Fischlexikon: Äsche (Thymallus thymallus)


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Süßwasserfische"

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Name:
Äsche
Ordnung:
(deutsch)
Lachsartige
Familie:
(deutsch)
Lachsfische
Gattung:
Thymallus
Gattung+Art:
Thymallus thymallus
gesamt:
2895 Fischarten

Übersicht

Europäische Äsche (Thymallus thymallus)

Europäische Äsche (Thymallus thymallus)

Die Europäische Äsche (Thymallus thymallus) kann über 60 cm lang und über 3 kg schwer werden.

Sie ist die Leitart der Äschenregion und über fast ganz Europa verbreitet. Sie fehlt in Spanien, Süditalien, Irland und in den meisten Flüssen der norddeutschen Tiefebene.

Die Äsche besiedelt schnell fließende, sauerstoffreiche, klare und kalte Flüsse, gelegentlich auch Alpenseen.

Junge Äschen leben in Gruppen oder Schwärmen im Freiwasser, ältere Tiere sind Einzelgänger und halten sich am Gewässergrund auf (Grundäschen).

Die Europäische Äsche ist eine Art der Lachsfische (Salmonidae). Sie wird auch Mailing, Äscher oder Asch genannt. Ihr englischer Name ist "Grayling".


Korpulenzfaktor (KF)

Für diese und einige andere Fischarten wurde ein sogenannter Korpulenzfaktor (abgekürzt KF) festgelegt. Mit Hilfe dieses Korpulenzfaktors kann aus der Fischlänge das Fischgewicht bzw. aus dem Fischgewicht die Fischlänge berechnet werden. Diese Berechnung kann mit Hilfe unseres Fisch-Kalkulators durchgeführt werden.


Merkmale

Europäische Äsche (Thymallus thymallus)

Europäische Äsche (Thymallus thymallus)

Die wichtigsten Merkmale der Europäischen Äsche:

  • die Äsche besitzt einen langgestreckten und stromlinienförmigen Körperbau. Ihr Körper ist mit relativ großen Rundschuppen bedeckt
  • das Maul der Äsche ist leicht unterständig
  • ihre Pupillen sind nach vorne zugespitzt (birnenförmig)
  • die Körperflanken der Äsche sind silbrig und glänzen perlmuttartig. Auf der vorderen Körperhälfte befinden sich ca. 15-20 unregelmäßig verteilte schwarze Punkte (auch auf den Kiemendeckeln)
  • der Rücken ist dunkel graugrün mit noch dunkleren parallelen Strichen
  • die Bauchseite der Äsche ist weißlich
  • wie alle Salmoniden hat sie eine eine Fettflosse
  • charakteristisch für die Äsche ist die sehr hohe Rückenflosse (Äschenfahne) mit 5 bis 8 dunklen, teilweise unterbrochenen Bändern
  • bei männlichen Äschen ist diese Rückenfahne hinten spitz ausgezogen
  • Flossenformel: D (insgesamt) V-VIII/12-17, A III-IV/9-10
  • Schuppenformel: 74-96 SL

Verwechslungsarten: Kein Forellenfisch in Europa hat eine so große Rückenflosse wie die Europäische Äsche. Der Arktischen Äsche (Thymallus arcticus) aus Nordamerika und Nordasien fehlen die Stachelstrahlen auf der Rücken- und Afterflosse. Dafür hat sie eine größere Anzahl feiner Flossenstrahlen


Größe

Die durchschnittliche Größe der Europäischen Äsche beträgt 35 cm bis 40 cm, nur wenige erreichen eine Länge von bis zu 60 cm und ein Gewicht von über 3 kg.


Maximales Alter

Das publizierte Höchstalter der Europäischen Äsche (Thymallus thymallus) beträgt 14 Jahre.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Europäischen Äsche erstreckt sich über fast ganz Europa. Sie fehlt in Spanien, Süditalien, Irland und in den meisten Flüssen der norddeutschen Tiefebene. Die südwestliche Verbreitungsgrenze verläuft durch Frankreich westlich des Rhonebeckens. Der Lebensraum der Äsche sind schnell fließende, sauerstoffreiche, klare und kalte Flüsse, gelegentlich auch Alpenseen.

