Fischlexikon: die Gattung "Nothobranchius"

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Nothobranchius

Systematik

Gattung:
Nothobranchius


Ordnung:
Cyprinodontiformes
(Zahnkärpflinge)

Nothobranchius

Prachtgrundkärpflinge (Nothobranchius) sind eine Gattung von kleinen Süßwasserfischen aus der Familie Nothobranchiidae. Sie werden zu den Killifischen gezählt.


Inhalt

  1. Verbreitung, Lebensraum
  2. Merkmale
  3. Habitat, Ernährung
  4. Beckeneinrichtung
  5. Aufzuchtbecken
  6. Fortpflanzung
  7. Paarungsverhalten
  8. Fütterung der Fischlarven
  9. Fischkrankheiten
  10. Artenverzeichnis (Systematik)

Verbreitung, Lebensraum

Prachtgrundkärpflinge (Nothobranchius) sind in Ostafrika beheimatet. Diese Prachtgrundkärpflinge sind Saisonfische (annuell): sie leben in der Savanne in kleinen Teichen und Tümpeln, die sich in der Regenzeit Wasser führen und in der Trockenzeit stets austrocknen.

Prachtgrundkärpflinge werden daher in freier Natur knapp 1 Jahr alt, im Aquarium können manche Arten 1,5 bis 2 Jahre alt werden.

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Merkmale

Die männlichen Prachtgrundkärpflinge (Nothobranchius) besitzen einen gedrungenen und hochrückigen Körperbau, der Körper der Weibchen ist eher gestreckt und nicht hochrückig. Die Männchen erreichen eine maximale Körperlänge von etwa 7 cm, die Weibchen bleiben kleiner.

Die Männchen der meisten Arten sind prächtig gefärbt, die Weibchen sind in der Regel eher unscheinbar gräulich-braun gefärbt.

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Habitat, Ernährung

Prachtgrundkärpflinge (Nothobranchius) leben meistens am Bodengrund in kleinen Tümpeln, Teichen oder Wasserrinnen, die nur während der Regenzeit Wasser führen. Man nennt diese Fische daher auch Saisonfische oder annuelle Fische. Prachtgrundkärpflinge ernähren sich in freier Natur hauptsächlich von Lebendfutter wie Insektenlarven. Auch im Aquarium sollte Lebendfutter verabreicht werden.

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Beckeneinrichtung

Die Größe des Aquariums richtet sich nach der Größe und Schwimmfreudigkeit der jeweiligen Art. Der Beckenboden sollte dunkel und weich sein (Torf, Sand) und teilweise mit Blättern bedeckt sein. Es sollten außerdem ausreichend Rückzugsmöglichkeiten wie z.B. Wurzelverstecke (Moorkienholz), Steinaufbauten o.Ä. haben. Die Beleuchtung sollte mit einigen Schwimmpflanzen abgeschattet werden. Wir empfehlen die Haltung in einem Artaquarium.

Alle Arten dieser Gattung benötigen weiches Wasser. Die jeweiligen Wasserwerte (Härte, pH-Wert, Temperatur) könnt Ihr der Beschreibung der jeweiligen Art entnehmen. Diese Fische sind empfindlich gegen größere Wasserwechsel.

Eine Bepflanzung ist nicht immer erforderlich, wir empfehlen jedoch eine Randbepflanzung mit Javamoos oder anderen feinfiedrigen Pflanzen. Es sollte genügend freier Schwimmraum zur Verfügung stehen. Die Filteranlage sollte gut eingefahren sein. Eine Zugabe von Seesalz stärkt die Widerstandskraft dieser Fische gegen Krankheiten.

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Aufzuchtbecken

Das Becken sollte eine Größe von etwa 20 x 30 x 20 cm besitzen und gut abgedeckt werden. Als Filter eignet sich z.B. ein kleiner Schwammfilter. Die Zugabe von einigen Seemandelbaumblättern oder Erlenzapfen stärkt das Immunsystem der Fische und beugt Krankheiten vor. Größere Wasserwechsel sollten im Aufzuchtbecken vermieden werden, da die Fische darauf empfindlich reagieren und mit der Samtkrankheit (Parasit: Piscinoodinium pillulare) befallen werden können.

Als Laichsubstrat empfehlen wir eine mehrere Zentimeter hohe Schicht unbehandelter Torfmoose (Sphagnum). Die Eier können zum Beispiel in einem Glas mit schwach feuchtem Torf aufbewahrt werden. Nach etwa 2 Monaten gibt man den Torf wieder zurück in das Becken, wo dann die Fischlarven nach wenigen Stunden schlüpfen sollten.

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Fortpflanzung

Prachtgrundkärpflinge (Nothobranchius) sind annuelle Bodenlaicher (Bodenpflüger), die Eier werden in das Bodensubstrat "eingepflügt" (mit Hilfe der Flossen mit dem Bodensubstrat vermischt). Bestimmte Laichzeiten gibt es nicht, diese Fische laichen das ganze Jahr über.

Diese Fische stammen aus Savannengebieten, wo die Gewässer nach der Regenzeit austrocknen. Die Weibchen laichen am Gewässergrund ab und verwirbeln den Laich mit kräftigen Flossenschlägen mit dem Bodensubstrat. Die Eier sind nicht klebrig sondern fallen einfach zu Boden.

