Fischlexikon: Grönland-Kabeljau (Gadus ogac)

Übersicht

Der Grönland-Kabeljau (Gadus ogac) ist ein Meeresfisch, der eine maximale Länge von etwa 75 bis 80 Zentimetern erreicht. Er gehört zur Gattung Gadus und zur Familie der Dorsche (Gadidae). Er ist von der Arktis bis in den Nordwest- und Nordostatlantik verbreitet.

Der etwas größere Grönland Pazifische Kabeljau (Gadus macrocephalus) scheint molekulargenetisch mit dem Grönland-Kabeljau identisch zu sein.

Weitere deutsche Bezeichnungen sind "Grönland-Dorsch" oder "Fjord-Dorsch". Im Englischen heißt er "Greenland cod". Die Bestände des Grönland-Kabeljaus sind in den letzten Jahren stark dezimiert worden.

Merkmale

die wichtigsten Merkmale des Grönland-Kabeljaus:

• der Körperbau des Grönland-Kabeljaus ist langgestreckt, kräftig und spindelförmig. Der Kopf ist groß und lang, der Körperbau ähnelt dem des Atlantischer Kabeljaus (Gadus morhua)
• seine Körperfärbung ist im oberen Körperbereich meist bräunlich bis bräunlich-grau
• die untere Körperhälfte und die Bauchseite des Grönland-Kabeljaus sind weißlich-silbrig gefärbt
• die Körperoberseite weist eine dunkle Marmorierung oder zahlreiche dunkle Flecken auf
• das Bauchfell des Grönland-Kabeljaus ist dunkel gefärbt
• die Seitenlinie ist deutlich ausgeprägt. Sie ist unterhalb der 1. Rückenflosse stark nach oben gebogen
• der Grönland-Kabeljau hat 3 deutlich voneinander getrennte Rückenflossen und 2 Afterflossen. Die Schwanzflosse ist endet fast gerade
• die Flossen sind hellbraun gefärbt
• der Grönland-Kabeljau hat ein unterständiges Maul (der Oberkiefer steht vor). Am Kinn befindet sich ein relativ langer Bartfaden (Bartel)
• Flossenformel: D (gesamt) 0/37-57, A (gesamt) 0/31-42
• Wirbelzahl: 49-55

Größe

Der Grönland-Kabeljau (Gadus ogac) erreicht eine Maximallänge von ca. 77 cm und eine Durchschnittslänge von etwa 60 cm.

Maximales Alter

Das publizierte Höchstalter des Grönland-Kabeljaus (Gadus ogac) beträgt 12 Jahre.

Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet des Grönland-Kabeljaus (Gadus ogac) erstreckt sich von der Arktis bis in den Nordwest- und Nordostatlantik. Es gibt auch eine Population im Weißen Meer in Russland (79°N - 43°N, 156°W - 45°O).

Der Lebensraum des Grönland-Kabeljaus sind flache, küstennahe Gebiete. Er kommt in Wassertiefen von etwa 5-200 Metern vor. Der Grönland-Kabeljau lebt als Einzelgänger und bildet keine Schwärme. Man findet ihn nur sehr selten im uferfernen Freiwasser oder in größeren Wassertiefen. Er wurde auch schon im Brackwasser gesichtet.

Fortpflanzung

Der Grönland-Kabeljau (Gadus ogac) wird mit drei bis vier Jahren geschlechtsreif. Die Laichzeit ist von Februar bis Mai. Er laicht im Flachwasser.

Nahrung

Der Grönland-Kabeljau (Gadus ogac) ernährt sich hauptsächlich von sich von kleinen Fischen, Garnelen, Krabben, Kopffüßern, Vielborstern (Polychaeta), Krill und Stachelhäutern (Echinodermata).

Bedeutung als Speisefisch

Der Grönland-Kabeljau kann wie jeder andere Kabeljau zubereitet werden. Sein weißes Fleisch ist fest aber zart und hat einen sehr geringen Fettgehalt.

Meist wird der Grönland-Kabeljau in heißem Wasser pochiert. Damit das Fleisch nicht so leicht zerfällt, wird er am besten mit der Haut gekocht. Der Grönland-Kabeljau kann auch gebraten, gratiniert oder gedünstet werden.

Der Grönland-Kabeljau versorgt unseren Körper mit wichtigen Nährstoffen wie z.B. Vitamin A, B2, B6, B12, Jod, wichtigen Mineralstoffen und Omega-3-Fettsäuren.

Mehr über die Nährwerte dieses Fisches erfahren Sie [hier].

Krankheiten

häufige Krankheiten bei Meeresfischen:

• Parasitäre Erkrankungen
  Zu den häufigsten Parasiten dieser Fische gehören der Seehundwurm (Phocanema decipiens) und der Heringswurm (Anisakis genera) in seinem Fleisch, der Ruderfußkrebs Lernaeocera branchialis auf seinen Kiemen und der Bandwurm Pyramicocephalus phocarum im Darm [weiterlesen...]
• Infektiöse Bauchwassersucht
  Die Infektiöse Bauchwassersucht erkennt man z.B. an einer extrem angeschwollenen Bauchseite eines Fisches [weiterlesen...]
• Pilzerkrankungen
  Pilzerkrankungen (Mykosen) treten immer als Sekundärinfektionen auf. Das heißt, die Pilze befallen Hautgewebe, das bereits durch Verletzungen oder andere Erkrankungen geschädigt ist [weiterlesen...]

Angelmethoden (so fängt man diese Fische..)

empfohlene Angelmethode

Pilken, Spinnfischen
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)

Rute

z.B. Pilkrute (2,80 - 3,50 m, 80 - 150 gr Wurfgewicht, nicht so harte Spitze)

Rolle

Stationärrolle

Hauptschnur

0,12 - 0,18 geflochtene Schnur

Vorfach, Montage

ca. 1 m 0,40-er monofil
Montagen (Beispiele)

Haken, System

z.B. 3/0-5/0 (Drilling)

Köder

Naturköder: Würmer, Krabben, Fischfetzen
Kunstköder: Pilker (mit oder ohne Beifänger), Blinker, Gummifische

Fangzeit

außerhalb der Laichzeiten

zusätzliche Tipps

Köder immer in Bodennähe anbieten, nicht zu schweres Gerät verwenden