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Fischlexikon: Riesenhai (Cetorhinus maximus)


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Salzwasserfische"

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Name:
Riesenhai
Ordnung:
(deutsch)
Makrelenhaiartige
Familie:
(deutsch)
Riesenhaie
Gattung:
Cetorhinus
Gattung+Art:
Cetorhinus maximus
gesamt:
3142 Fischarten

Übersicht

Riesenhai (Cetorhinus maximus)

Riesenhai an der Wasseroberfläche

Der Riesenhai (Cetorhinus maximus) kann eine Länge von über 10 m und ein Gewicht von 4-5 Tonnen erreichen. Er ist nach dem Walhai der zweitgrößte Fisch der Welt.

Der Riesenhai ist die einzige Art der Familie Riesenhaie (Cetorhinidae) und gehört zur Ordnung der Makrelenhaiartigen (Lamniformes).

Der Riesenhai ist eine kosmopolitische Wanderfischart, die in allen gemäßigten Ozeanen der Welt vorkommt.

Als langsam schwimmender Filtrierer leitet sich sein englischer Name „Basking Shark” von seiner Gewohnheit ab, an der Oberfläche zu fressen, wo er sich scheinbar im wärmeren Wasser sonnt.

Die ölhaltige Leber des Riesenhais macht etwa 25 Prozent seines Körpergewichts aus. Dieses Organ verleiht dem Hai Auftrieb im Wasser.

Satellitenortungen haben gezeigt, dass Riesenhaie sowohl im Kontinentalschelf (weniger als 200 Meter Wassertiefe) als auch in tieferen Gewässern überwintern. Trotz ihrer Größe und ihrer bedrohlichen Erscheinung sind Riesenhaie nicht aggressiv und für Menschen harmlos.

Bedrohung und Schutz des Riesenhais

Der Riesenhai wird seit langem kommerziell wegen seines Fleisches und Öls gejagt. Außerdem sind seine Flossen in Asien in der traditionellen chinesischen Medizin oder als Aphrodisiakum begehrt. Für eine Brustflosse werden bis zu 45.000 Euro gezahlt (Quelle: Deutsche Stiftung Meeresschutz). Durch Überfischung haben sich die Populationen so stark reduziert, dass einige Populationen verschwunden sind und andere geschützt werden müssen.

Da Riesenhaie das Wasser bei der Nahrungsaufnahme filtrieren, sind sie einer großen Belastung durch Mikroplastik ausgesetzt. Sie nehmen bei der Nahrungsaufnahme Unmengen von Wasser auf und verschlucken dabei auch eine große Menge dieser synthetischen Partikel.

Aufgrund der genannten Bedrohungen wird der Riesenhai auf der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN mittlerweile als gefährdet (Endangered) eingestuft. Die weltweite Population soll nur noch etwa 10.000 Individuen betragen.

Ist der Riesenhai für den Menschen gefährlich?

Der Riesenhai ist ein Planktonfresser und stellt daher trotz seiner Größe keine Gefahr für Menschen dar. Riesenhaie sind nicht aggressiv und greifen weder Taucher noch Boote an.

Aufgrund ihrer Größe besitzen diese Haie jedoch eine enorme Kraft. So wurde berichtet, dass harpunierte Tiere Boote angreifen können. Außerdem können sich Taucher an der sandpapierartigen, rauen Haut verletzen.


Merkmale

Riesenhai (Cetorhinus maximus)

Riesenhai am Strand

Die wichtigsten Merkmale des Riesenhais:

  • seine Körperform ist typisch für Makrelenhaiartige
  • seine langgezogene Schnauze läuft vorne spitz zu und ragt weit über den Unterkiefer hinaus
  • Ober- und Unterkiefer des Riesenhais sind mit mehreren Reihen einspitziger Zähne besetzt, die sehr klein und hakenförmig gebogen sind
  • auf dem Kopf sitzen relativ kleine Augen, auch seine Spritzlöcher (Spiraculum, Luftlöcher) sind sehr klein
  • hinter dem Kopf befinden sich fünf Paar riesiger Kiemenspalten. Diese umschließen kragenförmig fast den gesamten Körper des Riesenhais
  • die Grundfärbung des Riesenhais variiert von dunkel-gräulich über gräulich-braun bis schwärzlich
  • sein Rücken ist etwas dunkler als die Unterseite. Der Körper einschließlich Kopf vieler Riesenhaie ist mit dunklen und hellen Flecken oder Streifen gesprenkelt, die oft horizontal angeordnet sind
  • die Unterseite der Flossen erwachsener Fische ist dunkelgrau gefärbt, bei jungen Exemplaren ist sie weiß
  • der Riesenhai besitzt 2 Rückenflossen: die erste beginnt hinter dem Ende der Brustflossen und ist deutlich größer als die zweite, die kurz vor dem Ansatz der Afterflosse beginnt
  • seine Brustflossen sind sehr groß und breit, die Afterflosse ist etwa so groß wie seine 2. Rückenflosse. Die Bauchflossen sitzen ungefähr zwischen der 1. und 2. Rückenflosse
  • auf dem Schwanzflossenstiel des Riesenhais sitzen breite Seitenkiele, der obere Schwanzflossenlobus ist deutlich größer als der untere (Homocerk). Die obere Spitze der Schwanzflosse ist deutlich eingekerbt

Verwechslungsarten: Er wird manchmal mit dem Weißen Hai verwechselt, unterscheidet sich jedoch durch sein riesiges Maul, seine Kiemenspalten, die fast den gesamten Kopf umschließen, seine kleineren Augen und seinen deutlich längeren Körper von diesem. Außerdem besitzen Weiße Hai große, dolchartige Zähne, die Zähne von Riesenhaien sind viel kleiner (5-6 mm) und hakenförmig. Vom Verhalten her ist der Weiße Hai ein aktiver Räuber von großen Tieren und kein Filtrierer wie der Riesenhai.


