Fischlexikon: Rotbarsch (Sebastes norvegicus)

Übersicht

Der Rotbarsch (Sebastes norvegicus, Syn. Sebastes marinus), auch Goldbarsch genannt, ist ein Meeresfisch aus der Familie der Stachelköpfe (Sebastidae). Er ist im Nordatlantik beheimatet. Der Rotbarsch erreicht eine maximale Länge von ca. 100 cm und ein Gewicht von bis zu 15 kg.

Merkmale

Rotbarsch

Die Hauptmerkmale des Rotbarsches:

• die Körperform des Rotbarsches ist kräftig und leicht hochrückig (typische Barschform)
• der höchste Punkt des Körpers liegt unterhalb des Ansatzes der Rückenflosse
• die Grundfärbung des Rotbarsches ist ein kräftiges Rot mit einem goldenen Schimmer. Die Bauchseite ist weißlich bis rosa
• besondere Zeichnungsmerkmale sind nicht vorhanden
• die Rotfärbung tritt erst im Alter von 4-5 Jahren und einer Länge von ca. 15 cm auf
• die Kiemendeckel laufen oben spitz zu. Am oberen Ende befindet sich ein verhältnismäßig großer dunkler Fleck, der bei manchen Exemplaren nur schwach ausgeprägt ist
• die beiden unteren Randstacheln des Kiemenvordeckels (Präoperculum) sind nach unten oder schräg nach vorne gerichtet
• die Seitenlinie des Rotbarsches hebt sich in der Regel dunkel vom übrigen Körper ab. Sie beschreibt einen Aufwärtsbogen unter dem Rückenflossenansatz
• die Hartstrahlen der Rückenflosse sind fest mit den Weichstrahlen verbunden, wobei die Weichstrahlen höher (länger) sind als die Hartstrahlen
• alle Flossen des Rotbarsches sind tiefrot gefärbt, die Schwanzflosse endet leicht konkav
• das Maul des Rotbarsches ist tief gespalten, die Lippen sind wulstig. Die großen, schwarzen Augen stehen leicht hervor
• Flossenformel: D XIV-XVI/13-16, A III/7-11, P 0/18-21
• Schuppenformel: 80-90 SL

Größe

Der Rotbarsch (Sebastes norvegicus) erreicht eine maximale Länge von ca. 100 cm, die durchschnittliche Länge beträgt ca. 45 cm. Das Höchstgewicht beträgt 15 kg.

Maximales Alter

Das publizierte Höchstalter des Rotbarsches (Sebastes norvegicus) liegt bei 60 Jahren.

Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Rotbarsch stammt aus dem Nordatlantik. Er lebt bodennah an Kontinentalhängen oder auf Seebergen in Wassertiefen von 100 bis 1.000 m, normalerweise in Tiefen von etwa 400 bis 600 m.

Die bevorzugte Wassertemperatur des Rotbarsches liegt bei 3-7 °C. Er kommt auch pelagisch im offenen Meer vor. Der Rotbarsch ist ein sehr geselliger Fisch, der relativ langsam wächst.

Fortpflanzung

Meeresangeln auf Rotbarsch (13:50)

Der Rotbarsch (Sebastes norvegicus) ist wie alle Arten dieser Gattung lebendgebärend.

Die Geschlechtsreife wird mit 10-12 Jahren und einer Länge von ca. 40 cm erreicht (Männchen etwas früher als Weibchen). Die Paarungszeit ist im Spätsommer oder Frühherbst, wenn die Eizellen der Weibchen noch nicht reif sind.

Die Befruchtung erfolgt mit Hilfe der relativ kurzen Samenröhre des Männchens. Der Samen wird vom Weibchen zunächst nur gespeichert, die eigentliche Befruchtung der Eier erfolgt in den Wintermonaten Februar bis März.

Nach der Paarung wandern die Weibchen zu ihren Laichplätzen. Die wichtigsten Laichplätze liegen in der Tiefsee vor Nordnorwegen, vor Südwestisland, in der Irmingersee (Grönland-Island-Schwelle, Dänemarkstraße) und bei Neufundland. Je nach Größe des Weibchens kann es zwischen 50.000 und über 300.000 Fischlarven zur Welt bringen.

Die jungen Rotbarsche leben zunächst pelagisch in der Nähe der Wasseroberfläche, bis sie etwa 4-5 cm lang sind. Die Jungfische wachsen sehr langsam. Danach wandern sie zum Gewässergrund und gehen in Wassertiefen zwischen 100 und 200 m zum bodennahen Leben über.

Nahrung

Der Rotbarsch (Sebastes norvegicus) ernährt sich hauptsächlich von Krill, Flohkrebsen (Amphipoda), Garnelen und Fischbrut. Größere Exemplare fressen auch Heringe, Lodden und Dorschartige.

Bedeutung als Speisefisch

Der Rotbarsch (Sebastes norvegicus) ist ein beliebter und sehr schmackhafter Speisefisch. Sein rötlich-weißes Fleisch ist fest, fettarm und eiweißreich.

Der Rotbarsch kann gekocht, gedünstet, pochiert, gebacken oder gebraten werden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass das Fleisch leicht zerfällt.

Dieser Fisch versorgt unseren Körper mit wichtigen Nährstoffen wie z.B. Vitamin A, B2, B6, B12, Jod, wichtigen Mineralstoffen und Omega-3-Fettsäuren.

Mehr über die Nährwerte dieses Fisches erfahren Sie hier: Nährwerte des Rotbarsches.

Leckere Rotbarsch-Rezepte:

• Rotbarsch in Kräuterkruste
• Rotbarsch auf Kartoffelpüree
• Rotbarsch auf Thaigemüse und Reis
• Rotbarsch mit Pfeffersauce und Bohnen
• Rotbarsch mit Chili-Sahnesauce, Wokgemüse und Salzkartoffeln

Krankheiten

häufige Krankheiten bei Meeresfischen:

• Parasitäre Erkrankungen
  Zu den häufigsten Parasiten dieser Fische gehört der Seehundwurm (Phocanema decipiens) in seinem Fleisch, der Ruderfußkrebs Lernaeocera branchialis auf seinen Kiemen und der Bandwurm Pyramicocephalus phocarum in seinem Darm [weiterlesen...]
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  Die Infektiöse Bauchwassersucht kann man z.B. an einer extrem angeschwollenen Bauchseite eines Fisches erkennen [weiterlesen...]
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  Pilzerkrankungen (Mykosen) treten immer als Sekundärinfektionen auf. Die Pilze befallen also das zuvor durch Verletzungen oder andere Krankheiten geschädigte Hautgewebe [weiterlesen...]