Fischlexikon: Amerikanische Dickkopfelritze (Pimephales promelas)
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Süßwasserfische"
Übersicht
Die Amerikanische Dickkopfelritze (Pimephales promelas) ist ein Süßwasserfisch aus Nordamerika, der vor einigen Jahren auch in Deutschland entdeckt wurde. Sie wurde auch schon im Brackwasser gefunden. Die Amerikanische Dickkopfelritze wird maximal ca. 10-12 cm lang. Im Fachhandel wird auch eine goldene Zuchtform der Amerikanischen Dickkopfelritze mit der Bezeichnung "Goldelritze" angeboten.
Ihr Lebensraum sind meistens trübe, schlammige Seen und Teiche, jedoch auch Bäche und andere Gewässer. Sie ist relativ tolerant gegenüber sauerstoffarmen Gewässern. Die englische Bezeichnung für die Amerikanische Dickkopfelritze lautet "Fathead minnow". Die Amerikanische Dickkopfelritze ist bei Sportanglern ein beliebter Köderfisch.
Die Amerikanische Dickkopfelritze steht in Verdacht, die Rotmaul-Seuche (Enteric Redmouth Disease, kurz ERM) zu übertragen. Diese meldepflichtige Fischseuche befällt hauptsächlich Salmoniden, besonders Regenbogenforellen. Auch Aale werden von dieser Krankheit befallen.
Merkmale
wichtige Merkmale der Amerikanischen Dickkopfelritze:
- der Körperbau der Amerikanischen Dickkopfelritze ist gestreckt und seitlich abgeflacht
- bei geschlechtsreifen Männchen entwickelt sich während der Paarungszeit auf dem Nacken ein schwammiges Gewebe und auf der Schnauze bzw. Stirn der Amerikanischen Dickkopfelritze zeigen sich ca. 16 helle Höcker oder Knötchen (Laichausschlag)
- die Färbung der der Amerikanischen Dickkopfelritze ist oliv-gräulich
- in der Mitte der Körperflanken verläuft ein dunkles horizontales Band von den Kiemendeckeln bis zur Schwanzflossenbasis
- entlang ihrer Rückenlinie zeigt sich ein schwacher, dunkler Längsstreifen
- die Seitenlinie der Amerikanischen Dickkopfelritze ist unvollständig und verläuft nur bis etwa zur Körpermitte
- die Flossen der Amerikanischen Dickkopfelritze sind in der Regel gräulich-transparent gefärbt
- das Maul der Amerikanischen Dickkopfelritze ist endständig, ihre Augen relativ groß
- der Anfang der Rückenflosse befindet sich über dem Anfang der Bauchflossen
- Flossenformel: D 0/8, A 0/7
- Schuppenformel: 41-54 + 2 mLR
Größe
Die Amerikanische Dickkopfelritze (Pimephales promelas) wird maximal ca. 10-12 cm lang, ihre durchschnittliche Länge beträgt ca. 7,5 cm.
Maximales Alter
Die Amerikanische Dickkopfelritze (Pimephales promelas) wird maximal ca. 5 Jahre alt.
Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Die Amerikanische Dickkopfelritze (Pimephales promelas) stammt aus Nordamerika: dort findet man sie von Mexiko bis Alaska (61°N - 29°N). Vor einigen Jahren wurde die Amerikanische Dickkopfelritze auch in Deutschland (Oberweser und Mittelhessen) entdeckt.
Das Habitat der Amerikanischen Dickkopfelritze sind meistens trübe, schlammige Seen und Teiche, jedoch auch Bäche und andere Gewässer. Sie ist relativ tolerant gegenüber sauerstoffarmen Gewässern.
Aquaristik-Info
Temperatur: 10 °C - 20 °C (kann in tiefen Gartenteichen auch überwintern)
pH-Wert: ca. 7,0-7,6
Wasserregion: Mitte, oben
Schwierigkeit: einfach, Zucht mittel
Fütterung:
Lebendfutter: Insektenlarven, Zooplankton, Algen, Fischlaich, kleine Fische
Haltung:
Die Amerikanische Dickkopfelritze sollte in einer Gruppe (ab 5 Tieren) in einem Kaltwasseraquarium gehalten werden. Die Wassertemperatur sollte nicht über 20 °C liegen. Der Beckenboden sollte aus feinem Kies oder Sand bestehen. Das Becken sollte außerdem an manchen Stellen dicht bepflanzt sein, jedoch noch viel freien Schwimmraum bieten. Als Versteckmöglichkeiten bieten sich Wurzeln und Steinaufbauten an.
