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Fischlexikon: die Gattung "Pachypanchax"
Systematik
(Zahnkärpflinge)
Pachypanchax
Die Hechtlinge der Gattung Pachypanchax sind kleine Süßwasserfischen aus der Familie Aplocheilidae. Sie zählen zu den Killifischen.
Inhalt
- Verbreitung, Lebensraum
- Merkmale
- Nahrung
- Beckeneinrichtung
- Aufzuchtbecken
- Fortpflanzung
- Fütterung der Fischlarven
- Fischkrankheiten
- Artenverzeichnis (Systematik)
Verbreitung, Lebensraum
Die Arten der Gattung Pachypanchax sind auf Madagaskar und den Seychellen beheimatet. Der Tüpfelhechtling (Pachypanchax playfairii) wurde auch auf Sansibar eingeführt.
Diese Hechtlinge leben im Süßwasser und auch im Brackwasser. Dort findet man sie in kleinen Flüssen, Bächen und Nebengewässer von Seen. Man findet sie auch in den Mangroven und Überschwemmungsgebieten.
Merkmale
Hechtlinge der Gattung Pachypanchax besitzen einen gestreckten, hechtförmigen Körperbau. Die Rückenlinie ist gerade. Der Vorderkörper ist im Querschnitt annähernd rund und flacht nach hinten seitlich ab. Schuppen, die die Seitenlinie flankieren, besitzen keine Poren. Ihre Schwanzflossenwurzel ist dicht mit Schuppen bedeckt.
Der breite Kopf ist dorsal abgeflacht und ihre lange Schnauze läuft vorne spitz zu. Das relativ große und breite Maul ist stark oberständig, der Unterkiefer steht hervor und ragt über den Oberkiefer hinaus.
Beide Kiefer sind mit jeweils 1 Reihe von großen, konischen Zähnen besetzt. Ihre Augen sind relativ groß.
Alle Arten der Gattung Pachypanchax besitzen relativ weit hinten auf der Kopfoberseite einen weißlichen, manchmal auch gelblich-rötlichen Scheitelfleck. Die kurze Rückenflosse beginnt etwa über der Mitte der längeren Afterflosse.
Sie besitzen keinen deutlichen Sexualdimorphismus, beide Geschlechter sind in der Regel ähnlich gefärbt, nur die Flossen der Weibchen sind abgerundet und nicht spitz ausgezogen wie bei den Männchen. Zwischen den Populationen können Farbunterschiede auftreten.
Nahrung
Hechtlinge der Gattung Pachypanchax sind räuberische Oberflächenfische. Sie ernähren sich hauptsächlich von Anflugnahrung, die sie, zwischen Schwimmpflanzen lauernd, von der Wasseroberfläche aufnehmen. Sie fressen jedoch auch im Wasser lebende Wirbellose und Insektenlarven.
Im Aquarium sollten sie ausreichend mit Insekten und deren Larven gefüttert werden. Sie fressen auch ihren eigenen Nachwuchs. Wenn diese Fische ausreichend und abwechslungsreich gefüttert werden, vergreifen sie sich auch nicht an kleineren Artgenossen oder anderen kleinen Zierfischen.
Beckeneinrichtung
Die Größe des Aquariums richtet sich nach der Größe und Schwimmfreudigkeit der jeweiligen Art. Wir empfehlen die Haltung im Harem (1 M + 2 W). Eine Haltung in einer größeren Gruppe setzt ein größeres und gut strukturiertes Becken voraus.
Es sollten ausreichend Rückzugsmöglichkeiten wie z.B. Wurzelverstecke (Moorkienholz) o.Ä. vorhanden sein. Das Becken sollte gut beleuchtet werden, die Oberfläche sollte mit einer dichten Schwimmpflanzendecke aus zum Beispiel Muschelblumen, Wasserhyazinthen oder dem Sumatrafarn bedeckt sein, unter der sich diese Hechtlinge gerne aufhalten.
Das Bodensubstrat des Beckens spielt keine große Rolle, da sich diese Fische in der Regel an der Wasseroberfläche aufhalten.
Das Wasser sollte stets klar, sauber und gut gefiltert sein. Regelmäßige Teilwasserwechsel sind unverzichtbar. Das Wasser des Hauptbeckens kann ruhig hart sein (über 14 °dH), während das Wasser im Aufzuchtbecken (siehe weiter unten) unbedingt weich sein sollte. Sie benötigten Wassertemperaturen findet ihr in der Artenbeschreibung.