Die Äsche wird durch Gewässerverbauung und -verschmutzung immer seltener. Auch durch den Fraßdruck des Kormorans sind die Bestände stark zurückgegangen.


Fortpflanzung

Europäische Äsche (Thymallus thymallus)

Äsche aus dem Baikalsee

Die Europäische Äsche benötigt zur Fortpflanzung eine relativ starke Strömung, Wassertemperaturen bis max. 24 °C und kiesigen Untergrund.

Im März-April (je nach Lebensraum) werden von den Weibchen kleine Laichgruben geschlagen und die Eier (ca. 4-5000) in den lockeren Kies abgelegt. Diese werden dann von mehreren Männchen befruchtet und während der Brutzeit vom Männchen bewacht.

Vor dem Laichakt zeigen die Männchen ein ausgeprägtes Territorialverhalten und es kommt zu Kämpfen um die Laichplätze.

Nach 3 bis 4 Wochen schlüpfen die jungen Äschen. Diese halten sich in den ersten Wochen nach dem Schlupf in Ufernähe auf. Mit etwa 3 Jahren ist die Europäische Äsche geschlechtsreif.


Nahrung

Die Europäische Äsche (Thymallus thymallus) ernährt sich von Insekten (Anflugnahrung), Würmern, Schnecken und kleinen Krebstieren. Eine bevorzugte Nahrung bilden die Larven der Köcherfliege (Sprock). Größere Exemplare fressen gelegentlich auch Kleinfische (z.B. Elritzen) oder dezimieren die eigene Brut.


Bedeutung als Speisefisch

Omega 3 Fettsäuren - Copyright by Reno Martin (fotolia.com)

Die Europäische Äsche ist ein hervorragender Speisefisch. Ihr weißes Fleisch duftet leicht nach Thymian.

Soll eine Äsche mit ihrer Haut zubereitet werden, muss sie vorher geschuppt werden. Grundsätzlich kann man eine Äsche wie eine Forelle zubereiten.

Die Äsche versorgt unseren Körper mit wichtigen Nährstoffen wie z.B. Vitamin A, B2, B6, B12, Jod, wichtigen Mineralstoffen und Omega-3-Fettsäuren.


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Lachsfischen (Salmonidae):