Größe

Der Riesenhai (Cetorhinus maximus) erreicht eine maximale Körperlänge von etwa 10-12 Metern und ein Gewicht von etwa 4-5 Tonnen. Seine durchschnittliche Größe beträgt etwa 6,50 m bis 8,50 Meter.


Maximales Alter

Der Riesenhai (Cetorhinus maximus) kann ein Alter von maximal etwa 50 Jahren erreichen.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Riesenhai (Cetorhinus maximus) kommt weltweit in kalten bis warmen, gemäßigten Gewässern vor, selten auch in äquatorialen. Aufgrund küstennaher Sichtungen wurde seine Verbreitung bisher auf den Atlantik und den Pazifik beschränkt. Riesenhaie folgen dem Planktonangebot der Gewässer und dringen dabei auch in Buchten und Flussmündungen (Ästuare) vor. Sie sind mit 3,1 km/h äußerst langsame Schwimmer.

Auch im Mittelmeer und sogar in der nördlichen Adria wurden Riesenhaie häufig gesichtet; in der Nordsee trifft man sie dagegen nur gelegentlich an. Zwischen Mai und Oktober sind sie häufige Gäste in britischen Gewässern.

Die Lebensweise der Riesenhaie ist bisher nur wenig bekannt. So liegen derzeit nur wenige Informationen über ihr Wanderverhalten, ihre Fortpflanzung oder ihre sozialen Strukturen vor. Diese tagaktiven Haie kommen manchmal in Schulen mit über 100 Tieren vor. Vor Kalifornien beobachteten Forscher schon Ansammlungen mit knapp 1.400 Tieren. Manche Exemplare sind jedoch auch einzeln unterwegs. Bei der Nahrungssuche können sie lange Wanderungen unternehmen.


Fortpflanzung

In der Paarungszeit folgen die Männchen der Riesenhaie den Weibchen. Bei der Paarung legt das Männchen seine Brustflossen über die erste Rückenflosse des Weibchens, während es seine Klaspern in die Kloake einführt.

Da diese Haie eine sehr raue Haut besitzen und diese bei der Paarung gegeneinander reibt, führt dies bei beiden Geschlechtern zu Hautabschürfungen im Bereich der Geschlechtsorgane. Weibchen paaren sich mehrfach mit verschiedenen Männchen.

Die Spermien der Männchen liegen in Paketen, sogenannten Spermatophoren, mit einem Durchmesser von etwa 3 cm vor. Bei der Begattung werden etwa 16 Liter Sperma in das Weibchen übertragen.

Die Weibchen besitzen nur einen ausgebildeten Eierstock (rechts), in dem die reifen Eier produziert werden. Nach der Befruchtung entwickelt sich das befruchtete Ei im Uterus des Weibchens. Trächtige Weibchen leben solitär und entfernen sich von den Küstengewässern. Die Tragezeit beträgt etwa 1 Jahr.

Riesenhaie sind lebendgebärend (ovovivipar = Ei-Lebend-Geburt): Die Jungfische schlüpfen bereits im Mutterleib aus den Eiern. Im Mutterleib ernähren sie sich wahrscheinlich von unbefruchteten Eiern der Mutter. Ob die jungen Riesenhaie im Mutterleib ihre Geschwister fressen (Adelphophagie), wie es bei verwandten Haiarten vorkommt, ist derzeit nicht bekannt.

In der Regel bringt die Mutter 2–3 Jungtiere zur Welt, die bei der Geburt eine Länge von 1,5–1,8 m erreichen. Es wurde jedoch auch ein Wurf mit sechs Jungtieren dokumentiert.

Riesenhaie wachsen sehr langsam heran. Sie erreichen die Geschlechtsreife mit einer Länge von etwa 5,5–6,0 m (Männchen) bzw. 8 m (Weibchen).


Nahrung

Der Riesenhai (Cetorhinus maximus) ernährt sich von sehr kleinen Fischen, kleinen Wirbellosen und sonstigem Zooplankton. Dabei bevorzugt er die etwa 3 mm großen Ruderfußkrebse (Calanus helgolandicus).

Bei der Nahrungsaufnahme schwimmt der Riesenhai mit weit geöffnetem Maul knapp unter der Wasseroberfläche und filtriert das Plankton durch seine Kiemenreusen. Als passiver Filtrierer lässt er das Wasser ins Maul einströmen anstatt es anzusaugen.

Ein ausgewachsener Riesenhai filtriert so bis zu 1,5 bis 2,0 Millionen Liter Wasser pro Stunde und benötigt pro Tag etwa 500 Liter Zooplankton. Ihre Kiemenreusen werfen die Haie etwa alle 4-5 Monate ab und ersetzen sie durch neue.

Studien haben ergeben, dass Riesenhaie bei der Futtersuche große Strecken (bis etwa 10.000 km) zurücklegen und sich dabei auch in Schichten von über 900 m Tiefe begeben. In den Sommermonaten fressen sie in der Regel nahe der Wasseroberfläche; im Winter suchen sie tiefere Schichten auf.


Krankheiten

Bisher sind bei Riesenhaien nur parasitäre Erkrankungen bekannt. So parasitieren an der Außenhaut Außenparasiten (Ektoparasiten), außerdem verbeißen sich auch Meerneunaugen (Petromyzon marinus) in der Haut des Hais. Auch kann der Zigarrenhai (Isistius brasiliensis) den Riesenhai attackieren und Fleischstücke herausbeißen.


Literaturhinweis
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