Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Nematolebias whitei stammt aus Südamerika. Er ist in Brasilien endemisch, wo er im Becken der Laguna de Araruama, im Becken des Flusses Das Ostras sowie in den Küstenebenen in der Nähe der Mündung des Flusses São João im Bundesstaat Rio de Janeiro vorkommt.
Als Typlokalität wurde ein austrocknender Sumpf 16 oder 19 Kilometer nördlich von Cabo Frio im Bundesstaat Rio de Janeiro angegeben.
Sein Lebensraum sind kleine, temporäre, flache Süßwasserbecken in Überschwemmungsgebieten von Flüssen und Lagunen. Diese weisen ein kompaktes, weiches, rotbraunes, schlammiges Substrat auf und trocknen zweimal im Jahr aus. Einmal während des südlichen Winters im Juli und August und ein zweites Mal während des südlichen Sommers, normalerweise im Februar und März.
Während dieser Austrocknungsphasen sterben alle Fische, während die im schlammigen Boden abgelegten Eier in eine Diapause übergehen. Wenn sich die Tümpel in den feuchten Jahreszeiten, also im März/April und September/Oktober, mit Wasser füllen, schlüpfen die Fischlarven.
Aquaristik-Info
Temperatur: 20 °C - 24 °C
pH-Wert: 6,0-7,0
Gesamthärte: 2-8° dH
Zucht: annuell (Fasertorf)
Aquarium: ab etwa 70 cm Beckenlänge
Wasserregion: unten und Mitte
Schwierigkeit: nicht für Anfänger geeignet
Fütterung:
kleines Lebendfutter, Frostfutter
Haltung:
Die Männchen sind territorial und sehr aggressiv. Diese Art sollte paarweise oder als Harem mit einem Männchen und mehreren Weibchen in einem Artbecken gehalten werden.
Das Aquarium sollte über eine dichte Randbepflanzung mit Javamoos oder anderen feinfiedrigen Pflanzen verfügen. Die Beleuchtung sollte durch einige Schwimmpflanzen, wie beispielsweise Wassersalat (Muschelblume) oder Schwimmfarne, abgeschattet werden. Es sollte auch genügend freier Schwimmraum zur Verfügung stehen und es sollten ausreichend Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sein, zum Beispiel in Form von Wurzelverstecken (Moorkienholz), Steinaufbauten oder Tonröhren.
Der Beckenboden sollte dunkel und weich sein (Torf, Sand). Die Filteranlage sollte gut eingefahren sein. Die Zugabe von einigen Seemandelbaumblättern oder Erlenzapfen stärkt das Immunsystem der Fische und beugt Krankheiten vor.
Eine starke Wasserströmung sollte vermieden werden. Am besten verzichtet man komplett auf eine Strömung, da diese von den Fischen nicht gut vertragen wird.
Zucht:
Diese Fische sind annuelle Bodenlaicher (Bodenpflüger), die Eier werden in Torffasern abgelaicht und mit diesen verwirbelt ("eingepflügt"). Die Fische sind Dauerlaicher und laichen das ganze Jahr über, nachdem sie geschlechtsreif sind. Die Diapause dauert bei dieser Art etwa ein bis vier Monate. Der Laich sollte in dieser Zeit regelmäßig kontrolliert werden.