Die Eier dieser Fische durchlaufen in der Regel 3 Diapausen (Entwicklungsverzögerung):

  1. die Grundentwicklung der Eier
  2. die Ruhephase (Trockenphase)
  3. und die weitere Entwicklung bis zum Schlupf der Fischlarven

Im Aquarium empfehlen wir als Laichsubstrat eine mehrere Zentimeter hohe Schicht unbehandelter Torfmoose (Sphagnum). Die Eier können zum Beispiel in einem Glas mit feuchtem Torf aufbewahrt werden.

Nach ca. 8 Tagen wird das Laichsubstrat auf saugfähiges Papier gelegt und angetrocknet. Eine Restfeuchte muss jedoch vorhanden sein, damit sich der Laich entwickelt. Erfahrungsgemäß entwickelt sich der Laich bei einer größeren Restfeuchte schneller.

Nun wird das Torf-Laichgemisch in einem Glas an einem dunklen Ort aufbewahrt. Das Substrat sollte nach einer Ruhephase am Anfang in gewissen Abständen gelockert und gelüftet werden. Der Laich entwickelt sich unter der Anwendung von Diapausen (Dormanz, Entwicklungsverzögerungen) bis zum fertigen Embryo.

Ab und zu sollte man die Entwicklung der Embryonen mit Hilfe einer Lupe überprüfen. Sind diese voll entwickelt, kann man sie mit Hilfe eines Aufgusses mit etwas kälterem Wasser zum Schlüpfen anregen.

Sollten die Jungfische nach einigen Stunden noch nicht geschlüpft sein, ist deren Entwicklung entweder noch nicht komplett abgeschlossen (in diesem Fall das Substrat erneut trocken legen) oder die schlupfauslösenden Reize waren zu gering. In diesem Fall sollte man einen etwas stärkeren Kälteschock (den Laich kurz unter einen kalten Wasserstrahl halten) durchführen.

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Paarungsverhalten

Bei der Paarung umschwimmen die Männchen die Weibchen, um diesen zu imponieren. Ist das Weibchen paarungsbereit, folgt es dem Männchen zu einem Laichplatz.

Dort schmiegt sich das Weibchen eng an das Männchen und beide Fische wühlen sich einige Zentimeter tief in den Boden ein. Nun legt das Weibchen ihre Eier und das Männchen befruchtet diese.

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Fütterung der Fischlarven

Als Erstfutter eignen sich Artemia-Nauplien, Enchyträen oder Infusorien, Essigälchen, Tümpelfutter, Fruchtfliegen, Mikrowürmer oder schwarze Mückenlarven.

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Krankheiten

häufige Krankheiten bei Zahnkärpflingen:

  • Beulen- oder Knotenkrankheit
    Zuerst bilden sich in der Muskulatur härtere Beulen, die mit der Zeit weicher werden und dann nach außen wie ein Geschwür aufbrechen [weiterlesen...]
  • Fleckenseuche
    Die erkrankten Fische weisen in der Haut fleckenartige (runde, ovale oder längliche) Rötungen bzw. weißgraue Nekrosen auf [weiterlesen...]
  • Kiemenkrebs (Ergasilus sieboldi)
    Nur sehr stark befallene Tiere magern erheblich ab, was auch Messerrücken genannt wird. Beim Anheben der Kiemendeckel sind die (oval geformten) Parasiten gut zu erkennen [weiterlesen...]
  • Kratzwürmer (Acanthocephalose)
    Die Symptome durch den Kratzwurmbefall sind sehr unterschiedlich und hängen von den infizierten Arten, deren Alter und Konstitution sowie von der Anzahl und der Art der Parasiten ab [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit
    Wenn man die befallenen Fische schräg von vorne in Längsrichtung (gegen das Licht) betrachtet, erscheint die Haut trübe und wie mit Puderzucker bestreut [weiterlesen...]
  • Weißpünktchenkrankheit (Ichthyophthiriose)
    Befallene Fische haben bis stecknadelkopfgroße, weiße Knötchen am ganzen Körper, den Flossen und den Kiemen. In schweren Fällen können sich die Knötchen zu grauen Flächen vereinen [weiterlesen...]

Eine Zugabe von Seemandelbaumblättern oder Erlenzapfen in das Aquarium beugt Fischkrankheiten vor.

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Systematik

Arten:

Nothobranchius taeniopygus-Artengruppe

  • Nothobranchius angelae
  • Nothobranchius ivanovae
  • Nothobranchius ottoschmidti
  • Nothobranchius rungwaensis
  • Nothobranchius skeltoni
  • Nothobranchius sonjae
  • Nothobranchius taeniopygus

Nothobranchius ugandensis-Artengruppe

  • Nothobranchius albertinensis
  • Nothobranchius attenboroughi
  • Nothobranchius derhami
  • Nothobranchius hoermanni
  • Nothobranchius itigiensis
  • Nothobranchius kardashevi
  • Nothobranchius moameensis
  • Nothobranchius streltsovi
  • Nothobranchius torgashevi
  • Nothobranchius ugandensis
  • Nothobranchius venustus

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Literaturhinweise:

  1. Wikipedia
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