Wir empfehlen eine dichte Randbepflanzung mit Javamoos oder anderen feinfiedrigen Pflanzen. Es sollte jedoch auch genügend freier Schwimmraum zur Verfügung stehen. Die Filteranlage sollte gut eingefahren sein. Da diese Fische hervorragende Springer sind, muss das Becken unbedingt lückenlos abgedeckt werden.
Aufzuchtbecken
Das Aufzuchtbecken sollte eine Größe von etwa 30 Liter besitzen, der Wasserstand sollte etwa 20 cm betragen. Beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zucht bietet eine Wassertemperatur von maximal 28 °C und eine Gesamthärte von unter 10 °dH und einen pH-Wert von etwa 6,5. Die Fischlarven schlüpfen nach etwa 14 Tagen. Als Laichsubstrat empfehlen wir eine Bepflanzung mit Javamoos oder anderen feinfiedrigen Pflanzen.
Eine kleine Zugabe von Seemandelbaumblättern, Eichen- oder Buchenblättern in das Aufzuchtbecken beugt Pilzerkrankungen vor.
Da die Fischlarven von den Elternfischen und von größeren Geschwistern aufgefressen werden, sollte man die Jungfische nach Größe getrennt aufziehen.
Fortpflanzung
Hechtlinge der Gattung Pachypanchax sind ovipar (eierlegend) und laichen ihre Eier in feinfiedrigen Pflanzen ab (Substratlaicher).
Männchen und Weibchen positionieren sich nach einer relativ heftigen Balz direkt nebeneinander und krümmen dann ihre Körper S-förmig. Dann beginnen die Körper beider Fische intensiv an zu zittern, danach zieht sich das Weibchen wieder zurück vom Männchen und das Balzritual beginnt erneut.
Bei jedem dieser Balzrituale werden nur wenige Eier vom Weibchen an feinfiedrigen Wasserpflanzen abgesetzt. Je nach Wassertemperatur schlüpfen die Fischlarven nach etwa 10-14 Tagen. Die Jungfische erreichen nach etwa 4 bis 6 Monaten ihre Geschlechtsreife.
Fütterung der Fischlarven
Als Erstfutter eignen sich Artemia-Nauplien, Cyclops, Enchyträen oder Infusorien, Essigälchen, Tümpelfutter, Fruchtfliegen oder Mikrowürmer.
Krankheiten
häufige Krankheiten bei Zahnkärpflingen:
- Beulen- oder Knotenkrankheit
Zuerst bilden sich in der Muskulatur härtere Beulen, die mit der Zeit weicher werden und dann nach außen wie ein Geschwür aufbrechen [weiterlesen...] - Fleckenseuche
Die erkrankten Fische weisen in der Haut fleckenartige (runde, ovale oder längliche) Rötungen bzw. weißgraue Nekrosen auf [weiterlesen...] - Kiemenkrebs (Ergasilus sieboldi)
Nur sehr stark befallene Tiere magern erheblich ab, was auch Messerrücken genannt wird. Beim Anheben der Kiemendeckel sind die (oval geformten) Parasiten gut zu erkennen [weiterlesen...] - Kratzwürmer (Acanthocephalose)
Die Symptome durch den Kratzwurmbefall sind sehr unterschiedlich und hängen von den infizierten Arten, deren Alter und Konstitution sowie von der Anzahl und der Art der Parasiten ab [weiterlesen...] - Pilzerkrankung (Mykose)
Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...] - Samtkrankheit
Wenn man die befallenen Fische schräg von vorne in Längsrichtung (gegen das Licht) betrachtet, erscheint die Haut trübe und wie mit Puderzucker bestreut [weiterlesen...] - Weißpünktchenkrankheit (Ichthyophthiriose)
Befallene Fische haben bis stecknadelkopfgroße, weiße Knötchen am ganzen Körper, den Flossen und den Kiemen. In schweren Fällen können sich die Knötchen zu grauen Flächen vereinen [weiterlesen...]
Eine Zugabe von Seemandelbaumblättern, Eichen- oder Buchenblättern in das Aquarium beugt Fischkrankheiten vor.
Systematik
Arten:
- Pachypanchax arnoulti
- Madagaskar-Hechtling (Pachypanchax omalonotus)
- Pachypanchax patriciae
- Tüpfelhechtling (Pachypanchax playfairii)
- Pachypanchax sakaramyi
- Pachypanchax sparksorum
- Pachypanchax varatraza
Literaturhinweise:
- Wikipedia
- Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. Urania Verlag 1990, ISBN 3-89350-991-7
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