Fischlexikon: Mondfisch (Mola mola)


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Name:
Mondfisch
(deutsch)
Kugelfischartige
Familie:
(deutsch)
Mondfische
Gattung:
Gattung+Art:
Mola mola
gesamt:
2892 Fischarten

Übersicht

Mondfisch (Mola mola)

Mondfisch (Mola mola)

Der Mondfisch (Mola mola) ist ein Meeresfisch aus der Gattung Mola, der über 2.300 kg schwer und 333 cm lang werden kann.

Damiot ist der Mondfisch der schwerste Knochenfisch überhaupt. Einige Knochenfische wie zum Beispiel der Europäische Hausen (Huso huso) werden jedoch deutlich länger.

Der Mondfisch kommt in allen warmen und gemäßigten Ozeanen in Wassertiefen bis etwa 500 Metern vor. Mondfische leben küstenfern im offenen Meer und bewegen sich sehr langsam vorwärts.

Häufig trifft man den Mondfisch aber auch nahe der Wasseroberfläche an, wo er wegen seiner aus dem Wasser ragenden Rückenflosse oft mit Haien verwechselt wird. In der kommerziellen Fischerei spielen Mondfische keine Rolle, da sie aufgrund ihres sehr festen (gummiartigen) Fleisches nur sehr eingeschränkt genießbar sind.

Teile des Mondfisches werden in der chinesischen Medizin verwendet.Es gibt auch (bisher unbestätigte) Berichte, nach denen Mondfische (ähnlich wie Kugelfische) Gifteinlagerungen in den inneren Organen haben sollen.


Merkmale

Mondfisch (Mola mola)

ein 1910 in Afrika gefangener Mondfisch

wichtige Merkmale des Mondfisches:

  • der Körper des Mondfisches ist hochrückig-oval geformt, die Körperseiten sind abgeflacht
  • die Körperfärbung variiert von graubraun bis graugrün, die Bauchseite ist schmutzigweiß
  • der Mondfisch hat keine "normale" Schwanzflosse. Die Schwanzflosse hat sich im Laufe der Evolution allmählich zurückgebildet und ist mit dem restlichen Körper zu einer Art Hautlappen (Clavus) verwachsen
  • nur die Mondfische besitzen einen so geformten hinteren Körperabschluss
  • die extrem dicke (6-8 cm) Haut des Mondfisches ist nackt und schuppenlos
  • die Rücken- und Afterflosse des Mondfisches sind hoch und laufen spitz zu. Die Afterflosse sitzt direkt unter der Rückenflosse. Beide befinden sich ziemlich weit am hinteren Ende des Körpers. Rücken- und Afterflosse dienen der Fortbewegung und werden dazu seitlich hin und her bewegt
  • die kleinen Brustflossen (Pectorale) des Mondfisches sind rundlich geformt. Bauchflossen sind nicht vorhanden
  • das kleine und endständige Maul besitzt zusammengewachsene Zähne, die einen schnabelartigen Beißapparat bilden
  • Oberhalb der Brustflossen befindet sich die Kiemenöffnung, die nur aus einem Loch besteht. Durch dieses Loch kann der Mondfisch Wasser ausstoßen und somit einen Rückstoß erzeugen
  • der Mondfisch hat ein degeneriertes Knorpelskelett
  • eine Schwimmblase ist nicht vorhanden
  • die Weibchen werden größer als die Männchen

Unterscheidungsmerkmale: Die Schuppen der Körpermitte sind bei Mola mola kegelförmig mit ausgefranster Spitze, bei Mola tecta kegelförmig ohne ausgefranste Spitze und bei Mola alexandrini rechteckig und glatt.


Größe

Der Mondfisch (Mola mola) erreicht eine Maximallänge von ca. 333 cm. Das publizierte Maximalgewicht eines Mondfisches beträgt 2,3 Tonnen.


Maximales Alter

Das Höchstalter des Mondfisches (Mola mola) ist uns derzeit nicht bekannt.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Mondfisch (Mola mola) ist weltweit in den warmen und gemäßigten Ozeanen verbreitet.

Ostpazifik: von Britisch-Kolumbien und Kanada bis nach Peru und Chile.

Westpazifik: von Japan bis nach Australien.

Ostatlantik: von Skandinavien bis nach Südafrika (gelegentlich auch in der westlichen Ostsee, der Nordsee und im Mittelmeer).

Westatlantik: von Neufundland und Kanada bis nach Argentinien.

Der Mondfisch lebt im küstenfernen Freiwasser in Wassertiefen bis ca. 500 m. Man findet ihn oft nahe der Wasseroberfläche, wo er wegen seiner aus dem Wasser ragenden Rückenflosse mit Haien verwechselt werden kann.

Häufig schwimmt er auch in Seitenlage (horizontal). Einige Wissenschaftler vermuten, dass die horizontale Körperhaltung der Regulierung der Körpertemperatur dient. Andere vermuten, dass der Mondfisch auf diese Weise Parasiten von Seevögeln oder Putzerfischen entfernen lässt.


Fortpflanzung

Larve eines Mondfisches

2,7 mm lange Larve eines Mondfisches

Der Mondfisch (Mola mola) ist im "Guinness Buch der Weltrekorde" als "fruchtbarster Fisch" eingetragen.

Weibliche Mondfische können bis zu 300 Millionen Eier mit einem Durchmesser von 1 mm ablaichen (so viele Eier wurden in einem 1,5 m langen Weibchen gefunden).

Die Larven des Mondfisches sind beim Schlüpfen zwischen 2,5 und 3,5 mm lang. In diesem Stadium haben sie eine normale Schwanzflosse, die jedoch zu einem Hautlappen degeneriert, wenn sie heranwachsen.

Junge Mondfische zeigen in den ersten beiden Lebensjahren eine Körperform, die der der Kugelfische (Tetraodontidae) ähnelt.

Der Körper der Larven ist zusätzlich mit 5 langen Stacheln besitzt, die später verkümmern. Diese Stacheln sollen die Jungfische vor Fressfeinden schützen.


Nahrung

Als erwachsenes Tier ernährt sich der Mondfisch (Mola mola) hauptsächlich von kleinen Knochenfischen (vorzugsweise Aallarven), Mollusken (Weichtieren), Quallen, Salpen Krebstieren, Stachelhäutern und Zooplankton.


Krankheiten

Kaum ein anderer Fisch wird von so vielen Ektoparasiten (z.B. Läusen oder Blutegeln) befallen wie der Mondfisch. Rund 50 verschiedene Parasiten und Mikroorganismen besiedeln seine Haut, bohren sich hinein und schwächen ihn somit.

Um sich von diesen Parasiten zu befreien, lassen sich Mondfische an der Wasseroberfläche treiben und halten die Rückenflosse weit über die Wasseroberfläche hinaus. So können Vögel wie Möwen die Ektoparasiten aus der Haut picken. Mondfische wurden auch dabei beobachtet, wie sie bis zu 3 m aus dem Wasser springen und dann wieder auf die Wasseroberfläche aufklatschen, um diese Parasiten abzuschütteln

Mondfische suchen auch Gebiete auf, in denen sich viele "Putzerfische" wie z.B. Putzerlippfische (Labrichthyini), Schwarm-Wimpelfische (Heniochus diphreutes) oder junge Kaiserfische (Pomacanthidae) aufhalten, um ihre Haut von lästigen Parasiten zu befreien.

siehe auch:

Fischkrankheiten - Parasitäre Erkrankungen


Literaturhinweis
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