Zucht:
Die Amerikanische Dickkopfelritze ist ein Höhlenbrüter. Die Eier werden vorzugsweise unter aufgeschichteten Steinen, jedoch auch an Pflanzen abgelegt. Das Männchen betreibt Brutpflege.
Fortpflanzung
Die Amerikanische Dickkopfelritze (Pimephales promelas) wird im Alter von etwa 1 Jahr geschlechtsreif. Die hauptsächliche Laichzeit ist von Juni bis Juli, wenn die Wassertemperaturen 18 °C erreichen bzw. übersteigen.
In der Laichzeit zeigen die geschlechtsreifen Männchen einen Laichausschlag auf dem Kopf und sie entwickeln auf dem Nacken ein schwammiges Gewebe. Sie produzieren in dieser Zeit auch mehr Körperschleim. Weibchen können je nach Größe pro Jahr etwa 7.000 - 11.000 Eier produzieren. Das Weibchen laicht die Eier in beruhigten Zonen in Ufernähe ab.
Die Männchen der Amerikanischen Dickkopfelritze (Pimephales promelas) bauen ein Nest und reinigen dieses, indem sie ihren Nacken und ihre Rückenflosse auf den Nestmaterialien reiben. Dabei sondern sie einen fungiziden Wirkstoff ab, der die Eier vor Pilzbefall schützt.
Die Männchen verteidigen ihr Revier aggressiv und betreiben auch spätere die Brutpflege. Nachdem die Fischlarven geschlüpft sind, sterben die meisten Elternfische im Alter von ca. 1 Jahr.
Nahrung
Amerikanische Dickkopfelritze ist ein Allesfresser und ernährt sich in freier Natur hauptsächlich von Insekten, Krebstieren, sonstigen Wirbellosen, Zooplankton, Algen, Phytoplankton, Detritus und Fischlaich.
Krankheiten
häufige Krankheiten bei Weißfischen (Leuciscidae):
- Blumenkohlkrankheit
Diese Erkrankung tritt beim Aal sowie bei der Ukelei (Laube) auf. Das äußere Erscheinungsmerkmal sind blumenkohlartige Epithelwucherungen an dem Ober- und Unterkiefer [weiterlesen...] - Beulen- oder Knotenkrankheit
Zuerst bilden sich in der Muskulatur härtere Beulen, die mit der Zeit weicher werden und dann nach außen wie ein Geschwür aufbrechen [weiterlesen...] - Fleckenseuche
Die erkrankten Fische weisen in der Haut fleckenartige (runde, ovale oder längliche) Rötungen bzw. weißgraue Nekrosen auf. Später lösen sich an diesen Stellen die Schuppen ab [weiterlesen...] - Infektiöse Bauchwassersucht
Der Bauch der erkrankten Fische ist bei der Infektiösen Bauchwassersucht extrem angeschwollen, die Fische sondern einen hellen, schleimigen Kot ab, der Afterausgang ist entzündet [weiterlesen...] - Kiemennekrose (KN)
An den Kiemen zeigen sich Schwellung, Schleimvermehrung, Erweiterung der Kapillaren und schließlich Blutungen [weiterlesen...] - Pilzerkrankung (Mykose)
Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...] - Rotfleckenkrankheit (PFRD)
Erkrankte Jungfische werden lethargisch, schwimmen nah der Wasseroberfläche oder sinken zum Gewässergrund. Auffallend ist das Zittern des kompletten Körpers der Jungfische [weiterlesen...] - Samtkrankheit
Bei einem starken Befall erscheint die Haut "samtartig", daher der Name "Samtkrankheit". Die Färbung dieses samtartigen Belages ist meistens golden-gelblich. Die Kiemen der befallenen Fische sind außerdem stark verschleimt [weiterlesen...] - Schwimmblasenentzündung (SBE)
Erste Anzeichen für eine Schwimmblasenentzündung sind eine Verdickung sowie eine deutlich gelbliche bis braune Trübung der Schwimmblasenwand im hinteren Bereich der Verbindungsstelle von vorderer und hinterer Kammer [weiterlesen...]
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