Fischlexikon: Meerzander (Sander marinus)


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Süßwasserfische"

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Meerzander (S.  marinus)
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Name:
Meerzander
Ordnung:
(deutsch)
Barschartige
Familie:
(deutsch)
Echte Barsche
Gattung:
Gattung+Art:
Sander marinus
gesamt:
2899 Fischarten

Übersicht

Der Meerzander (Sander marinus) ist ein Brackwasserfisch aus der Gattung Sander und der Familie der Echten Barsche (Percidae). Er ist im Schwarzen und im Kaspischen Meer verbreitet und erreicht eine maximale Länge von etwa 60 cm. Vom europäischen Zander (Sander lucioperca) unterscheidet sie sich durch eine etwas breitere Stirn, kleinere Schuppen und dunklere Färbung. Seine englische Bezeichnung lautet "Estuarine perch".


Merkmale

Die wichtigsten Merkmale des Meerzander:

  • seine Färbung ist ein Graublau, das sich so sehr verdunkeln kann, dass dann die gewöhnlich gut abgegrenzten (meist neun) breiten, dunklen Binden kaum mehr erkennbar sind
  • der Bauch des Meerzander bleibt in jedem Fall heller
  • dazu können noch schwarze Flecken oder Punkte (und Bänder davon auf den Unpaarflossen) kommen
  • wie der gewöhnliche Zander hat er auf den Kiefern und Gaumenbeinen (Palatina) einige Fänge
    (zum Durchbohren der Beute
  • die Zahl der Schuppen der Seitenlinie (die sich mit drei Ästen auf die Schwanzflosse ausdehnt) beträgt meist
    über 100
  • die Stirn des Meerzander ist deutlich breiter als das Auge, der Rumpf kaum seitlich abgeflacht
  • wie viele Pylorus-Schläuche der Meerzander hat, ist unklar
  • sein Kopf ist unbeschuppt
  • Flossenformel: D1 XIV, D2 I/22, A III/11, P 0/12, V I/5, C 0/17

Verwechslungsarten: Der Wolgazander und der “sauger“ (S. canadensis) haben keine Fänge.


Größe

Der Meerzander wird max. ca. 60 cm lang. Das Maximalgewicht beträgt ca. 3 kg.


Maximales Alter

Das maximale Alter des Meerzanders beträgt ca. 10 Jahre.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Dieser Zander kommt nur im Schwarzen und im Kaspischen Meer vor, er ist also eine Art des Brackwassers, in
dem er auch laicht. (Er gilt daher in Aserbaidschan, Bulgarien, Iran, Kasachstan, Moldawien, Rumänien, Russland, Turkmenistan und der Ukraine als heimisch.

In Faunenlisten der Türkei kommt er nicht vor.) Hier bevorzugt er Meeresteile geringerer Salinität (um 1,5‰) und Tiefe (wegen der Produktivität), also z.B. den Küstenabschnitt zwischen Bug- und Dnjepr-Mündung.

Das nördliche Asowsche Meer sagte ihm besonders zu; Im Aralsee scheint er nicht vorgekommen zu sein, selbst als dieser im 19. Jh. noch geringe Salinität (knapp über 1 ‰) aufwies. Er geht zwar auch in die Flussunterläufe, etwa beim Verfolgen von Fischschwärmen, hält sich darin aber nie länger auf.

In Randgebieten der Ostsee lebende Zander gehören dagegen zu Sander lucioperca, der nur im Süßwasser laicht – auch wenn mitunter Zweifel an dieser Art-Unterscheidung aufkommen (schon bei Cuvier, dann wieder bei Ekström 1835. Es ist letztlich in einem solchen Fall Geschmacksache, wo man bestimmte Artgrenzen zieht).

Eine genetische Untersuchung der Verwandtschaftsverhältnisse war mangels marinus-Materials nicht möglich (Faber und Stepien 1998).

Wie etliche weitere Fischarten (z.B. Percarina) ist er ein Relikt der tertiären brackigen Paratethys, so dass er nun im Schwarzen Meer auf den nördlichen Teil beschränkt ist, während er in der Kaspisee im südlichen Teil häufiger ist.

Er hat also in diesen Gewässern trotz mehreren Transgressionen stets Teile geringer Salinität vorgefunden. (Gegenwärtig ist er freilich nirgends mehr häufig, vielmehr offenbar „gefährdet“, vielleicht im Freien schon ausgestorben – s.u.)


Lebensraum: Süßwasser, Brackwasser
Klimazone: 48° N - 36° N, 27° O - 56° O


Fortpflanzung

Im Frühling kommt es, bevorzugt bei Temperaturen von 13-16 °C, zur Fortpflanzung in den Limanen und in der Nähe von Flussmündungen, wo er meist schon den Winter ziemlich inaktiv zugebracht hatte.

Männchen und Weibchen unterscheiden sich äußerlich kaum; die Geschlechtsreife tritt bei etwa 45 cm Länge (Alter 3+ oder 4+) ein. Alte, große Weibchen können Laichmassen von bis zu 126 000 Eiern (Durchmesser 3-4 mm) abgeben.

Diese werden in eine vom Männchen etwas hergerichtete Grube abgesetzt (sie kleben an Kieseln und Pflanzenteilen fest) und von ihm bewacht.

Die Jungen schlüpfen nach zwei bis zweieinhalb Wochen und leben zunächst noch vom Dottersack, dann von Plankton und Insektenlarven, aber ab 4 cm Länge (da die Schuppen zur Ausbildung gelangen) beginnen sie schon, kleine Fische zu verfolgen (z.B. Clupeonella).


Nahrung

Seine Hauptnahrung besteht in kleineren Schwarmfischen wie Gobiidae, Atherinidae, Percarina u.Ä., die er, insbesondere in der Jugend, selbst gesellig verfolgt.

Daneben schnappt er natürlich alles sich Bewegende von geeigneter Größe auf, im Schwarzen Meer z.B. die Mysida („Garnelen“).

Mit zunehmendem Alter wird der vorwiegend dämmerungsaktive Meerzander „benthischer“ (besonders über Fels, Geröll und Sand) und zum Einzelgänger.


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Barschen (Percidae):

  • Beulen- oder Knotenkrankheit
    Zuerst bilden sich in der Muskulatur härtere Beulen, die mit der Zeit weicher werden und dann nach außen wie ein Geschwür aufbrechen [weiterlesen...]
  • Fleckenseuche
    Die erkrankten Fische weisen in der Haut fleckenartige (runde, ovale oder längliche) Rötungen bzw. weißgraue Nekrosen auf [weiterlesen...]
  • Kiemenkrebs (Ergasilus sieboldi)
    Nur sehr stark befallene Tiere magern erheblich ab, was auch Messerrücken genannt wird. Beim Anheben der Kiemendeckel sind die (oval geformten) Parasiten gut zu erkennen [weiterlesen...]
  • Kratzwürmer (Acanthocephalose)
    Die Symptome durch den Kratzwurmbefall sind sehr unterschiedlich und hängen von den infizierten Arten, deren Alter und Konstitution sowie von der Anzahl und der Art der Parasiten ab [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit
    Wenn man die befallenen Fische schräg von vorne in Längsrichtung (gegen das Licht) betrachtet, erscheint die Haut trübe und wie mit Puderzucker bestreut [weiterlesen...]
  • Weißpünktchenkrankheit (Ichthyophthiriose)
    Befallene Fische haben bis stecknadelkopfgroße, weiße Knötchen am ganzen Körper, den Flossen und den Kiemen. In schweren Fällen können sich die Knötchen zu grauen Flächen vereinen [weiterlesen...]

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