  • Ansteckende Blutarmut der Lachse (ISAV)
    Die Erkrankung zeigt sich in einer Abnahme der roten Blutkörperchen und punktförmigen Blutungen. Die Erkrankung ist in Deutschland eine anzeigepflichtige Tierseuche [weiterlesen...]
  • Bakterielle Kiemenschwellung
    Die Bakterielle Kiemenschwellung durch starken Amöbenbefall wird seit mehreren Jahren bei Salmoniden (hauptsächlich Regenbogenforellen) beobachtet [weiterlesen...]
  • Drehkrankheit
    Die Drehkrankheit befällt vornehmlich Jungfische. Sie deformiert das Skelett des Fisches und schädigt dessen Zentrales Nervensystem [weiterlesen...]
  • Furunkulose
    Die Furunkulose der Fische ist eine bei Forellenfischen auftretende bakterielle Infektionskrankheit, die durch Aeromonas salmonicida hervorgerufen wird [weiterlesen...]
  • Infektiöse Hämatopoetische Nekrose (IHN)
    Die Fische zeigen im ganzen Körper petechielle Blutungen in Muskulatur, Flossen und Augen. Sie erblinden und nehmen deshalb reflektorisch eine dunkle Körperfärbung an. Vereinzelt zeigen sie Glotzaugen [weiterlesen...]
  • Infektiöse Pankreasnekrose (IPN)
    Die Infektiöse Pankreasnekrose (IPN) ist eine hochansteckende Viruskrankheit [weiterlesen...]
  • Kaltwasserkrankheit (CWD)
    Die Kaltwasserkrankheit (engl. Cold Water Disease, kurz CWD) ist eine bei allen Spezies der Lachsfischen weltweit auftretende Krankheit [weiterlesen...]
  • Karpfenlaus (Argulus foliacaeus)
    Die Karpfenlaus ist nur wenig wirtsspezifisch und bei einer Vielzahl von Fischen aus zahlreichen Fischfamilien nachgewiesen [weiterlesen...]
  • Kiemenkrebs (Ergasilus sieboldi)
    Der Kiemenkrebs (Ergasilus sieboldi) ist ein Parasit (Ruderfußkrebs), der sich in den Kiemen von Fischen einnistet [weiterlesen...]
  • Kratzwürmer (Acanthocephalose)
    Die Acanthocephalose der Fische ist eine Parasitose bei Fischen, die durch den Befall mit verschiedenen Arten der Kratzwürmer (Acanthocephala) ausgelöst wird [weiterlesen...]
  • Lachslaus
    Die Lachslaus ist ein Parasit, der hauptsächlich auf Lachsfischen lebt, insbesondere auf Pazifischen Lachsen, dem Atlantischen Lachs und der Meerforelle [weiterlesen...]
  • Maul- oder Flossenfäule (Columnaris-Krankheit)
    Wie man aus der deutschen Bezeichnung dieser Krankheit entnehmen kann, bilden sich an den Flossen, an den Rändern der Schuppen und im Bereich des Fischmauls milchig weiße Stellen (ähnlich Schimmel) [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Proliferative Nierenkrankheit
    Die Proliferative Nierenkrankheit ist eine Parasitose bei Fischen, die durch Bauchschwellung, Vergrößerung der Nieren, Dunkelverfärbung und ein Vortreten des Augapfels (Exophthalmus) gekennzeichnet ist [weiterlesen...]
  • Rotfleckenkrankheit (PFRD)
    Der Hecht ist der Wirt für die Rotfleckenkrankheit. Das Virus wurde jedoch auch bei Graskarpfen, Bachforellen, Gründlingen, der Güster, dem Rotauge und der Schleie gefunden [weiterlesen...]
  • Rotmaulseuche (ERM)
    Fressunlust, Dunkelfärbung der Haut und Abgeschlagenheit sind fast immer krankheitsbegleitend, außer bei junger Brut, bei der Todesfälle ohne sichtbare Krankheitsanzeichen auftreten können [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit
    Bei einem starken Befall erscheint die Haut "samtartig", daher der Name "Samtkrankheit". Die Färbung dieses samtartigen Belages ist meistens golden-gelblich. Die Kiemen der befallenen Fische sind außerdem stark verschleimt [weiterlesen...]
  • Virale Hämorrhagische Septikämie (VHS)
    Die Virale Hämorrhagische Septikämie (VHS) ist eine mit Blutungen in die Organe (Hämorrhagie) einhergehende Viruserkrankung, die vor allem Forellenfische (Salmoniden), aber auch andere Fischarten befällt [weiterlesen...]

Angelmethoden (so fängt man diese Fische..)

empfohlene Angelmethode

Fliegenfischen
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)

Rute

Fliegenrute

Rolle

Fliegenrolle

Hauptschnur

mit Trockenfliege: Ausrüstung der Klasse 4-5 mit Schwimmschnur (DT-F).

Vorfach, Montage

0,18 - 0,12

Haken, System

Größe 14 - 22

Köder

Nassfliegen, Nymphen

Fangzeit

Juni - Dezember. Die beste Fangzeit ist der Herbst. Achtung: Äschen sind oft ganzjährig geschützt!

zusätzliche Tipps

Im Sommer sind die besten Fangplätze schnellfließende, sauerstoffreiche Stellen, im Winter ruhigere, tiefe Bereiche. Am besten die Äsche beim Angeln "überwerfen" und dann den Köder vorbeitreiben lassen.
Äschen sind starke Kämpfer und drehen sich im Drill oft um die eigene Achse. Sie schlitzen oft aus.


Literaturhinweis
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