Info
Flussgrundel (P. marmoratus)
Die Flussgrundel (Neogobius fluviatilis) ist ein Süß- und Brackwasserfisch aus der Familie der Grundeln (Gobiidae) und der Gattung Proterorhinus.
Ihr englischer Name lautet „Monkey goby”. Sie kann eine maximale Länge von etwa 20 cm erreichen.
Die Flussgrundel gehört zu den invasiven Arten der sogenannten "Schwarzmeergrundeln", zu denen unter anderem die Kessler-Grundel (Ponticola kessleri), die Schwarzmund-Grundel (Neogobius melanostomus), die Nackthalsgrundel (Babka gymnotrachelus) und die Marmorierte Grundel (Proterorhinus marmoratus) zählen.
Die Bezeichnung „Schwarzmeergrundeln” ist ein Sammelbegriff für verschiedene Grundelarten aus dem Schwarzmeerraum. Allen „Schwarzmeergrundeln” ist gemeinsam, dass ihre Bauchflossen zusammengewachsen sind. Dadurch bilden sie eine Saugscheibe, mit der sich die Grundeln an Steinen am Untergrund festsaugen können.
Ursprünglich kam die Flussgrundel in den Zuflüssen des Schwarzen Meeres, des Asowschen Meeres und des Marmarameeres im Süß- und Brackwasser vor.
In den letzten Jahren hat sich die Flussgrundel invasiv weiter nach Norden ausgebreitet und diverse Flüsse in Mitteleuropa besiedelt. Vermutlich erfolgte die Verbreitung durch Schiffe, deren Schiffsrümpfe mit Eiern dieser Grundeln beklebt waren. Seit 2021 wurde die Flussgrundel auch bei Ketsch im Rhein-Neckar-Kreis nachgewiesen. Von dort breitet sie sich im Oberrhein weiter aus.
Aufgrund ihrer explosionsartigen Vermehrung in neu besiedelten Gewässern, in denen sie innerhalb kurzer Zeit zahlenmäßig teilweise dominiert, gilt die Flussgrundel als eines der wichtigsten Fisch-Neozoen.
Die Flussgrundel ist ein benthischer Bewohner von Süßgewässern, kommt jedoch auch in Brackwasser mit geringer Salinität vor. Sie bevorzugt Gewässer mit sandigen oder schlammigen (weichen) Böden.
Die Flussgrundel ernährt sich vorwiegend von Krebstieren (insbesondere Flohkrebsen), Wasserinsekten (hauptsächlich Zuckmückenlarven), und Weichtieren.
Bedrohung für andere Fischarten
Eine starke Vermehrung der sogenannten "Schwarzmeergrundeln" kann zu einer zahlenmäßigen Dominanz führen, was negative Folgen für die lokale Fischfauna hat. Sie verdrängt heimische Fischarten.