickelt sich nur bei artgerechter und abwechslungsreicher Ernährung.
Zucht:
Dieser Kampffisch ist ein paternaler Maulbrüter. Im Zuchtbecken sollten mehr Männchen als Weibchen (z.B. 3 M + 2 W) vorhanden sein. Um die Laichbereitschaft anzuregen, sollte der Wasserstand abgesenkt, die Wassertemperatur leicht erhöht und reichlich gefüttert werden (z.B. schwarze Mückenlarven). Auch ein niedriger pH-Wert ist von Vorteil.
Das Zuchtbecken sollte möglichst dicht abgedeckt sein (manche Züchter verwenden stattdessen Frischhaltefolie, um sicherzustellen, dass keine Lücken entstehen), da die Jungfische Zugang zu einer warmen, feuchten Luftschicht benötigen, ohne die die Entwicklung des Labyrinthorgans beeinträchtigt werden kann.
Die Balz ist normalerweise eine langwierige Angelegenheit, bei der sich das farbenprächtige Männchen dem Weibchen mit geöffnetem Maul und aufgestellten Flossen nähert. Das Weibchen richtet seinen Körper in der Regel so aus, dass das Männchen auf eine seiner Flanken blickt.
Bei der für Kampffische typischen "Umarmung" umschlingt das Männchen den Körper des Weibchens und dreht es auf den Rücken. Dabei werden Eier und Sperma in kleinen Mengen in die U-förmig gebogene Schwanzflosse des Männchens abgegeben. Es können mehrere „Scheinumarmungen“ erforderlich sein, bevor das Ablaichen beginnt.
Es wurde beobachtet, dass beide erwachsenen Tiere befruchtete Eier sammeln, wobei die vom Weibchen aufgenommenen Eier in das Maul des Männchens gespuckt werden. Sobald das Männchen alle Eier im Maul hat, wiederholt sich der Zyklus, bis das Weibchen keine Eier mehr hat, was einige Zeit dauern kann.
Nach dem Laichen ist es sehr wichtig, dem Männchen so viel Ruhe wie möglich zu gönnen. Männchen sind berüchtigt dafür, dass sie die Eier nach ein paar Tagen verschlucken, und die Wahrscheinlichkeit, dass dies geschieht, steigt, wenn das Männchen übermäßig gestört wird.
Aus diesem Grund belassen viele Züchter das Weibchen, anstatt zu riskieren, dass das Männchen durch das Entfernen des Weibchens gestört wird.
Die Inkubationszeit der Brut beträgt 10-14 Tage, nach denen das Männchen beginnt, voll entwickelte, frei schwimmende Jungfische aus seinem Maul zu entlassen.
Die Jungfische sind dann groß genug, um sofort bewegliches Futter wie Mikrowürmer und Artemia-Nauplien zu fressen. Füttern Sie mehrmals täglich kleine Mengen verschiedener Futterarten, um ein optimales Wachstum zu erzielen.
Achten Sie jedoch darauf, diese Fische nicht zu viel zu füttern, da junge Betta bei Überfütterung leicht Darmprobleme bekommen können.
Für weitere Informationen zur Pflege und Zucht von Betta pallifina siehe die Beschreibung der Gattung Kampffische (Betta).