Fischkrankheiten: 6. Übersicht Fischegel


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6. Übersicht Fischegel

Tetrahymena thermophila

Cystobranchus respirans an einem Rotauge

Die Fischegel (Piscicolidae, früher Ichthyobdellidae) sind eine Familie von Blutegeln, die hauptsächlich in Meeren, zum kleineren Teil in Süßwasser leben und an Fischen parasitieren.

Das Bild zeigt den Fischegel Cystobranchus respirans an einem Rotauge.

Die Fischegel haben im Ruhezustand einen zylindrischen Körper, der in der Regel deutlich in eine vordere Region – das Trachelosoma – und eine hintere Region – das Urosoma – unterteilt ist.

Der glockenförmige vordere Saugnapf ist meist deutlich vom restlichen Körper abgesetzt.

Gleiches gilt auch für den hinteren Saugnapf. Die äußerlich nicht erkennbaren Segmente umfassen in der Regel 4 bis 14 Ringel pro Segment, wobei sich die Anzahl mit dem Alter verändert. Neben den bis zu 3 Augenpaaren am Kopf gibt es bei den meisten Arten auch an der Oberseite des hinteren Saugnapfes primitive Augen; ebensolche können auch am Hals vorhanden sein.

Einige Süßwasserarten wie der Gemeine Fischegel (Piscicola geometra) besitzen am Urosoma als Kiemen dienende, nach außen ragende bläschenförmige Coelomfortsätze.


Entwicklungszyklus

Wie alle anderen Gürtelwürmer sind die Fischegel Zwitter, die sich gegenseitig begatten. Fischegel besitzen keine Penisse; die innere Befruchtung wird mithilfe von Pseudospermatophoren erreicht. Der weibliche Geschlechtsausgang ist bei den Fischegeln sehr klein und meist kaum zu erkennen.

Das Begattungfeld kann größer oder kleiner sein oder auch ganz fehlen. Es ist mit einem speziellen Übertragungsgewebe verbunden, durch das die Spermien von den am Begattungsfeld befestigten Pseudospermatophoren bis zu den im Körper befindlichen Eisäcken mit den Eizellen vordringen.

Die vom Clitellum gebildeten Eikokons sind in der Regel eiförmig und besitzen eine vordere und hintere stiftförmige Verlängerung. Die Kokons werden immer mit einer Basalplatte an einem harten Substrat befestigt. Brutpflege kommt bei den Fischegeln nicht vor; die aus den Kokons schlüpfenden Jungegel sind auf sich allein gestellt.


Verbreitung und Lebensraum

Der Großteil der Arten der Familie Piscicolidae sind Meeresbewohner. Ein kleinerer Teil lebt im Brackwasser oder Süßwasser, darunter der Gemeine Fischegel (Piscicola geometra). Die Familie ist weltweit verbreitet.


Ernährung

Die Fischegel befallen als Ektoparasiten die verschiedensten Fischarten, an denen sie zeitweise oder auch dauerhaft leben. Bei wenigen Arten dienen Zehnfußkrebse als Wirte.


Beispielarten

Der im Süßwasser lebende, etwa 2 bis 5 cm lange Gemeine Fischegel (Piscicola geometra) saugt an zahlreichen Süßwasserfischen wie Weißfischen, Karpfen, Hechten und Barschen. Der ebenfalls limnische, aber nicht so häufige, 3 bis 4 cm lange und 4 bis 5 mm breite Platte Fischegel (Cystobranchus respirans) gilt als gefährlicher Parasit an Barbe, Forelle und Äsche.


Systematik

Die Familien Piscicolidae und Glossiphoniidae bilden zusammen die Ordnung der Rüsselegel (Rhynchobdellida).

Zur Familie Piscicolidae werden etwa 43 Gattungen gezählt, darunter:

  • Calliobdella
  • Caspiobdella
  • Cystobranchus
  • Italobdella
  • Pawlowskiella
  • Piscicola

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